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Re: Gewisse Damen
[Re: Frogger]
#194923
16/02/2007 13:57
16/02/2007 13:57
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Joined: Apr 2004
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Schadusti
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Wien
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Antwort auf:
...One-Night-Stands...
durchaus, ich war mir nur nie sicher, ob sich das auf beide oder nur auf den männlichen Teilnehmer bezog. :-)
In Zeiten der Emanzipation??????????????
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Re: Gewisse Damen
[Re: DeuTunMama]
#194930
16/06/2007 03:13
16/06/2007 03:13
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Frogger
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...läßt auf jeden Fall vermuten, dass Wolf am 13.02. noch nicht seine Hochzeitskandidatin für den 5.6. kannte...
doppelt falsch, denn zum einen habe ich überhaupt kein Problem damit, mich mit anderen Frauen zu unterhalten (meine Freundin darf selbstverständlich dasselbe auch jederzeit mit anderen Männern tun - wo leben wir denn...) - und selbst wenn dies nicht so wäre, dann würde dies zum anderen nur bedeuten, daß zu diesem Zeitpunkt eine Hochzeit noch nicht ernsthaft ins Auge gefaßt worden war (was hier auch zutreffend ist, die Entscheidung fiel erst Ende März). Und warum sollte man (auch nicht wörtlich gemeinte) Berührungsängste gegenüber Prostituierten haben? Ich finde es ungemein interessant, Ersthand-Informationen über Sachverhalte zu erhalten, über die man sonst so gut wie nichts liest, und ich bin niemand, der mit dem alleinigen Argument "gesellschaftliche Randgruppe oder Tabuperson" von einem Gespräch oder einer Einladung zum Kaffee abzubringen wäre (dann dürfte ich mich auch in Deutschland z.B. nicht mit Obdachlosen oder Junkies unterhalten ... oder mit Politikern...).
..."was machst Du hier so allein" ist genauso einfallslos...
nein, ist es nicht - denn wenn sie nicht alleine ist und nur auf jemanden wartet, oder keine Lust auf eine Unterhaltung mit dieser Person hat, dann baut dies für beide eine Brücke, sich unter Austausch unverbindlicher, höflicher Floskeln zurückzuziehen. Das mag für viele Leute auf den ersten Blick nicht von Bedeutung sein, ist aber verhaltenstechnisch in bestimmten Situation sogar sehr sinnvoll, besonders in Ländern, wo die Kommunikation zwischen unbekanntem Mann und Frau nicht unbedingt an der Tagesordnung ist. :-)
Natürlich kommt es auf den Ton und Habitus an - wer das in typischer Anmachermanier so von sich gibt, bei dem helfen auch die Worte nicht. Zudem richten sich die genauen Worte natürlich nach der Erfordernis des Momentes, so kann der Sinn-Inhalt z.B. als interessierte Frage, als Hilfsangebot oder als reine Kommunikationshülse gemeint und wahrgenommen werden.
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Re: Gewisse Damen
[Re: DeuTunMama]
#194931
16/06/2007 03:20
16/06/2007 03:20
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Frogger
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...Weiter ist wohl klar, dass es leider auch dort Frauen gibt, die alles für Geld oder die Aussicht auf eine bessere Zukunft machen würden...
Hmm, das klingt ein bißchen negativ, und ich sage das deshalb, weil ich aus eigener Erfahrung auch gegenteilige Anschauungen kenne. Was Tunesien betrifft, bin ich ebenfalls der Auffassung, daß es dort Frauen gibt, die diese Art der Erwerbstätigkeit als kleineres Übel bzw. lukrativere Möglichkeit betrachten, als andere, und nicht immer die "pure Not" für das "alles machen" (und kann ich mir noch diverse Sachen vorstellen, die ich für schlimmer hielte...) verantwortlich gemacht werden kann. Damit treffe ich keine Aussage über die Quantität, sondern will nur sagen, daß ich die generelle Negativbemerkung für so nicht zutreffend halte.
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Re: Gewisse Damen
[Re: Bessem]
#194937
17/06/2007 06:09
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Frogger
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...eine riesen Summe für meine Frau geboten...
Ich habe von derartigen Dingen gehört, wenn auch noch nicht selbst erlebt/erfahren, übrigens auch von Fällen, wo nur Tunesier beteiligt waren - und so unglaublich es im ersten Moment klingt, für so wahrscheinlich halte ich es dennoch.
Eheschließungen haben oft wenig mit Liebe, doch viel mit Profit und Vorteilen zu tun, und ich hatte es woanders auch schon einmal geschrieben, daß es noch vor 100 oder 200 Jahren auch in Deutschland nicht viel anders aussah und erst die Änderung der ökonomischen Rahmenbedingungen ein Umdenken zur Folge hatte. Und seien wir ehrlich - wir sind geneigt, Zweckheiraten grundsätzlich als negative Sache anzusehen, weil wir nicht zuletzt aufgrund underer Erziehung und unseren (ebenfalls anerzogenen) Idealen eine andere Lebenseinstellung haben, doch sind sie das immer und durchweg? Selbst in den 70er Jahren in Deutschland, erinnere ich mich, gab es noch Diskussionen über das Ideal des "von Luft und Liebe leben" im Gegensatz zu einem Leben in einer langfristig gesicherten Existenz und jede der Fraktionen hatte, aus einemanderen Blickwinkel, gute Argumente für ihre Meinung. Ich selbst habe in dieser Zeit Fälle gesehen, wo letzten Endes die "große Liebe" ohne wirtschaftliche Existenz gegen die "kleine Liebe" in Sicherheit eingetauscht wurde und ich bin, selbst heute noch, nicht sicher, ob nicht die zweite Möglichkeit, über lange Zeit gesehen, die vernünftigere (gewesen) ist. Und selbst das Argument, daß es das eigene Leben ist, und man selbst entscheiden muß, kann vor dem ebenfalls stichhaltigen, daß nämlich Leute mit Distanz und Erfahrung (z.B. ältere Familienmitglieder) eine Sachlage besser beurteilen können, in den Hintergrund treten - und selbst in unserer Gesellschaft wird dies tagtäglich praktiziert und positiv sanktioniert, nämlich in der Erziehung und der oft an-überzeugten Lebensplanung von jungen Erwachsenen, doch ist es wirklich ein Unterschied, ob man einem 16- oder 17-jährigen oder gar einem 25- oder 35-jährigen Taschläge gibt oder "helfen" will, die richtige (für wen?) Entscheidung zu treffen? Fraglos wird - ja: muß - in Tunesien vieles so und nicht anders entschieden, weil wirtschaftliche Zwänge dies erfordern, weil ganze Familienverbände an einer Verbesserung ihrer Situation arbeiten (und wie ist es denn in Deutschland - das "Du sollst es einmal besser haben" gehört doch nach wie vor auch zu unserem Erziehungsrepertoire, auch über das 18.Lebensjahr hinaus). Ich bin überzeugt, daß selbst der Kinderreichtum nicht mehr nur mit der "Versorgung im Alter" zu erklären ist, sondern auch eine biologisch induzierte Schrotschuß-Strategie zur Erhöhung der Erzielung eines "Gewinnes" für den gesamten Familienverband ist. Ebenso fraglos befindet sich Tunesien allerdings auf dem Weg zu einem Schwellenland (wo es nach meiner Überzeugung aber noch nicht angekommen ist), und es findet, wenn auch langsam, ein Aufbruch von Traditionen (die nicht mehr zur Zeit passen) und Überzeugungen statt - doch, ebenso wie in Deutschland im 18. und 19. Jahrhundert, wird es noch ein langer Weg werden, diese Änderungen mit den (im Moment) idealisierten der westlichen Welt zu synchronisieren, zumal die Ausgangslage eine ganze andere ist, als damals im Westen, der ja seinen wirtschaftlichen Aufstieg (der wiederum die gesellschaftliche Toleranz ermöglichte) vielfach auf den, im wahrsten Sinne des Wortes, Knochen anderer Länder und vor allem aber in protektionistischer Manier (was in der heutigen Zeit für nicht etablierte Länder so nicht mehr möglich ist) erzielte.
Fraglos ist es aber auch, daß unsere (westliche) Sichtweise übertrieben ist, denn die gesellschaftliche Disorientierung und der Hang zur Beliebigkeit in Beziehungen muß nicht unbedingt, weder für den Staat, noch für seine Bürger, eine positive Entwicklung bezeichnen - viele unserer heutigen Probleme sind sicherlich ein Resultat der (und diese Schlagwörter sind mit großer Vorsicht zu genießen, weil sie gerne mißbraucht wurden und werden) Erodierung von "Moral und Familie".
Fraglich hingegen ist es, inwieweit z.B. die "islamische Landnahme" (und parallel dazu gibt es auch eine osteuropäische und schwarzafrikanische, die das Argument unterstützt) in der westlichen Gesellschaft alleine auf einen Religionskonflikt zurückzuführen ist, und nicht vielleicht, viel simpler, auf eine "lebensfähigere" Gesellschaft mit Strukturen zurückgeht, die dem angestrebten Zweck (der sicheren Existenz, dem Vorteil der Mitglieder) dienlicher sind, als die (dekadenten? orientierungslosen?) Strategien des Westens.
Ich selbst bin fasziniert von dem Beobachten des ameisenartigen Verhalten der Familienverbände, das man in Tunesien oft wahrnehmen kann - dem gruppenweisen Hinarbeiten auf ein Ziel und dem Anbranden gegen ein Hindernis, nach dem, sobald es überwunden wurde, sofort das nächste ins Auge gefaßt wird (in vielfacher Hinsicht ist der Straßenverkehr sogar ein Ausdruck dieses Verhaltens). Wir "Westler" sehen dies oft geringschätzig und würden andere Strategien wählen, die mit weniger Aufwand das Ziel erreichen ließen, doch der permanente Kampf, die permanente Beschäftigung mit einer Sache erzeugt zweifellos Qualitäten, die uns zum Teil schon abhandengekommen sind und eine "kämpferischere Gesellschaft". Ob am Ende die vielen Ameisen gewinnen, oder die wenigen Elefanten, ist eine Frage, die schwierig zu beantworten ist (zumal es noch andere, nochmals viel agilere Ameisen in Asien gibt), zumal die Antwort ebenso abhängig von anderen Faktoren ist, die weitgehend außerhalb der Beeinflussung aller Beteiligten liegt (Ressourcen, Klima, Natur).
Dieser Artikel schlägt eine weiten Kreis, doch ich glaube, daß man das Verhalten, insbesondere in diesem Falle, nicht einfach in einem streng räumlich und personell isolierten Kontext sehen kann, sondern die Hintergründe ursächlich hierfür sind - und die Hintergründe lassen es eher erwarten, daß die eingangs erwähnte Strategie auch weiterhin verfolgt werden wird und insofern diese Geschehnisse, zumindest mittelfristig, noch eher zu- als abnehmen werden.
Für jeden Handel gibt es "Anbieter" und "Nachfrager", und ob die Nachfrageseite für die Erfüllung IHRER Wünsche weiter kommt, wenn sie den Handel mit dem Herz oder dem Kopf abschließt, also besser einen subjektiv gefühlten oder besser einen, vielleicht kleineren, doch dann auch auf andere ausstrahlenden, Vorteil erringt - das ist m.E. die Frage, die dem geschilderten Vorfall zugrundeliegt, und die Frage, mit der sich ein potentieller "Anbieter" ebenfalls beschäftigen muß, um die Abgabechancen seines "Produktes" zu optimieren bzw. eine womöglich schlechtere Situation auf andere Weise (Stichworte: Freebies, value added content) ausgleichen zu können.
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