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Joined: Aug 2005
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Marzahn
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Antwort auf:
Das heisst hier wird nicht das Gefühl des Mannes gefragt sondern die Eigenschaften der Frau.
Der Satz ist ja wohl auch noch sehr erklärungsbedürftig...
Wenn man das jetzt nur auf die (scheinbar ja enorm verwerfliche) S.e.x-Schiene runterbrechen würde, müsste ja wohl eher eine Frau mehrere Männer haben, da es wohl eher die Herren der Schöpfung sind, die öfter mal unter sehr störenden Dysfunktionen leiden... Aber ernsthaft: Erstens gab es schon immer mehr Frauen als Männer, diese Entwicklung ist sogar steigend - dank der hormonellen Verhütung. Da durch die Einnahme der Pille mehr weibliche Hormone in die Umwelt gelangen, auch letztlich in's Grundwasser, "verweiblicht" die Welt sowieso; es gibt bereits Tierarten, bei denen kaum noch männliche Nachkommen geboren werden. Ansonsten liegt es in der Natur der Säugetiere (zu denen wir, auch wenn das dem Einen oder Anderen nicht ins Weltbild passen wird, nunmal auch gehören), dass es mehr Weibchen als Männchen geben muss. Warum? Relativ einfach: Ein Männchen kann - sofern in der Blüte seiner Zeugungsfähigkeit - problemlos mehrere Weibchen begatten und damit den Arterhalt sicherstellen. Weibchen hingegen können aufgrund der vergleichsweise langen Tragzeit (bei Menschen eben Schwangerschaft) weitaus weniger Nachkommen - rein stückzahlmässig - bekommen, also muss die Zahl der Weibchen ja höher sein, um ausreichend Nachkommenschaft hervorzubringen. Aus eben diesem Grunde wurden auch in der Steinzeit schon die Männer zur Jagd geschickt, denn ihr Verlust war im Zweifelsfalle zu verschmerzen, ohne das Fortbestehen des Clans zu gefährden. Wichtig für den Erhalt waren die Frauen, weil nur sie - und zwar egal von wem befruchtet - Kinder bekommen konnten und daher besonderen Schutz und bestimmt keine lebensgefährlichen Aufgaben übernehmen brauchten. Und auch bei vielen anderen Tierarten ist es immer noch so, dass ein Rudel oder eine Herde fast immer mehr weibliche Tiere als männliche umfasst, teilweise werden die Männchen sogar nur zur Paarungszeit in der Nähe geduldet, weil sie in der übrigen Zeit nur nutzlose Fresser wären, die mit durchgefüttert werden müssten. Und selbst dort, wo die Männchen konstant im Rudel verbleiben, ist meist nur ein Einziges, was begatten darf, solange es beweist, der Stärkste zu sein und nicht von jüngeren/potenteren/stärkeren Rivalen vertrieben wird.
Insofern können sich menschliche Männchen direkt glücklich schätzen, so wie ich das sehe. Und sollten doch tunlichst zufrieden sein, wenn sie überhaupt ein Weibchen für sich ganz alleine haben dürfen. Falls jetzt jemand die Löwen anführt - ja, da hat ein Männchen einen Harem und geniesst sein Leben als fauler Pascha, das stimmt. Allerdings auch nur solange, bis ihn ein jüngeres Männchen vertreibt, dass dann sogar ggf. erstmal die Jungen seines Vorgängers tötet, um seine eigene Blutlinie schnellstens zu vererben. Im Gegenzug muss ich dann aber an die Elefanten erinnern, wo die Herden im Regelfalle nur aus weiblichen Tieren bestehen. Oder an Wildpferde - wo der Hengst zwar geduldet ist, um die Herde zu schützen und die Stuten zu decken - das Leittier ist aber auch hier eine Stute. Und wenn ein stärkerer Hengst kommt - ist der Alte schnell ersetzt. Wir könnten uns das ja mal zu Ende ausspinnen: Ok, ein Mann darf mehrere Frauen haben. Wenn aber ein jüngerer/stärkerer/potenterer/reicherer Mann kommt, kann das Rudel, pardon, die Ehefrauengemeinschaft ihn einfach zum Teufel jagen und den Besseren nehmen - schliesslich geht es ja um die Arterhaltung, nicht um sentimentale Gefühlsduselei, nicht wahr? Oder wenn ein anderer Mann meint, er hätte die Damen gerne, fordert er den aktuellen Besitzer heraus und der Sieger zieht in's traute Heim....
Immer schön bunt denken, die Zeiten von Schwarz-Weiss sind lange vorbei. Gott sei Dank, möchte ich anfügen.
Evolutionärer Gruß Susanne
من حفر حفرة لاخية وقع فيها سوزانه
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