Hintergrund: Spektakuläre Entführungen von Deutschen im Ausland
Der Fall Susanne Osthoff erinnert an frühere Entführungen von Deutschen im Ausland. Eine Auswahl:
Februar 2003 in Algerien: 16 deutsche Touristen geraten in die Gewalt der islamistisch-salafistischen Terrorgruppe GSPC. In Etappen kommen alle Geiseln bis August frei. Eine Augsburgerin hatte die Strapazen des Marsches durch die Sahara nicht überlebt.

Juli 2001 im Jemen: Rainer Berns, Handelsattaché der Botschaft, wird aus Sanaa verschleppt. Ein Vermittler erreicht im September seine Freilassung. Ein 2003 erschossener Täter soll Mitglied von al-Kaida gewesen sein. In den 90er Jahre waren mehrfach Touristen betroffen.

April 2000 auf den Philippinen: Abu-Sayyaf-Terroristen verschleppen die Göttinger Lehrerfamilie Wallert und andere Touristen auf die Insel Jolo. Als letzter kommt der Sohn Marc im September frei. Libyen hatte vermittelt und mehrere Mio. $ Lösegeld gezahlt.

Januar 1996 in Costa Rica: Die 25 Jahre alte Touristin Nicola Fleuchaus und eine Schweizerin werden aus einem Urwaldhotel entführt. Für die Freilassung nach 71 Tagen zahlen die Familien dem Rebellen- Kommando "Viviana Gallardo" angeblich 200.000 $.

Juli 1995 in Kaschmir/Indien: Der Erfurter Student Dirk Hasert wird von der Moslemgruppe "al-Faran" gekidnappt, um Gesinnungsgenossen freizupressen. Seither fehlt von dem Rucksacktouristen jedes Lebenszeichen.

Mai 1989 in Libanon: Angehörige des Hamadi-Clans entführen in Sidon Heinrich Strübig und Thomas Kemptner, Mitarbeiter der Hilfsorganisation ASME-Humatitas. Die Bundesregierung lehnt ein Austauschgeschäft mit zwei in Deutschland inhaftierten Hamadi-Brüdern ab. Erst im Juni 1992 kommen Strübig und Kemptner frei.

Januar 1987 in Libanon: In Beirut geraten der Hoechst-Manager Rudolf Cordes und der Siemens-Techniker Alfred Schmidt in die Gewalt der Hamadi-Sippe. Schmidt kommt im September 1987 frei, Cordes erst ein Jahr später. Die Firmen dementieren, dass Lösegeld gezahlt wurde.