...aber sowas hat echt keiner verdient...
Was erwartet man denn?
Daß man als jemand, der aus einem Land mit einer anderen Sozialstruktur, anderer Tradition, anderer Religion, anderer Werte, anderem Klima, anderen Einkommensverhältnissen, anderem alles, genauso behandelt würde, wie man es von zu Hause gewohnt ist?
Daß man nach einer Kennenlernphase von 4*2 Wochen, womöglich noch über zwei Jahre verteilt, zum Zeitpunkt der dann folgenden Hochzeit dieselbe Vertrautheit erreicht hat, als nach 8 Wochen Händchenhalten mit einem Partner desselben Landes, wo man sich zudem 95% der Zeit mit sich selbst befassen kann und nicht hauptsäschlich sprachliche und kulturelle Differenzen und Lebenserfahrungen diskutieren und interpretieren muß und sich weitab vom täglichen Leben befindet und dieselben Reaktionen erhält und dieselben Schlüsse aus dem Verhalten des Partners ziehen kann?
Und was das "verdienen" angeht - es sind doch meist nicht wir, sondern die anderen, die den Purzelbaum ihres Lebens schlagen müssen und sich womöglich in eine Welt intergrieren müssen, in dem fast alles, was ihr Leben ausgemacht hat, nicht mehr gilt oder wenig wert ist. Daß auf dem Wege dahin die Lust nachlässt, die Zweifel wachsen und sogar handfester Widerstand und Umorientierung resultieren (wenn nicht gar das bewußte Ausnutzen einer von anderen Seite anders wahrgenommen Situation), ist zu erwarten, das Gegenteil hingegen ein Glückstreffer - unabhängig vom dem, was man investiert hat (und woraus man sich den "Verdienst" erwartet).
Wer den leichten "Verdienst" in Form eines Ehemannes oder einer Ehefrau nach kurzer Zeit und in gefügiger Gestalt erhofft oder erwartet, der sollte besser nicht nach Tunesien fahren, denn dort steht vor dem Verdienst erst einmal die harte Arbeit, die mit Enttäuschungen und Entbehrungen nicht spart. :-)
...die touris manchmal blauäugig...
Vor dem oben beschriebenen Hintergrund von "blauäugig" zu sprechen, wäre sehr wohlwollend ausgedrückt. :-)