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Re: Jagd auf Kopftücher in Tunesien - OT
[Re: Frogger]
#187470
23/11/2006 14:47
23/11/2006 14:47
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Joined: Nov 2003
Beiträge: 1,748 München / Tunesien
OM EYA
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Joined: Nov 2003
Beiträge: 1,748
München / Tunesien
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Antwort auf:
Aber generell habe ich den Eindruck (und schrieb das auch früher), daß, je höher die Bildung und/oder die Position, je mehr Abstand vom traditionellen Islam auch gesucht wird.
Entschuldige bitte, aber wenn du damit meinst: die islampflichtige Kopfbedfekung "HIDJAB" sei nur ein teil des "TRADITIONNELLEN ISLAM".... und dass, "je höher die Bildung und/oder die Position", je mehr Abstand vom DIESE KOPFBEDEKUNG "auch gesucht wird"..
.. dann hast du dich da GEWALTIG geirrt. Kopftuch als Symbol für das GLAUBEN Islam und als Schutz und Würde für jede Muslima auf der Welt, erkennen und liebe immer mehr Frauen aus dem hochgebildeten Bereichen, und dies WELTWEIT. Auch in Tn ist es nicht anderes, auch wenn viele dieser TUNESIERINNEN ins Ausland GEFLÜCHTET sind
Mehr Kutur, Gute Bildung und Hohe Position in der Gesellschaft sollte vom GLAUBEN und seine Symbole etwas differenzierter gesehen werden finde ich.
@SOLEIL: finde auch dass verbotenes eher gamcht wird, ganz generell.. und die Tendenz ist steigend tatsächlich, vielleicht auch deswegen.
AUCH WENN ES IN PIRATEN-FORM-KOPFTUCH "VERWANDELT SEIN MUSS"... es ist da, man erkennt es und es wird denke ich dafür gekämpft, besonders gebildete Frauen im Lande KÄMPFEN drum.
Meine Eindrücke beste Grüße Om Eya
------------ labiedh2000@yahoo.deSKYPE: interlangues2011 (NEU) Google Talk: interlangues2012@gmail.com SMS: +216 25 26 23 26
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Re: Jagd auf Kopftücher in Tunesien - OT
[Re: Tunisian_girl]
#187480
22/01/2007 21:28
22/01/2007 21:28
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Joined: Jan 2007
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Samra
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So, hab mich jetzt nochmal schlau gemacht. Ich war glaub ich auf der falschen Spur vorhin, dafür erstmal: sorry! Also, ich meine mit dem "traditionell tunesischen Kopftuch" den "Safsari". Der ist ähnlich dem indischen Sari - ein locker geschlungenes Tuch, das auch gern mal vom Kopf rutscht. Das gängige "muslimische Kopftuch" (welches mit Islamismus natürlich überhaupt gar nichts zu tun hat), das man fest bindet und das die Stirn bedeckt, ist das, was Ben Ali mit "ausländischer Mode" meint. Sorry liebe Mädels, ich habe mich vertan Aber trotzdem muss ich sagen, dass ich eher dazu tendiere es gut zu finden, wenn man das verbietet, bzw. versucht in tunesien die Dinge so zu belassen wie sie waren. Es müssen ja nicht immer mehr werden, die Kopftuch tragen, so dass die, die es nicht wollen plötzlich als die "schlechteren" dastehen. Abgesehen davon ist meine Tante (und all ihre Schwestern und Freundinnen) in den 60ern ohne Kopftuch durchs Leben geflattert. Man muss es ja auch nicht übetreiben mit dem Gebinde. Ich finde es gut, wenn man nicht zu freizügig herumrennt, so ist es nicht. Aber tatsächlich gibt es das eng gebundene, Stirn bedeckende und unbedingt zu tragende Kopftuch (wie z.B. bei Türken) nicht! Ich möchte mit meiner Meinung aber niemanden beleidigen. Tragt was ihr möchtet und lasst euch nicht unterkriegen
Nur die Klugen werden klüger
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Re: Jagd auf Kopftücher in Tunesien - OT
[Re: Claudia Poser-Ben Kahla]
#187486
23/01/2007 11:11
23/01/2007 11:11
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Joined: Apr 2006
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Frogger
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...warum wird dies nicht verboten?...
weil die Religion in Deutschland fast keinen Einfluß auf das Leben hat und ein solches Symbol dann, ebenso wie andere, von Nichtgläubigen/interessierten eher als Dekoration betrachtet wird? Es ist ja nicht so, daß man in einen solchen Klassenraum kommt und die Mehrzahl der darin befindlichen Schüler beginnen, über die Freuden des Christentums zu referieren oder sich auch nur mit diesem Symbol identifizieren wollen. Sämtliche meiner Freundinnen z.B. hatten in der Schatulle auch irgendeinen Kreuzanhänger für die Halskette, doch keine einzige hat den getragen, um damit irgendetwas auszudrücken, sondern einfach, weil es gut aussah - ich bewzweifele in diesem Zusammenhang übrigens auch, daß die meisten Träger eines Drudenfuß-Symboles wirklich daran glauben, daß das Böse auf Entenfüßen daherkommt <g>.
Das entsprechende Symbol des Islam wäre übrigens nicht das Kopftuch, sondern der Halbmond - und z.B. für die Israelis der Stern.
Man sollte die ganze Debatte mal unverkrampft betrachten und die zwangsweisen Assozisationen unterlassen - dann wäre es nämlich egal, was in Klassenräumen hängt und ob jemand ein Kopftuch, einen Turban oder eine Pelzkappe herzeigen möchte, die Diskussion wird doch lediglch von Eiferern aller Seiten ständig angeheizt - und, wie auch schon andere Mitglieder hier bemerkt haben, trägt die stetige Diskussion mit Erlaubnissen, Verboten und komplizierten Vorschriften lediglich zur "gerade dann"-Mentalität und dem Wieder-Erstarken des Symbolismus bei - ob damit gleichzeitig auch die ehrliche Hinwendung zur Religion, egal welchen Types, wächst, halte ich für wenig wahrscheinlich.
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Re: Jagd auf Kopftücher in Tunesien - OT
[Re: Frogger]
#187487
23/01/2007 18:20
23/01/2007 18:20
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Joined: Jan 2007
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Samra
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Wie schon gesagt: ich bin gegen ein Verbot und ich bin auch der Meinung, dass jeder tun sollte was er möchte, weil ich das schließlich auch tue. Ich bin ebenso der Meinung, dass man unetstützen sollte, dass die Dinge in Tunesien so bleiben, wie sie bisher waren. Das bedeutet, dass es keine islamische Pflicht geben wird, ein Kopftuch zu tragen. Unter dem Safsari trage ich im Sommer und im Winter meine Haare, wie alle Frauen meiner Familie. Und zwar immer dann, wenn ich möchte. Wenn die Dinge sich momentan dahin entwickeln, dass plötzlich immer mehr Frauen ein Kopftuch tragen, dass es in der Form bisher nicht gab in Tunesien, dann passiert es, dass die Mädchen, die keins tragen möchten schnell als als die "schlechteren" dastehen. Wenn man das verhindern kann, sollte man das tun. Wie gesagt: es sollte unterstützt werden, dass es so bleibt wie es bisher war, denn so hat es mir gefallen Und wer ein Kopftuch tragen möchte, der sollte das das gern und unbedingt tun. Denn so war es bisher auch. Alles klar jetzt, Schwestern?!
Nur die Klugen werden klüger
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Re: Jagd auf Kopftücher in Tunesien - OT
[Re: Samra]
#187488
23/01/2007 18:32
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Joined: Feb 2005
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chamla
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hei schwester verstehe deine argumentation ... ABER leider ist es nicht korrekt wie du das siehst... denn wäre es so, würd ich voll und ganz mit dir einig sein, nur leider werden diejenigen frauen und mädchen diskriminiert, die eben den hijeb anziehen wollen, DENN es ist bekanntlicherweise an vielen öffentlichen orten einfach verboten.. das ist schlichtweg unblaublich befremdlich für ein muslimisches land. den menschen wird somit vorgeschrieben ihre eigene religion nicht so ausleben zu können, wie sie es wünschen. das find ich schon fast katastrophal, weil es nur zu gegenreaktionen führt und irgendwan genau aus diesem grund menschen anfangen zu kämfen- was ich auch berechtigt finde, nur leider werden dann wieder viele extremisten auf den plan gerufen und es herrscht einfach nie ein gleichgewicht. lg
Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen. Aristoteles
Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont. (unbekannt)
FYI: bin die alte habebte79.. wechsel musste mal sein*g*
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Re: Jagd auf Kopftücher in Tunesien - OT
[Re: Samra]
#187490
23/01/2007 19:32
23/01/2007 19:32
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Claudia Poser-Ben Kahla
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OP
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Gera
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Antwort auf:
Das ist vergleichbar mit Springestiefeln und weißen Schnürsenkeln. Das ist hierzulande schließlich auch verboten und ich denke, das mit Recht.
Seit wann sind Springerstiefel mit weißen Schnürsenkeln verboten? Welches Gesetz steht für diesen Verbot?
Es wäre mir neu wenn dies so wäre hier in Deutschland.
Du schreibst weiter das, dass Kopftuch zum Islam gehört, das ist richtig aber nicht zur tunesischen Traditionen.
Religion
Der Islam ist in Tunesien Staatsreligion, etwa 99 % der Bevölkerung sind sunnitische Muslime. Die wenigen Christen (18.000, überwiegend Katholiken) sind meist europäischer Abstammung. Daneben gibt es rund 2.000 Juden im Land. Auf Djerba leben noch einige muslimische Kharidjiten.
Auf der Insel Djerba steht seit wahrscheinlich über 1.000 Jahren die Synagoge "La Ghriba". "La Ghriba" heißt übersetzt so viel wie "Die Bizarre". Der Legende nach ist sie eine der ältesten Synagogen des Judentums. Jedes Jahr, am 33. Tag nach dem Pessach-Fest (zeitgleich mit dem westkirchlichen Ostertermin), findet hier die größte jüdische Wallfahrt Nordafrikas statt. Zu dieser Wallfahrt werden Gläubige aus der ganzen Welt erwartet.
Also gehört es ja nun doch zur Tradition in Tunesien, da ja 99 % Muslime dort leben und dies ist doch der Islam.
Claudia
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Re: Jagd auf Kopftücher in Tunesien - OT
[Re: Tunisian_girl]
#187491
23/01/2007 19:33
23/01/2007 19:33
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Samra
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Letzendlich sitzen wir doch im selben Boot: diejenigen die Kopftuch tragen möchten respektiert werden, die die keins tragen auch. Somit wollen wir ja erstmal alle dasselbe... Fakt ist aber auch, dass es mehr Frauen geworden sind und das es schnell heißt: Die und die trägt seit neuestem Kopftuch, warum nicht auch du, und schon gibts für die ohne, ein Problem. Dem ganzen wirkt man dann entgegen, indem man das Bild auf einigen öffentlichen Plätzen beeinflusst (ok ok, indem man es verbietet zu tragen!) Fakt ist auch, das dies ungerecht erscheint. Aber darf ich mir erlauben zu fragen, ob man nicht bereit sein kann, diesen Kompromiss einzugehen? (Ist nur ne Frage, keine Forderung) So wie man als Tourist z.B. nur mit bestimmter Kleidung eine Moschee betreten darf, weil es anders verboten ist?! Es ist doch klar, dass Tunesien ein muslimisches Land ist, und das ist auch gut so, aber ich hab nun mal die Sorge, dass ich die nächste bin, von der man möchte, dass sie ein Kopftuch trägt. Wie fühlt es sich denn an, an bestimmten Plätzen ohne Kopftuch rumzulaufen, wenn man es sonst trägt? Man ist doch trotzdem eine Muslima. Ich weiß, das Verbot kommt blöde rüber, aber was hätte man statt dessen denn machen können? Es gibt doch auch solche wie mich. Und mir werden als Nichtkopftuchträgerin doch auch Dinge verboten, ohne dass ich mich diskriminiert fühle. Man darf es doch tragen, nur eben nicht an bestimmten Plätzen.
Liebste Grüße, Samra.
Nur die Klugen werden klüger
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