Hallo zusammen.
Sorry, war eine Weile nicht online. Wieso man ohne Französischkentnisse nach Tunesien geht? Nun, kurz vor den Sommersemesterferien hing vor unserem Praktikumsamt aus, daß verschiedene Auslandsstellen zu vergeben werden. Also bin ich mal rein und hab mich erkundigt, was es für den Wirtschaftsingenieur so gibt. Immerhin 1 Treffer "Tunesien, Partner Ecole Nationale d Ingenieurs de Tunis, Dauer 8 Wochen". Das war alles, Entscheidungszeit ca. 15 Minuten, da die Bewerbungsfrist eigentlich schon verstrichen war... Naja, ich wußte zwar außer der groben geographischen Lage nichts über das Land, aber...
So, dann saß ich knapp 1 Monat später im TunisAir Flieger. Organisiert wurde das Ganze von einer internationalen Studentenorganisation (IAESTE), und die dortigen Studenten standen uns als Helfer und Berater zur Seite. Allerdings lernten wir schnell, daß es besser war sich selbst zu helfen, als sich auf diese Jungs zu verlassen.
Untergebracht waren wir im Stadtteil Ariana in einer Art Jugendherberge, für tunesische Verhältnisse sehr ordentlich. Insgesamt waren wir ca. 25 Studenten aus ganz Europa gemischt, und dank dieser Truppe war der Aufenthalt dort unten sehr angenehm. Das Zusammenleben verlief ohne größere Streitigkeiten, und nach der Arbeit und an Wochenenden sind wir zusammen auf Ausflüge oder einfach nur in Cafes gegangen.
Gearbeitet habe ich an oben erwähntem Institut, in einem Labor zur Erzeugung von Biogas. Die erste Woche war hart, da mein Betreuer zwar freundlich, aber augenscheinlich nicht der hellste war, und auch das was wir jeweils für Englisch hielten stimmte nicht überein. So wußte keiner, was er eigentlich mit dem Anderen anfangen sollte. Nachdem allerdings die Arbeitsabläufe geklärt und aufgeteilt waren haben wir problemlos nebeneinander gearbeitet, und meist hatte ich die Messreihen locker bis zum Mittag fertig.
Ja, was bleibt zu sagen. Ein wirklicher Fan dieses Landes bin ich nicht geworden, und so ging es den restlichen Mitbewohnern auch. Sicher gab es dort unten einige nette Seiten und Sachen, aber die Mentalität der Landsleute, der nahezu allgegenwärtige Dreck und das in den Sommermonaten extreme Klima haben wirklich keinen sonderlichen Charme.