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Re: stolz
[Re: Frogger]
#185933
03/11/2006 14:25
03/11/2006 14:25
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Joined: Apr 2005
Beiträge: 2,132 NRW
Tanit
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Joined: Apr 2005
Beiträge: 2,132
NRW
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Ich finde das erste Jahr des Zusammenlebens immer sehr schwierig,Missverständnisse,Essensgewohnheiten,Eifersucht etc.Ich hatte bei unserem Kennenlernen damals einen super Job,habe mehr verdient wie so mancher Familienvater.Für einen Mann aus einem anderen Kulturkreis ist das die erste Zeit sehr hilfreich aber auf Dauer mit Problemen belastet.Nachdem mein Mann beruflich hier Fuss gefasst hatte ,haben wir nach 9 Jahren ohne Kind endlich an Nachwuchs denken können,trotzdem war ich leicht geschockt als ich von meiner Schwangerschaft erfuhr.Wie sollten wir das alles schaffen,konnte er die ganze Verantwortung tragen und uns ernähren???Ich war lange Zeit Single und dann auf einmal mich auf einen Mann zu verlassen.....Für die Tunesier ist es schon normal das Geld alleine nach hause zu bringen aber für mich war das alles nicht so einfach und schon gab es wieder Reibereien mit dem Ergebnis das er tagelang beleidigt war.Heute hat sich das Blatt komplett gewandelt,er ist Hauptverdiener und ich habe nur Nebenjobs,ist manchmal auch für mich nicht so leicht,aber für uns war es so der beste Weg.Ich wollte damit nur sagen das man immer Kompromisse eingehen muss(sollte) ob man will oder nicht.Für meinen Mann wäre es die Hölle gewesen zu hause zu sitzen und das Kind zu hüten und immer nur als Gelegenheitsarbeiter sein Geld zu verdienen.Seine "Böckchen" hat er heute immer noch und manchmal macht er aus Kleinigkeiten ein riesen Tam Tam,aber dann stehe ich auf und setze mich an meinen PC und wenn ich dann nach einer Stunde wiederkomme , ist er wieder ganz der Alte.  Gruss Siggi. 
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Re: stolz
[Re: Schneeeule]
#185946
08/11/2006 15:12
08/11/2006 15:12
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Joined: Sep 2005
Beiträge: 136 CH
Babou
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Beiträge: 136
CH
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Auch ich habe einen sturen und stolzen Mann. Einerseits liebe ich ihn dafür, andererseits ärgere ich mich auch sehr darüber. Natürlich bin ich nicht weniger stur und stolz wie er!
Etwas vom Wichtigsten für mich, ist der Respekt vor dem anderen und dessen Meinung. Wenn er auf mich herabblickt, oder ich auf ihn, funktioniert gar nichts mehr.
Es geht für mich nicht darum, wer passt sich wem an etc..., sondern wie schaffen wir es, dass wir uns beide wohl fühlen. Gewisse Sachen will ich nicht ändern und er genausowenig. Wir sind uns in vielem einig, dass wir uneinig sind! Doch wir sind uns einige, dass wir gleichwertige Partner sind.
Ja, manchmal ist das Leben so sehr anstrengend, manchmal kommen wir an unsere Grenzen und sagen, wir fühlen uns nicht mehr wohl: Wie weiter?
Geduldig und rücksichtsvoll müsse man sein, wenn man einen Tunesier heiratet. - Ich habe für meinen Mann nicht mehr oder weniger Geduld, wie für einen Landsmann. Warum auch? Wir sind beides Menschen, ja mit unterschiedlicher Kultur, verschiedenen Karaktern, Bedürfnissen und Wünschen etc., dem versuchen wir gerecht zu werden.
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Re: stolz
[Re: chamla]
#185947
08/11/2006 16:46
08/11/2006 16:46
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Joined: Nov 2005
Beiträge: 567 Hagen
sylviafee
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Hagen
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Sicher ist meine Beziehung zu den Tunesiern und "meinem" eine etwas andere als so manche hier. Warum? 1.) Lebe mit meinem Schatz nicht zusammen 2.) der erhebliche Altersunterschied 3.) das nur einige mal im Jahr sehen, fühlen, spüren, zusammenleben. Einige wissen, das ich lange jahre Mitglied der partei war die an der Regeirung maßgeblich beteiligt ist und war. Durch diese jahrzehntelange Mitgliedschaft kenne ich natürlich etliche "hohe Leute". Vor meinem ersten besuch in Tunesien, wurde mir von einer befreundeten, türkisch stämmigen Abgeordneten der tunesische Botschafter vorgestellt. Besser gesagt ich wurde ihm vorgestellt. In Tunesien lernte ich einen heutigen sehr guten italienischen Freund kennen, der schwul ist. Durch diesen Freund lernte ich meinen heutigen Schatz kennen. Bald nach unserem kennenlernen und verlieben wollte mein Herz meinen italienischen Freund etwas abhalftern. Er war wütend, traurig, gehässig, macho, weil dies an meiner Treue und Sturrheit scheiterte. Ja es war der erste Machtkampf. Völlig überraschte ihm das ich bereit war ihn aufzugeben, aber nicht meinen italienischen Freund. Er änderte die Taktig, nun wurde ich mehr in seine Familie einbezogen, anfangs dachte er es geht nach seinen Wünschen auf, da ich bereit war, gewisse Kompromisse beim Familienbesuch einzugehen. Wie der gewollt gelenkte Zufall es will erhielt ich eine Einladung zu einem Fest/Empfang der Deutschen Botschaft mit Begleitung. Seine Familie und er waren aus dem berühmten Häuschen, ich ehr gelangweilt und wollte eigentlich dieser Einladung nicht folgen. Nun gut man und auch frau schmiss sich in Schale und wir machten uns auf den Weg. Es war sehr lehrreich für ihn und schmerzlich die "Begleitung" zu sein, trotzdem fühlter er sich geschmeichelt. Besonders da ja auch einige tun. Honoratioren anwesend waren. Für ihn war es sehr beindruckend wie unbeindruckt ich war. Nun begann er sich etwas mehr für mein leben zu interessieren. Einer seiner Cousin besuchte mich im letzten Jahr in deutschland und wir waren eine Woche davon in Berlin. natürlich erzählte er dann seiner familie welche Türen sich geöffnet hatten und wie selbstverständlich ich mich auf dem Parket und mit den Menschen bewege. Es begann die Zeit des kampfes wer hat die Oberhand wenn ich in Tunesien bin. War nicht einfach, nach wievor besuche ich die gewisse bar in Sousse, freue mich die menschen dort zu kennen mit ihnen zu plaudern. lange lehnte er es ab mich dorthin zu begleiten, bzw. versuchte es mir zu verbieten. Dies wurde durch sture Aroganz von mir ignoriert. Auch das eben einige aus der bar uns in unserer Wohnung besuchen kamen passte Misseu überhaupt nicht, aber auch dies nahm ich nicht zur Kenntniss, wunderte mich nur offen über seine Migräne artigen Anfälle, oder seine plötzlich auftretenenen magenverstimmung. Meine Antwort waren Aspirin, Eisbeutel und Kamillentee sowie Baldrian. Stets allerdings akzeptierte ich seine Wünsche, seine Freunde, Familie zu treffen, empfangen. Auch hatte ich keine Migräne oder magenauffälligkeiten bei den besuchen. Nun war er hin und hergerissen zwischen meiner für ihn hohen Stellung (da wurde er sehr ehrfürchtig) und meinen trotzigen Angagement für Homosexuelle (da wurde er zornig). Nachdem auch der zweite heiratsantrag und so eventuell mich unter die Fuchtel zu kriegen misslang er aber von mir nicht loskam(warum auch immer) (ich von ihm aber auch nicht nur versuche ich das nicht zu zeigen.) hat er mich als Wunderwesen akzeptiert, weiss er, dass es nicht so einfach ist mit einem tretenem stolzen Maultier zu leben. Es geht heute gut. Wolf hat recht Informationsmöglichkeit gibt es auch für Tunesier, aber oft wollen sie garnicht, weil sie wissen, dass sie merken würden so männlich stolz sind sie garnicht. Also lieber unwissend bleiben und so tun als wenn sie immer recht hätten. Nachdem ich mich bei ihm einmal entschuldigt habe, weil ich im Unrecht war, hat er auch langsam gelernt sich zu entschuldigen sogar bei mir. Mein italienischer freund ist heute einer unserer besten freunde geworden einer seiner macho freunde ebenfalls. Mein berühmter Bar Besuch wird ohne Migräne und Bauch Grummeln empfangen, ich bin noch etwas devoter wenn wir in seiner familie sind (achtet auf noch etwas). Fazzit mit meiner eisernen Sturrheit habe ich mich durchgesetzt. Natürlich werde ich ihn nie vor seinen Freunden massregeln aber zu Hause, da hat es oft feuerwerk gegeben. Heute akzeptiert er vieles und wir sind einfach glücklich. Mitlerweile hat er großes Interesse an Menschenrechte, an Politik sogar Frauen-Politik. Dafür habe ich viel über Fussball und Baseball gelernt. Es geht frau muss nur wirklich stark sein (selbst wenn man sich selber weht tut). Mitlerweile habe ich heiratsantrag Nummer vier abgelehnt. Habe erklärt wenn ich nach Tunesien ziehe, dann nur in die gegend in die ich will, aber er sooft wie er will zu seiner familie kann, diese im gesteckten Rahmen uns besuchen kann. Es geht war aber verdammt nich einfach. Aber wie gesagt hier ist die Situation etwas anders.
sach mir nich dat et nich jeht, sach mir wie et jeht (Regine Hildebrandt )
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Re: stolz
[Re: soleil]
#185950
08/11/2006 17:17
08/11/2006 17:17
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Joined: Oct 2006
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Schneeeule
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Hallo soleil! Man (Frau) muss nur wissen, was man(sie) will. Ich war früher auch eher "ängstlich", hab immer gedacht, wenn ich nicht nach seiner Pfeife tanze, gibt es Streit etc., nur irgendwann fühlte ich mich nicht mehr wohl dabei. Also, Trotzkopf gespielt, und durchgesetzt. (das ganze zog sich aber über Jahre hin!) Nun läuft alles super, wir sind gleichberechtigt. Er macht alles für mich und ich alles für ihn. Das Leben ist doch noch schön geworden.! Geduld ist aber in ein ausgesprochen wichtiger Faktor in einer (jeder) Beziehung!! 
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Re: stolz
[Re: soleil]
#185951
08/11/2006 17:26
08/11/2006 17:26
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Joined: Nov 2005
Beiträge: 567 Hagen
sylviafee
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Beiträge: 567
Hagen
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du hast recht man muss härter sein als man ist. Zwing dich dazu und immer daran denken es wird nicht morgen oder übermorgen passieren aber später wenn es eingetreten ist, wirst du denken es ist über nacht passiert. Was meinst wie ich manchmal gelitten habe, geheult habe nachts allein in mein Kissen mit meinem maikäfer im Arm aber ich wollte und mußte durch. Wenn ich heute ans Eisfach gehe oder die Wärmflasche raushole was meinst du wie das hilft und wir liegen uns lachend im Arm. Ja er selbst sagt heute wie schön es geworden ist, mit beiderseitiger Akzeptanz, ohne vom anderen zu verlangen, dass er sich aufgibt. natürlich fliegen auch heute noch die Fetzen, er hat gelernt meinen Wurfgeschossen auszuweichen, ich habe gelernt auch mal fünfe gerade sein zu lassen. Längst mecker ich nicht mehr über seine Kumpel weggeh Aktione, oder die ständigen besuche seiner Kumpels beim "weisen gro0en Samir" ja ich kann sogar einige getränke und Knabbereien auf den tisch stellen, einkaufen gehen, fernsehen schauen und die herren unter sich sein lassen. darf halt nur nicht Überhand nehmen, dann gibt es keine Nüsse sondern fliegendes Geschirr
sach mir nich dat et nich jeht, sach mir wie et jeht (Regine Hildebrandt )
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