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Von der Urlaubsliebe in den Ruin

Touristinnen als Opfer

Liebesgeflüster, scheinbar ehrliche Versprechungen und dann das bittere Ende: Jedes Jahr fallen ahnungslose Touristinnen in Marokko, Tunesien oder Ägypten auf Profi-Abzocker herein. Die Charmeure versprechen die große Liebe, treiben die Frauen dann aber in den finanziellen Ruin.

28.09.2005
Allein aus Deutschland werden der Deutschen Botschaft in Tunis jährlich rund 1600 Betrugsfälle gemeldet. Ähnlich ist es in Ägypten. Die Dunkelziffer liegt jedoch wesentlich höher, weil nicht jede Frau Anzeige erstattet.




Das "Bezness"-Netzwerk
Dass sie abgezockt wurden, stellen die Frauen meist erst fest, wenn es schon zu spät ist. Denn die Betrüger gehen so geschickt vor, dass selbst welterfahrene Frauen darauf hereinfallen. Auch die Journalistin Evelyne Kern hat die Abzocke am eigenen Leib erfahren. Die Erlebnisse hat sie in einem Roman verarbeitet und eine Homepage für Betroffene eingerichtet. "Als Reaktion auf mein Buch merkte ich, dass ich kein Einzelfall war. Ich bekam so viele Briefe von ebenfalls Abgezockten, dass ich erst mal schockiert war", berichtet sie. Hinter dem Betrug steckt ein regelrechtes Netzwerk. "Bezness" nennen die Einheimischen diese Einnahmequelle durch deutsche Frauen.

Umgarnen und abzocken
Potenzielle Opfer sind allein reisende Frauen - oft in mittlerem und höherem Alter, da bei ihnen mehr zu holen ist. Viele haben gerade eine Enttäuschung, etwa eine Scheidung, hinter sich. Die Männer geben sich charmant, sparen nicht mit Komplimenten. Die Frauen verlieben sich wirklich in die Männer - und Liebe kann bekanntlich blind machen.




Die Romeos gehen geschickt vor. Zunächst wird abgesprochen, wer welche Frau umgarnt - damit man sich nicht ins Gehege kommt. Die Auserwählte wird angesprochen und auf einen Tee eingeladen. Ist man sich etwas näher gekommen, werden die privaten Verhältnisse geklärt: Hat die Frau Kinder? Was macht sie beruflich? Dann wird die Frau der Familie vorgestellt. Viele fühlen sich geehrt und fallen auf den Schwindel herein. Wieder zuhause, säuselt der Mann beiläufig ins Telefon, dass sein Vater operiert werden muss, die Neffen nichts zu essen haben oder er unbedingt ein Handy braucht, um erreichbar zu sein.
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