Es tut mir fast leid, zu sagen, daß es jedes Land hätte sein können, ich kam zu Tunesien wie die Jungfrau zum Kinde. :-)

Es war im Jahre 1991, als ich an der Universität ein nettes Mädchen kennenlernte, die, so wollte es der Zufall, bereits für den Sommer mit Schwester und Schwager eine Reise gebucht hatte - nach Tunesien (für sie, wie auch für mich, zum erstenmal).

Und da habe ich mir überlegt, daß ich sie doch überraschen könnte, und bin kurzerhand hinterhergeflogen - und weil's so schön ist, hier erstmals exklusiv das Arrangement, das ich getroffen hatte: Ich erzählte Ihr vor dem Abflug, ein Freund von mir würde eventuell in demselben Ort sein und sie vielleicht mal zum Essen einladen - nachdem ich dann dort angekommen war, habe ich einen anderen Touristen dazu überredet, sie mit dem Taxi abholen zu fahren, und zur Medina zu bringen, wo er dann kurzfristig verlorengehen sollte. Ich selbst rief sie dann an und sagte Ihr, ein Taxi würde abends vorfahren und mein Freund holte sie ab. Gesagt-getan: die beiden kommen in der Medina an, ich spurte von hinten heran, der "Freund" schwenkt ab und mit einem beherzten Griff von hinten um die Augen ... erkennt sie fast sofort, wen sie hinter sich hat <g>.

In den nächsten Tagen haben wir dann diverse kurzweilige Unternehmungen gemacht (die Medinaerkundung um 6:00 morgens, im Samara die ganze Nacht lang, eine Besichtigung von Kairouan, mit dem Louage nach Tunis und dort mit Straßenbahn und Zug weiter nach Carthage, die Nacht im Schlafsack auf dem Strand, usw. usf. etc. ff.).

Das alles war eigentlich ganz lustig und so kam mir dann neben anderen Ländern auch Tunesien als potentieller nächster Lebensmittelpunkt in den Sinn. Ich beschloß, die Länder nacheinander zu besuchen und habe mit Tunesien begonnen (eigentlich als romantische Schlußbearbeitung meiner Erinnerungen gedacht, indem man noch EINMAL die Stätten der jugendlichen Unbeschwertheit besucht und begeht, um dann jenes Türchen endgültig zu schließen...) - und bin dann irgendwie gleich dort hängengeblieben, weil meine Kriterien an Wetter, Preisen und Internetanbindung erfüllt waren, wozu dann noch in die Ferne schweifen, wo das Glück doch so nah liegen kann. Naja, und bei meinem nächsten, schon eingehenderen, Besuch, ein paar Tage später, lernte ich dann dort gleich noch ein weibliches Wesen von auf den ersten Eindruck hinreichender Kompatibilität kennen, und da war es dann erst einmal aus mit der Wahlfreiheit <seufz>.
(in der engeren Auswahl standen außerdem noch Marokko, Panama, Costa-Rica, Indien und Thailand, in dieser Reihenfolge).

Wie gesagt - es hätte jedes beliebige Land sein können, denn bei allem Interesse an bestimmten Ländern und Kulturen hat letzendlich ein Faktor den Ausschlag gegeben, der von einer sachgerechten Auswahl nicht weiter hätte entfernt liegen können <g>.