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Re: "Oben ohne Tabu"
#18442
17/06/2005 08:30
17/06/2005 08:30
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Joined: Jul 2003
Beiträge: 646 Hessen
Gako
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Hessen
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@Nebtaui Ich bin davon ausgegangen, dass Du Deutscher bist, weil Du Michael heißt, in Deutschland lebst, nicht seit Geburt Moslem bist etc. Als was Du Dich fühlst, oder wer Deine Vorfahren sind, kann ich nicht wissen!
@Katja & Doreen Sorry, aber habt Ihr einen Schlecht-Wetter-Koller? Oder warum fangt Ihr mit so einem Sch... an? Ich habe nie was von Juden, Nazis, 3. Reich etc. gesagt, geschrieben, gedacht! Das hat auch garnichts mit dem Thema zu tun! Verstehe und sehe da auch überhaupt keinen Zusammenhang. Ihr solltet mal wieder runterkommen!
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Re: "Oben ohne Tabu"
#18446
17/06/2005 09:03
17/06/2005 09:03
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Joined: Feb 2003
Beiträge: 2,253 Berlin
Doreen
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Joined: Feb 2003
Beiträge: 2,253
Berlin
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Zitat: Sorry, aber habt Ihr einen Schlecht-Wetter-Koller?
Nö, ganz und gar nicht, ich flieg jetzt nämlich nach Tunesien, mal gucken was mir da so für Leute über den Weg laufen
Diese Art von Sprüchen, egal wer sie zum wem sagt, zeugen von Oberfächlichkeit, und da liegt der russsische Hase im indischen Pfeffer, es gibt Leute die diese Zusammenhänge nie begreifen werden, egal wie argumentiert wird. da ist tchechischer Hopfen im deutschen Malz verloren.
Euch allen ne schöne Zeit im, heute doch sehr dunklen, Deutschland, ich flieg jetzt nach Bunt-Tunesien
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Re: "Oben ohne Tabu"
#18448
17/06/2005 15:53
17/06/2005 15:53
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Joined: Dec 2004
Beiträge: 33 Bielefeld
Kiri
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Bielefeld
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Aslama!!! @Michael Danke für deine lieben und aufmunternden Worte. LEIDER ist es so, wie du schon gesagt hast, dass Muslime heutzutage LEIDER mit vielen Vorurteilen zu kämpfen haben. Teilweise haben diese Menschen recht. Es gibt muslimische Männer die ihre Frauen schlagen oder sich nicht anpassen aber es gibt auch Deutsche, die ihre Frauen schlagen. Man kann nicht sagen, dass nur Muslime schlechte Eigenschaften haben. Und was mich dann auch immer aufregt ist, dass es dann oft heißt "die meisten" oder "alle". man kann nicht alle über einen Kamm scheren. Da kriege ich SOOOOOOOO einen Hals bei. Und du hast auch recht, es verletzt mich wenn dauernd schlecht über Ausländer bzw. Muslime geredet wird, besonders wenn diese Menschen keine Ahnung haben oder einfach zu wenig wissen, um sich ein Urteil zu erlauben. Naja..... So ist es LEIDER!!!! Danke nochmal!!! Bslama @Gako Zitat: Ich weiß, es gibt auch einige Ausländer, die sich Deutschland wirklich angepasst haben. Kenne selber welche und finde das super. Daher habe ich auch geschrieben "die meisten" und nicht "alle". Aber leider gibt es viel mehr, die hier leben, kein Wort Deutsch können, keinen Kontakt zu Deutschen haben, ja nicht mal bei Deutschen einkaufen, ihr Schaf zuhause schächten etc.! Wenn ich mich dazu entschließe in einem anderen Land zu leben, welches eine komplett andere Kultur und Religion hat, dann muss ich mir auch darüber im Klaren sein, dass ich nicht so leben kann wie bisher! Wir Deutschen werden immer dazu aufgerufen mehr für die Integration zu tun, aber die meisten Ausländer wollen das ja garnicht!
Ich finde überhaupt nicht, dass du Recht hast. Klar gibt es Ausländer bzw. Muslime, die sich nicht anpassen und kaum oder garnicht mit Deutschen Kontakt haben. Aber ihr oder die Deutschen müssen auch versuchen die Muslimen zu verstehen. Der Islam ist eine ganz andere Religion als der Christentum. Und das Leben in einem muslimischen Land ist auch ganz anders als in Deutschland. Sich dann anzupassen ist für viele Menschen (Muslime) nicht leicht, vor allem nicht wenn sie z.B. erst mit 35 Jahren nach Deutschland kommen und bisher muslimisch und mit einer ganz anderen Kultur gelebt haben. In einem früheren Beitrag hast du geschrieben, dass du dich nur anpassen würdest, wenn du dort leben würdest. Aber glaub mir, das würde dir nicht leicht fallen, wenn du z.B. nach Tunesien gehst und dort leben möchtest. Wenn du dann merken würdest wie schwer es ist, sich anzupassen und du dein Leben teilweise komplett umstellen musst und einfache Dinge, die in Deutschland selbstverständlich sind wie z.B., dass eine Frau auf der Straße raucht, sein zu lassen fändest du mit Sicherheit auch nicht leicht. Und das sie ihr Schaf zu hause schlachten. Wie kannst du da etwas gegen haben. Das gehört zur Religion und das Opferfest ist eins der wichtigsten Feiertage. Sollen die Muslime das lassen nur um sich anzupassen ???????!!!!! Naja.... Wir sind total verschiedener Meinung aber jedem das Seine!
Kerima
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Re: "Oben ohne Tabu"
#18449
17/06/2005 16:51
17/06/2005 16:51
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Joined: Feb 2004
Beiträge: 82 NRW
Muckimama
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NRW
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Zitat: Danke, ich gebe mein Bestes. Schade nur, bei soviel vermuteter, geballter Kompetenz hier, daß ich der scheinbar wirklich einzige bin, der hier den "Botschafter" des Islam macht. Was mich (das meine ich jetzt wirklich ernst!) zu der Frage führt: habt ihr Frauen, die mit Tunesiern verheiratet seid, soviel Unglück mit der Religion erlebt, daß ihr euch teilweise sehr, sehr harsch äußert? Gibt es wirlich soviel Verbitterung? Ich unterstelle dir mal, Katja, daß du einen gewissen Einblick hast: findest du GAR NICHTS gut am, im Islam ... ?
Hierzu will ich mich ganz kurz mal melden. Katjas Antwort kann ich dazu 100% unterschreiben. Dazu kommt eine große Intolleranz, die mich fast wahnsinnig macht. Es gibt 2 Themen die mein Mann und ich nicht besprechen können: Religion und Israel/Palästina. Wenn mein mann z. B. über tote Bosnier spricht, dann spricht er als erstes über die toten Moslems. Es geht hier immer nur um das eigene Elend (wenn ich dich Katja zitieren darf) und nur die eine Seite der Medaille wird betrachtet. Eine tunesische Nachbarin meiner Schwiegereltern sagte mal: ach ich hasse alle Juden. Ich weiß nicht mehr in welchem Zusammenhang, aber die Frage ob sie schon jemals einen getroffen hat, lag mir auf der Zunge. Ignoranz und Intolleranz wird anerzogen. Man möge mich berichtigen wenn ich falsch liege, ich werde gerne vom Gegenteil überzeugt!
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Re: "Oben ohne Tabu"
#18450
20/06/2005 08:24
20/06/2005 08:24
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Joined: Jun 2005
Beiträge: 61 Münsterland
Nebtaui
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Beiträge: 61
Münsterland
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@ Muckimama: Der Unterschied liegt m.E. in der Wahrnehmung. Katja hat ganz recht, wenn sie auf ihr persönliches Wertesystem reflektiert. Dort liegt nach meiner Meinung das größte Problem: natürlich sind auch wir hier vom Standpunkt eines Arabers betrachtet intolerant, vernagelt und verlogen. Kerima sagt es schon sehr deutlich. Deutsche Männer schlagen ihre Frauen (auch) und übertragen den Inhalt ihrer sonntäglichen Gebete NICHT in den Alltag. Vor kurzem wurde eine Nonne gekreuzigt, weil man ihr den Teufel austreiben wollte und ich habe schon dutzend, ja hunderte Male von Deutschen gehört: "Türken sind miese Leute."; hinter vorgehaltener Hand hört man sogar noch heute oft: "Juden sind miese Leute." Hinzu treten deutliche Unterschiede in der Pressearbeit. Während westliche Medien per Befehl mit Israel schonend umgehen müssen, stürzen sich natürlich die arabischen auf deren Verfehlungen und zeigen gern auf Willkürmaßnahmen, Drangsalierungen, Feuerüberfälle und schier wahllose Morde an unbescholtenen palästinensischen Leuten. Ich bezeichne mich selbst gern als Grenzgänger; ich habe als Kind eine erzkatholische Erziehung "genossen", wurde auf unser westliches Wertesystem sozialisiert und habe mich aus eigenen Stücken, aus eigener Kraft von dort fortentwickelt und andere Lebensphilosophien kennengelernt. Von daher bitte ich um Akzeptanz meiner Behauptung, daß ich beide Seiten ganz gut verstehen und feststellen kann, wo sich der kommunikative Bruch eigentlich ereignet. Ich sage nicht: "Muslime sind die deutlich besseren Menschen!", aber ebensowenig sage ich: "Hier ist einfach alles besser." Man muß sich manchesmal einfach nur hinstellen und eine bemerkenswerte Szene hier auf unseren Straßen durch die muslimische und dann durch die westliche Brille betrachten. Und das gleiche im Orient auf der Straße tun. Es ist höllisch schwierig, "aus dem Stand heraus" qualitative Unterschiede festzustellen, weil man sowieso wenigstens immer zuerst aufgrund der eigenen Werte urteilt. Ich fürchte, hieran zerbrechen auch viele "gemischte" Beziehungen .... Die anfängliche Faszination weicht schnell alltäglich - nüchterner Konsequenz im Verhalten. Mir ist das klar und bekannt. Ich stand einmal in Assuan auf der Straße und genoß den Abend, als eine ganze Anzahl WIRKLICH toller und wunderschöner Frauen vorbeiflanierte. Schwatzend, scherzend, sich gegenseitig noch ein wenig zurechtzupfend ... jedenfalls: ich schmolz. Tippte meinem Kumpel auf die Schulter, grinste und flüsterte: "Wenn ich mich jemals scheiden lassen sollte, erinner mich daran: hier will ich mich anschließend zunächst umschauen." Ich sponn an dem Gedanken ein wenig herum und kam zu dem ernüchternden Schluß, daß die Schwierigkeiten (und das empfinde ich in MEINEM eigenen Fall!) vermutlich auf Sicht gegen die Vorzüge gewinnen würden. Man kann nicht, denke ich, sagen: "DIE machens richtig!" oder "Die machen alles falsch!". Sondern nur: "Damit komme ICH besser klar." oder, dementsprechend: "Diese Philosophie teile ich nicht." Mir tut es aufrichtig für jeden Menschen, der eine "gemischte" Beziehung eingeht und Unglück erleidet, leid. Für ihn persönlich zunächst einmal und dann auch für das Mißlingen des Experimentes: "Kann in einer Beziehung ein haltbarer, dauerhafter Konsens zwischen diesen Lebensphilosophien hergestellt werden?" - wobei ich ganz bewußt hier auf den Begriff "Islam" verzichtet habe. Michael
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Re: "Oben ohne Tabu"
#18451
20/06/2005 08:39
20/06/2005 08:39
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Anonym
Nicht registriert
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Anonym
Nicht registriert
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Zitat: "Kann in einer Beziehung ein haltbarer, dauerhafter Konsens zwischen diesen Lebensphilosophien hergestellt werden?"
Das ist echt mal ein interessanter Ansatz, und er fängt nicht bei der Religion an, auch nicht bei "Kultur" im Allgemeinen, sondern bei der Frage der Vorstellung von "Liebe", "Ehe", "Parterschaft". Letzte Woche kam auf 3 Sat eine hochinteressante Diskussionsrunde, bestehend aus einer Ethnologin, einer Soziologin und einem Paartherapeuten. Es ging um die unterschiedlichen Einstellungen verschiedener Kulturen gegenüber der "Liebe".
Das romantische Liebesideal, was wir im Westen ja als das höchste aller Werte sehen, gibt es bei anderen Ethnien überhaupt nicht...Die Erwartungen, die in Europa an einen Partner gestellt werden, werden in anderen Kulturen nicht gestellt...da sind es dann andere Erwartungen...
Nun haben ja mononationale (ist das das Gegenteil von binational???) Paare schon ordentliche Probleme zwischen der Theorie des romantischen Liebesideals und der Praxis des Alltags....um wieviel schwerer ist das bei binationalen Beziehungen!!!!
Das einzige was hilft, ist das Verinnerlichen, dass der Andere anders ist und genau so wenig aus seiner Sozialisation KANN, wie man selber. Es nicht in "gut und schlecht" einzuteilen, sondern es als "anders" stehe zu lassen und den Glauben aufzugeben, dass der Andere sich grundsätzlich verändern kann. Und dann für sich herausfinden, ob das dann einen Sinn macht, sprich, ob man die Andersartigkeit als Belastung oder als Bereicherung empfindet, und ob es möglich ist, harmonisch zu leben, ohne dass einem der beiden praktisch eine Identität, eine Rolle aufgepfropft wird, in der die Eigenidentität auf der Strecke bleibt. Nur, ob ein gegenseitiges VERSTEHEN im wahrsten Sinne des Wortes möglich ist, das wage ich zunehmend zu bezweifeln. Es ist eher das Wissen darum, dass der Andere so und so ist, auch ein Akzeptieren und Tolerieren dessen, aber wirkliches Verstehen ist glaube ich auf beiden Seiten nicht grundsätzlich möglich.
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Re: "Oben ohne Tabu"
#18453
20/06/2005 09:22
20/06/2005 09:22
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Joined: Jun 2005
Beiträge: 61 Münsterland
Nebtaui
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Joined: Jun 2005
Beiträge: 61
Münsterland
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@ Katja: Zitat: Nur, ob ein gegenseitiges VERSTEHEN im wahrsten Sinne des Wortes möglich ist, das wage ich zunehmend zu bezweifeln. Es ist eher das Wissen darum, dass der Andere so und so ist, auch ein Akzeptieren und Tolerieren dessen, aber wirkliches Verstehen ist glaube ich auf beiden Seiten nicht grundsätzlich möglich.
Du sagst es!
Hier haben wir Konsens! Die völlige Verschiedenartigkeit unserer Werte, und das bereits in Nuancen, in Kleinigkeiten, macht den Alltag schwer. Und auch das stimmt: die Vorstellung zur "Liebe" differiert sehr stark! Es ist gut, daß du sagst: nicht grundsätzlich möglich statt: grundsätzlich nicht .... denn das ist ein gravierender Unterschied! M.E. ist es Tatsache, daß ein solches Verständnis immer dann möglich ist, wenn einer von beiden Partnern den Boden seiner Sozialisierung vertrauensvoll verlässt (was IMMER eine Gefahr ist!). Geht es aber gut, dann kann es auch dauerhaft gut gehen. Aber das ist wohl verbindliche Verpflichtung: einer von beiden muß sich bewegen, nachhaltig bewegen. Bewegen sich beide, dann sind sie wieder ohne unbewegten Boden unter den Füßen, sind beide verunsichert und haben permanenten, zermürbenden Klärungsbedarf und diskutieren letztlich beide Stunden über Alltäglichkeiten, Kleinigkeiten.
Gutes Arbeitsergebnis, das.
Michael
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