...meiner Meinung nach hätte er sich solch eine Aussage sparen können...
Du tust hier genau dasselbe, was interessierte Islamisten auf der der anderen Seite auch tun, nämlich sich zu entrüsten, ohne womöglich den Sachverhalt zu kennen.
Der Papst hat keine Aussage getroffen, sondern aus einen Dialog zwischen einem Perser und byzanthinischen Kaiser, den sie um das Jahr 1400 geführt haben, zitiert. Und diese Vorlesung (denn das ist ja keine beliebiges Tischgespräch, sondern ein akademischer Vortrag an einer Universität) hatte nicht den Islam zum Thema, sondern die Entwicklung des Christentums und die Frage des "vernünftigen" Handelns Gottes.
Wenn ich hier schriebe "ich hörte heute, wie der Mann im Bus zu seiner Frau sagte, daß Tomaten besonders teuer seien", dann doch würde auch niemand auf die Idee kommen, daß ICH gesagt hätte, die Tomaten seien besonders teuer, oder? :-)
Inwieweit die Vorlesung des Papstes als solche auch verstanden wird, ist natürlich eine ganz andere Frage, denn die hat für Deutsche schon einen beträchtlichen Schwierigkeitsgrad (siehe auch den Link zu einem Ausschnitt davon), umso schwieriger verständlich wird sie für Nicht-Muttersprachler sein und noch schwieriger für Personen, die es nicht gewohnt sind, sich in einer solchen Abstraktionsstufe mit Religionsfragen zu beschäftigen - ganz abgesehen von der großen Mehrheit der Menschen allseitigen Glaubens, die nur das hören, was sie wollen, oder, worauf sie explizit hingewiesen wurden (auch ohne Kenntnis des Zusammenhanges).