Ich musste leider feststellen, dass Geld tatsächlich eine Freundschaft zerstören kann.
Es ging um eine (wie ich dachte)gute Freundin, die hochschwanger war und kurz davor stand, auf der Straße zu landen. Ihr Vermieter betrog sie um die Kaution und ihr Freund bekam Probleme im Job.
Mein Gewissen setzte mir ziemlich zu und ich konnte sie nicht auf die Straße lassen, es ging ihr auch sonst überhaupt nicht gut.
Also half ich ihr finanziell mit einem für meine Verhältnisse hohen Betrag, was wir auch vertraglich festhielten.

Wir vereinbarten Ratenzahlungen, die jeden Monat stattfinden sollten. Die ersten zwei Monate klappte das auch, aber danach musste ich immer mehr dahinter sein, um zumindest einen Anteil meier Raten zu bekommen. Das Geld, das sie mir zurückzahlen sollte, kam nicht mehr - ud wenn ich nach nachhaltigem Drängen doch etwas bekam, so war es nie der volle Betrag.

Irgendwann war es so weit, dass ich selbst Geld brauchte (Schaden am Auto, Arztkosten) und plötzlich nicht mehr wusste, woher ich Geld für Lebensmittel nehmen sollte.
Diese ehemalige Freundin ist telefonisch (sie hat keinen Festnetzanschluss)nicht mehr zu erreichen, ihre Klingel ist angeblich kaputt (ich behaupte, sie ist abgestellt) und auch sonst ist sie ie zu Hause anzutreffen. Ich weiss, dass sie nach wie vor große Probleme hat, finanziell über die Runden zu kommen, aber das ist nicht mein Verschulden. Aus Gutmütigkeit habe auch ich jetzt den Schaden.

Abgesehen davon, dass ich ebenfalls Geldsorgen habe (die Reise nach Tunesien ist ei Geschenk meiner Eltern), bin ich schwer enttäuscht von dieser Freundin. Ich fühle mich ausgenutzt und hängen gelassen. Heute bereue ich es, ihr so viel Geld geliehen zu haben, aber ich konnte nicht anders handeln. Wäre sie nicht schwanger gewesen und hätte kurz vor der Geburt gestanden, hätte ich vielleicht anders gehandelt.

Ich habe noch immer den handgeschriebenen Vertrag, aber wo kein Geld ist, ist auch keines zu holen. Diese Frau hat nicht nur bei mir Schulden. Sie wartet darauf, in ein Hilfsprogramm aufgenommen zu werden, aber das kann dauern.
Mein Geld werde ich wohl nie wieder sehen, aber ich versuche zumindest, noch einen Teil zurückzubekommen.

Gruß, Kerstin