Quelle: NTV

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Mittwoch, 14. Mai 2003
Chronologie
Vermisst in der Sahara

Das Schicksal der Sahara-Urlauber in Algerien hat Politiker, Diplomaten und Angehörige in einen wochenlangen Nervenkrieg gestürzt. Insgesamt waren 32 Touristen entführt worden, unter ihnen 16 Deutsche, 10 Österreicher, 4 Schweizer, 1 Niederländer und 1 Schwede.

22./23. Februar: Letzte Kontakte im Süden des Landes bei Illizi zu drei Reisegruppen mit insgesamt elf Touristen, davon sechs Deutsche, vier Schweizer und ein Österreicher.

10. März: Die erste Gruppe wird als vermisst gemeldet. Die deutsche Botschaft in Algier wird eingeschaltet.

17. März: Die zweite und dritte Gruppe werden als vermisst gemeldet. Letzter Kontakt zur vierten Reisegruppe aus sechs Personen.

30. März: Vierte Gruppe, fünf Deutsche und ein Schwede, wird als vermisst gemeldet.

2. April: Fünfte Gruppe - vier Deutsche - als vermisst gemeldet.

4. April: Der sechste Fall: Das Außenministerium in Wien sucht nach acht Österreichern.

5. April: Erste mögliche Spur: Eine Karawane stößt in der Wüste auf ein Tunnelsystem, in dem Menschen sein sollen. Ob sich dort die Vermissten aufhalten, ist unklar.

6. April: Beamte des Bundeskriminalamts und GSG 9-Spezialkräfte des Bundesgrenzschutzes werden nach Algerien geschickt.

7. April: Das Auswärtige Amt warnt vor Reisen in Algeriens Sahara.

8. April: Bundesinnenminister Otto Schily reist nach Algerien.

11. April: Fall sieben: Zwei weitere österreichische Bergsteiger in der algerischen Sahara verschwunden.

13. April: Wiens Außenministerium hat Belege, dass die Vermissten zumindest am 8. April noch lebten. Ihr Aufenthaltsort sei unbekannt.

17. April: Medien berichten, dass die algerischen Behörden Kontakt mit einer Entführergruppe haben und über die Freilassung der Urlauber verhandeln. Die Deutschen seien von den übrigen Geiseln getrennt.

28. April: Nachrichten und Kleidungsstücke der Verschollenen werden in der Wüstenregion bei Illizi gefunden.

4. Mai: Die algerische Regierung bestätigt erstmals, dass die Touristen leben.

6. Mai: Das algerische Innenministerium dementiert Verhandlungen mit den Entführern. Algerien lehnt den Einsatz der deutschen Elitetruppe GSG 9 für den Fall einer Befreiungsaktion ab.

7. Mai: Wüstenbewohner vom Stamm Tuareg geben an, den Aufenthaltsort der verschleppten Touristen zu kennen. Die Suchmannschaft ist auf 5.000 Soldaten angewachsen.

10. Mai: Medienberichten zufolge liegen Lösegeldforderungen in Millionenhöhe vor. Das Auswärtige Amt in Berlin und das Schweizer Außenministerium wollen sich dazu nicht äußern.

11. Mai: Algerische Sicherheitskräfte suchen im süd-westlichen Nachbarland Mali nach Spuren der verschleppten Touristen.

12. Mai: Bundesaußenminister Joschka Fischer trifft zu Gesprächen in Algier ein. Aus deutschen Delegationskreisen wird bekannt, dass ein weiterer Deutscher vermisst wird.

13. Mai: Die Anwälte der vier in Frankfurt inhaftierten algerischen Islamisten weisen Berichte zurück, wonach diese mit der Entführung freigepresst werden sollen.