http://de.news.yahoo.com/030415/12/3eefb.html

Dienstag 15. April 2003, 17:00 Uhr
Sahara-Touristen oft schlecht ausgerüstet
Hamburg (AP) Vor dem Hintergrund von 31 in Algerien spurlos verschwundenen Touristen hat der Wüstenexperte Uwe George auf die schlechte Ausrüstung vieler Sahara-Fahrer hingewiesen. Am wichtigsten sei neben einem ortskundigen Führer ein Dieselfahrzeug, sagte der Autor und ehemalige «Geo»-Expeditionsleiter in einem vorab veröffentlichten Interview der Wochenzeitung «Die Zeit». In dem Fahrzeug müsse es genügend Platz für Wasser und Treibstoff geben und der Fahrer sollte auch Reparaturen durchführen können.

Dass ein lokaler Führer den Touristen geholfen habe, sei unwahrscheinlich. «Diese Leute wollen den Kitzel spüren, das Abenteuer, nicht geführt zu werden. Denn das wäre ja schon wieder Pauschaltourismus», sagte der 63-Jährige. Die Wüste sei aber selbst bei guter Ausrüstung gefährlich, und ganz sicher sei der Süden Algeriens nie gewesen. An der Grenze zum Niger habe es mindestens zwei oder drei Überfälle pro Jahr gegeben. «Möglich wäre, dass es neuerdings eine Allianz zwischen den traditionell räuberischen und den islamistischen Gruppen gibt», sagte George. Die Schwierigkeiten bei der Suche seien nicht überraschend. «Ich war selbst einmal an einer Suchaktion beteiligt. Wenn sich ein verirrter, verdurstender Mensch in eine schattige Felsspalte verkriecht, finden sie ihn nie wieder», betonte der Wüsten-Experte.»