Mehr Deponien gebraucht
Das Bevölkerungswachstum und die Zunahme des Lebensstandards bedingen eine ständige Zunahme von festen Abfällen. Ungefähr 50% der landesweiten Abfallmengen können derzeit schon in sechs kontrollierten Deponien entsorgt werden. Weitere sechs Deponien befinden sich im Bau, doch werden auch deren Aufnahmekapazitäten nicht ausreichen, um den Bedarf adäquat abzudecken. Daher sollen im Laufe des X. Fünfjahresplans insgesamt neun neue Deponien entstehen, welche die Abfälle von 105
Kommunen aufnehmen.

Abwasser: Neue Kläranlagen
Das Office National d’Assainissement (ONAS), welches in Tunesien für die Abwassersammlung und –Aufbereitung zuständig ist, plant bis zum Jahr 2006 einen beträchtlichen Ausbau seiner Aktivitäten. Von derzeit 150 sollen zukünftig 191 Kommunen in sein Netzwerk mit eingeschlossen sein, was eine Steigerung der Zahl der Abonnenten von 970.000 auf 1,25 Mio. bedeuten würde. Die Zahl der landesweit betriebenen Kläranlagen lag im Jahr 2000 bei 61 und soll bis 2006 auf 105 gesteigert werden.
Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Wiederverwendung aufbereiteter Wässer, ein bis dato in Tunesien nur marginal beachtetes Thema. Besonders in der Landwirtschaft, für Golfplätze und in der Industrie könnten solche Wässer wesentlich stärker als bisher genutzt werden. Wurden im Jahr 2000 nur 23 Prozent der in der Landwirtschaft verbrauchten Wassermenge wieder verwendet, so soll diese Rate im Jahr 2006 bei 35 Prozent liegen. Die ONAS plant, im Jahr 2006 14.000 Kilometer Abwasserleitungen zu betreiben. 227 Mio. m3 Wasser sollen mit diesem Leitungsnetz gesammelt und 205 Mio. m3 davon in den bis dahin fertig gestellten Kläranlagen aufbereitet werden.