Themen in dieser Ausgabe:
1. Tunesischer Frühling
Von: Solidaritätskomitee für die Bewegung des 18. Oktober in Tunesien
Solidaritätskomitee
für die Bewegung des 18.Oktober in Tunesien
Hintergrund
...18 Jahre nach der Machtergreifung Ben Alis im Jahre 1987 ist der Staat und sein gesamter Machtapparat zu einem Kriegsinstrument gegen das eigene Volk geworden. Nach jahrelangen Verboten politischer Parteien und Organisationen, dem Wegsperren aller Andersdenkenden, dem Schließen von Zeitungen und anderer nichtstaatlicher Medien ist für eine neue Generation von Tunesiern die Zeit für einen Aufbruch gekommen. Obwohl die staatliche Kontrolle total ist, nimmt die Bereitschaft der Menschen zu, für ihre Freiheit zu kämpfen.
Eine neue Generation des 21. Jahrhunderts ist nicht mehr bereit, ein mundtotes Leben in rechtsfreiem Raum ohne Presse- und Versammlungsfreiheit hinzunehmen.
Für einen tunesischen Frühling
...trat eine Gruppe von führenden Persönlichkeiten am 18.10.2005 im Büro des Rechtsanwalts Ayachi Hammami in Tunis in einen unbegrenzten HUNGERSTREIK.
Ihre Forderungen:
Ø Generalamnestie für alle politischen Gefangenen
Ø Pressefreiheit
Ø Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit
Seitdem hat dieser gewaltlose Widerstand eine Welle der Unterstützung und Solidarität ausgelöst:
Ø In vielen Städten Tunesiens sind inzwischen Hunderte Solidaritätskomitees zur Unterstützung der Hungerstreikenden entstanden.
Ø Solidaritätserklärungen liegen auch von den oppositionellen Parteien Tunesiens und verschiedenen Gewerkschaften vor.
Ø In den Universitäten haben die Studenten ihre Unterstützung für die Ziele der Hungerstreikenden erklärt.
Internationale Unterstützung erfährt die "Aktion 18. Oktober" sowohl von vielen Nichtregierungsorganisationen, als auch von Staaten. Der deutsche Botschafter in Tunis hat - wie Hunderte andere Menschen - die Hungerstreikenden besucht.
Vom 15.11.2005 bis 17.11.2005
...führen wir - eine Gruppe von Exiltunesiern - einen solidarischen Hungerstreik vor dem Auswärtigen Amt in Berlin durch. Wir erwarten vom demokratischen Deutschland, dass es als drittgrößter Wirtschaftspartner Tunesiens sein Gewicht stärker einsetzt, damit endlich demokratische Reformen beginnen und die demokratischen Grundrechte in Tunesien gewahrt werden!
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