Liebe Leute,
Weil ich nun zum ersten Mal seit vielen Jahren wieder einmal in einen Flieger steige und gegen Süden düse (Zum ersten Mal mit meinem Freund, mit dem ich nun seit 6 Jahren zusammenlebe), bin ich natürlich gespannt und aufgeregt. Um ehrlich zu sein, bin ich ganz schön hinüber. Wir haben lange diskutiert und uns Urlaubsgebiete ausgesucht. In den ersten Jahren ging es wegen dem Geld kaum, dann, weilö wir unsere Urlaube nur schwer miteinander abstimmen konnten und die letzten zwei Jahre kaum, weil wir in unserem Urlaub zu seiner Familie nach Polen fuhren (Wo ich übrigens sehr gerne bin: In tiefen Wäldern an dunkelblauen Seen...). Aber nun ist es soweit. Nachdem uns ein alter Freund die Empfehlung nach Mahdia ans Herz gelegt hatte und wir in Gesprächen mit ihm nur beeindruckend schöne Sachen hörten und ein entsprechendes Angebot fanden, ist alles geritzt. Am Freitag dem 13. Juli geht es um 17 Uhr ab durch die Mitte. Und zwar mit Nouvel Air (Kennt wer die Linie?).
Da ich beruflich den ganzen Tag mit dem I-Net zu tun habe, nutze ich immer wieder die Ressourcen, poste hier ins Forum und schaue mich so um, ob ich Reiseberichte, Bilder und so weiter finde.
Heute stolperte ich über eine recht nette Seite von deutschen urlaubern (Eine Familie), die auf der Homepage Fotos von sich in Mahdia veröffentlichten: Ein kräftiger Papa mit mildem Lächeln, die Tochte hübsch und glücklich in der einschlafenden Sonne... Ich sah mir die Bilder an und war plötzlich so tief berührt, dass ich schlucken musste. Ich saß da vor meinem Monitor und schaute sozusagen einer Familie über die Schulter. Ich konzentrierte mich und versuchte nachzuempfinden, wie es ihnen in diesem Moment wohl so ergangen sein mag. Wie fühlte sich die Sonne auf der Haut an? Wie roch die Luft? Riecht die Haut nach Sonnenöl? Hört man das ferne Rauschen der ewigen Brandung? Die Geräusche... Wie geht das Bild dort weiter, wo es abgeschnitten ist... Vereint dieser Urlaub?
Ich bin aufgeregt wie ein Kind und ich schäme mich nicht, meine Coolness an ein Land zu verlieren, dass ich erst in drei Wochen kennenlernen werde. Ich weiß nur, dass ich mit Respekt einreisen werde. Voller Respekt vor einem Land, das mir jetzt schon Schauder der freud eüber den Rücken jagt, dass mir schon in den wartenden Stunden einen Vorschuß auf die Sonne und das Lächeln gibt, dass seine Klänge und Gerüche vorrausschickt.
Ich sehe diese Bilder fremder Menschen und fühle mich ihnen verbunden. Ich lese ihre Sätze, die manchmal fröhlich, sehr oft glücklich und noch öfter sentimental sind. Ich öffne mich und bade in den Stunden fremder Erinnerungen. Ich sehe die Momente anderer Leute und fühle mich wie frisch verliebt.
Walt Whitman schrieb einmal:
Ich singe den Leib, den elektrischen
und ich umfasse die Heere derer, die
mich lieben und nicht ablassen von mir
bis ich sie läutere und fülle mit
der Ladung der Seele.
Dieses Land umfasst mich jetzt schon und
läutert mich und ich sehe seine reine Seele vor mir wie ein Schemen aus Licht und Wohlwollen.
Das wollte ich nur mal zum Ausdruck bringen 
Beste Grüße,
Peter