Steif, das hast du echt gut gesagt. Ich habe daraufhin das Ur-Posting nochmal gründlich gelesen - und finde eigentlich keinen rationalen Grund für diese Verweigerungshaltung, weil - wie du sagtest - ja bis zum Tag X alles in Butter zu sein schien.
Ich verstehe auch die plötzlichen Existenzängste von Franzi, das Bekanntwerden einer ungeplanten/ungewollten Schwangerschaft lässt schon mal das Weltbild wanken - aber woher der Umschwung kam, ist (für mich zumindest) nicht klar erkennbar. Allerdings... ich kann mich täuschen... aber ich glaube, der Einfluss von Eltern und Schwester war da enorm beteiligt. Ich könnte mir lebhaft vorstellen, welchen Affentanz gerade meine Mutter aufführen würde, passierte mir etwas Ähnliches. Und ich könnte mir durchaus auch vorstellen, das sie mich dann derart unter Druck setzen würde, dass ich auch "den Schwanz einziehe", obwohl es im Grunde gegen meine eigene Überzeugung wäre - um des "lieben Friedens" willen, sozusagen.
Ich verstehe Franzis Ängste... seit "Nicht ohne meine Tochter" sind die bei binationalen Paaren mit einem Teil aus dem arabischen Raum wahrscheinlich zu so einer Art "Ur-Angst" angeschwollen, ich verstehe aber auch den "Erzeuger", der seinen Stammhalter gerne sähe. Über rechtliche, sicherheitstechnische etc. Vorgehensweisen kann ich nichts sagen, da fehlt mir Ein- und Durchblick - aber mentalitätsmässig verstehe ich schon, was da vorgeht. Araber resp. wohl auch Tunesier sehen in Kindern eben etwas besonders Wertvolles - und das Vorenthalten kann wahrscheinlich emotionale Vulkane ausbrechen lassen. Sicher, aus europäischer Sichtweise sind diese Drohungen beängstigend und idiotisch - aber... naja, ich habe in diesem Leben schon ein paar Erfahrungen mit der Spezies Mann machen dürfen/können/müssen - und viele Männer reagieren aus Hilflosigkeit in einer Weise, die eigentlich sehr kontraproduktiv ist und den Wunsch, den sie verwirklichen wollen, in immer weitere Ferne rückt... Wenn sie mit Bitten und Betteln (was viele eh schon nur schwer können) nicht weiterkommen, verfallen sie nur zu leicht in Agressionen - die sie allerdings wirklich hinterher aufrichtig bereuen. Aber - da ist ihnen "einfach" der testosterongesteuerte Gaul durchgegangen und es war dann wirklich nicht so gemeint.
Franzi - ich kann dir nicht raten, wie du verfahren sollst - aber ich würde an deiner Stelle versuchen, 1. sicherzustellen, dass deine Entscheidung wirklich DEINE ist (und keine vom Umfeld oktruierte) und 2. nochmal ein intensives Gespräch mit dem Vater deines Sohnes suchen.
Versuch nochmal, deine (mir durchaus verständlichen Ängste) zu analysieren, vielleicht findest du ja noch einen für dich und ihn akzeptablen Kompromiss. Und... mit dem Altersunterschied (und ich hab das "Bauchgefühl", das ist einer der Hauptknackpunkte bei dir, frag mich nicht wieso) - das würde ich mal nicht soooo eng sehen, wenn es nicht gerade 30 Jahre sind...
Was immer du tust - ich wünsch dir viel Glück und den gewünschten Erfolg dabei - und starke Nerven, if the going gets tough....