Wirtschaftliche Rahmenbedingungen:

Tunesien ist ein Schwellenland. Das Wirtschaftswachstum lag in den letzten 30 Jahren regelmäßig höher als das Bevölkerungswachstum. Das BIP bei konstanten Preisen (2002: ca. 18,4 Milliarden Dinar), das 2002 aufgrund der internationalen Wirtschaftskrise nur um 1,9% gegenüber dem Vorjahr gewachsen ist, wird im Jahre 2003 voraussichtlich wieder um 5 % steigen. Die Inflationsrate ist im Jahr 2002 im Vergleich zum Vorjahr von 1,9% auf 2,8% gestiegen.

Außenwirtschaftlich ist Tunesien stark auf Europa ausgerichtet. Rund 80 % des Außenhandels werden mit der EU abgewickelt. Das seit März 1998 geltende Europa-Mittelmeer-Abkommen zwischen Tunesien und der Europäischen Gemeinschaft regelt den freien Warenverkehr und den schrittweisen Abbau von Zollschranken innerhalb der nächsten Jahre. In der Privatisierung der tunesischen Wirtschaft sind bereits wichtige Erfolge erzielt worden. Die Öffnung nach außen wird konsequent, aber vorsichtig weitergeführt und durch ein umfassendes Modernisierungsprogramm der tunesischen Industrie unterstützt.

Ausländische Investitionen werden vor allem im Erdöl- und Gasbereich, in den Exportindustrien sowie im Tourismus gefördert. Investitionserleichterungen gibt es auch in einigen anderen Bereichen.

Für deutsche Unternehmen ist Tunesien ein Absatzmarkt vor allem für textile Vorprodukte, elektrotechnische Erzeugnisse, Maschinen und Fahrzeuge. Tunesien dagegen liefert vorwiegend in Lohnfertigung hergestellte Kleidung, Lederwaren und elektrotechnische Erzeugnisse in die Bundesrepublik. Deutschland ist Tunesiens drittwichtigster Handelspartner nach Frankreich und Italien. Zahlreiche deutsche Unternehmen sind mit ihren Niederlassungen in Tunesien seit vielen Jahren erfolgreich tätig. Deutsche Investitionen fließen in Tunesien in den Energiebereich, die Exportindustrien, den Tourismus und in geringerem Maße in die Produktion von Konsumgütern für den tunesischen Markt. Tunesien ist auch für die Erschließung neuer Geschäftsfelder zunehmend aufgeschlossen.

Tunesien wird als Markt für deutsche Produkte – ob importiert oder im Lande selbst hergestellt – wachsende Bedeutung gewinnen.

http://www.ahktunis.org/deutsch/land/wirtschaft.htm