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Re: Flüchtlingsschiff
#145069
22/10/2003 21:39
22/10/2003 21:39
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SPIEGEL ONLINE - 20. Oktober 2003, 15:31 URL: http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,270579,00.html Italien Flüchtlingsdrama vor Lampedusa - 80 Tote befürchtet Es sollte der Weg in die Freiheit sein - es wurde der Weg in den Tod: Die italienische Polizei befürchtet, dass bis zu 80 Afrikaner auf einem Flüchtlingsschiff starben, das vor der Insel Lampedusa gefunden wurde. Immer wieder müssen in Seenot geratene afrikanische Flüchtlinge vor Lampedusa gerettet werden. Rom - Überlebende hätten gesagt, dass ursprünglich etwa 100 Menschen an Bord gewesen seien, teilte die Küstenwache mit, lediglich 15 ausgemergelte und völlig erschöpfte Frauen und Männer konnten gerettet werden. Sie stammen offenbar aus Somalia. Innenminister Giuseppe Pisanu sprach von einer "schrecklichen Tragödie, die auf dem Gewissen Europas lastet". Fischer hatten das etwa zwölf Meter lange Boot südöstlich von Lampedusa entdeckt und später an Land geschleppt. Ob die Opferzahl wirklich so hoch ist, steht noch nicht endgültig fest: Viele der Geretteten sind offenbar im Erschöpfungsdelirium. Eine Überlebende sagte aber aus, man habe die an Hunger, Kälte oder Erschöpfung Gestorbenen über Bord geworfen: "Wir konnten nichts anderes tun", so die Frau. Erst vor zwei Tagen hatte die Küstenwache 25 Flüchtlinge vor der Küste von Lampedusa gerettet und sieben Leichen geborgen. Ihr Boot kenterte am Freitag nahe der Insel. Unter den Todesopfern waren auch zwei Kinder. Lampedusa - südlich von Sizilien gelegenen - ist oft die erste Station bei der illegalen Auswanderung von Afrikanern nach Italien. Die Insel liegt näher an Tunesien als am italienischen Festland. Nach Angaben des Bürgermeisters von Lampedusa, Bruno Siragusa, werden auf der Insel mit 5.000 Einwohnern die Särge knapp.
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Re: Flüchtlingsschiff
#145070
28/10/2003 19:15
28/10/2003 19:15
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FAZ EU-Innenminister Paris schlägt Sicherheitszone im westlichen Mittelmeer vor 20. Oktober 2003 Vor dem Hintergrund neuer Drohungen des Al-Qaida-Anführers Bin Ladin und Flüchtlingstragödien an den Küsten Italiens und Spaniens haben fünf europäische Innenminister im französischen La Baule zwei Tage lang die Themen Terrorismusbekämpfung und illegale Einwanderung erörtert. Auf der Konferenz, an der die Vertreter Deutschlands, Spaniens, Italiens, Frankreichs und Großbritanniens teilnahmen, schlug der französische Innenminister Sarkozy die Schaffung einer "Sicherheitszone" im westlichen Mittelmeer vor. Zur Eindämmung der Einwanderung sollten in einem "Drei-plus-drei"- Projekt die Mittelmeeranrainer Spanien, Frankreich und Italien "effektiver" mit Marokko, Algerien und Tunesien zusammenarbeiten, den drei nordafrikanischen Maghreb-Staaten, aus denen die meisten Illegalen kommen. Todesfälle unter Schiffbrüchigen Die Konferenz, die am Montag zu Ende ging, war mit der Ankunft neuer Einwanderer auf den Kanarischen Inseln und an den spanischen Südküsten sowie den gehäuften Todesfällen unter Schiffbrüchigen nahe der italienischen Insel Lampedusa zusammengefallen. Dort waren zuletzt am Wochenende die Leichen von dreizehn Afrikanern, mutmaßlich aus Somalia, geborgen worden. Sie hatten angeblich Libyen, das auch in dem Maghreb-Krisenbogen liegt, als Transitland benutzt. Nach Befürchtungen von Überlebenden könnten bis zu achtzig Menschen bei dem Übersetzen in überfüllten Booten nach Europa umgekommen sein. Am vorigen Freitag waren schon sieben tote Afrikaner vor der Insel gefunden worden. Der spanische Innenminister Acebes, der ein gemeinsames Vorgehen gegen die Illegalen am liebsten "auf die gesamte Europäische Union ausgedehnt" sehen möchte, sagte in La Baule, daß auch die Kosten des Grenzschutzes nicht allein den "Frontstaaten" überlassen, sondern von den Mitgliedern der EU geteilt werden sollten. Erörtert wurden auf dieser zweiten Zusammenkunft der Innenminister der fünf bevölkerungsreichsten EU-Länder - die erste fand im Mai im spanischen Jerez de la Frontera statt - auch die baldmöglichste Einführung neuer biometrischer Techniken (Pässe mit Fingerabdrücken, Iris-Profile) zur Kontrolle Illegaler. Dazu zählen ferner Versuche, Fluglinien, Reedereien und andere Transportunternehmen anzuhalten, Passagierlisten im voraus mitzuteilen, zusammen mit dem Rückreisedatum auf den Fahrscheinen. Intensivierung der Zusammenarbeit Der marokkanische Ministerpräsident Jettou hat unterdessen der spanischen Regierung versprochen, in der nächsten Woche seinen Innenminister Sahel zur Erörterung des kontroversen Themas der Repatriierung von "sin papeles" (Einwanderer ohne Papiere) nach Madrid zu entsenden. Jettou, der den spanischen Ministerpräsidenten Aznar Anfang Dezember in Rabat erwartet, soll in diesem Zusammenhang sogar die Möglichkeit der Schaffung einer gemeinsamen Grenzkontrollbrigade aus Polizeieinheiten beider Länder angeregt haben. Eine solche Zusammenarbeit wird schon zwischen der spanischen Guardia Civil und der französischen Gendarmerie an der Pyrenäengrenze praktiziert. Acebes und Sarkozy verständigten sich in La Baule schließlich noch auf eine Intensivierung der Zusammenarbeit gegen die baskische Terrororganisation Eta. Nach den jüngsten "sehr positiven Ergebnissen" (Festnahmen von Kommandomitgliedern und Schläge gegen die Infrastruktur von Eta) soll für die nächsten Monate noch ein weiterer "Aktionsplan" mit zunächst nicht in Einzelheiten erläuterten "konkreten Lösungen für konkrete Probleme" ausgearbeitet werden. Während Acebes Frankreich für seine "außerordentliche Kooperation" dankte, versicherte Sarkozy dem Nachbarn, daß "Frankreich sich niemals in einen Zufluchtsort für Eta verwandeln" werde.
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Re: Flüchtlingsschiff
#145071
29/10/2003 19:07
29/10/2003 19:07
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Artikel URL: http://de.news.yahoo.com/031029/286/3pzi9.html Mittwoch 29. Oktober 2003, 13:18 Uhr Über 450 Flüchtlinge in Italien aufgegriffen Rom (AFP) Auf der Mittelmeerinsel Lampedusa vor Tunesien haben die italienischen Behörden erneut mehrere hundert Flüchtlinge aufgegriffen. Im Laufe von 24 Stunden hätten mehr als 450 Menschen versucht, heimlich an Land zu gehen, teilte die italienische Armee mit. Die meisten von ihnen stammten aus afrikanischen Staaten, rund 50 Frauen und ein gutes Dutzend Kinder kämen aus Somalia und Eritrea. Am Morgen sei 25 Kilometer vor der Küste ein weiteres Flüchtlingsboot gesichtet worden. Eine erste Gruppe von 172 Flüchtlingen aus Ostafrika sei am Dienstagnachmittag an Land gegangen, teilte die Armee weiter mit. Die Menschen seien auf einem zwölf Meter langen Boot zusammengepfercht gewesen. In der Nacht zum Mittwoch habe die Küstenwache weitere 125 Menschen aufgegriffen, vor allem Männer aus mehreren afrikanischen Staaten. Neun von ihnen, bei denen es sich um mutmaßliche Schlepper handelte, seien der Polizei übergeben worden. Eine dritte Gruppe von mehr als 150 Flüchtlingen verschiedener Nationalitäten sei von der Polizei direkt am Strand entdeckt worden. Von Tunesien und Libyen aus starten immer wieder Boote mit afrikanischen Flüchtlingen in Richtung Italien. Bei ihren verzweifelten Versuchen, über italienische Mittelmeerinseln in die EU zu kommen, sterben immer wieder Menschen beim Untergang von Booten oder an Erschöpfung.
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Re: Flüchtlingsschiff
#145077
18/08/2004 14:44
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Joined: May 2001
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Claudia Poser-Ben Kahla
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Flüchtlingswelle nach Italien Die Aufnahmelager von Lampedusa sind hoffnungslos überfüllt, und es ist kein Ende der Flüchtlingswelle in Sicht. Die Küstenwache hat am Sonntag vor der Insel Lampedusa bei Sizilien zirka 200 afrikanische Flüchtlinge aufgegriffen. Nach Angaben der Behörden war die Gruppe in einem Holzboot unterwegs. Die Flüchtlinge kamen zunächst in das Aufnahmelager einer Wohltätigkeitsorganisation. Anschließend sollten sie nach Porto Empedocle auf Sizilien gebracht werden, wo über ihre Zukunft entschieden werden soll. 340 Flüchtlinge binnen 48 Stunden Bereits am Samstag waren 74 afrikanische Flüchtlinge unweit von Lampedusa aufgegriffen worden. Binnen 48 Stunden landeten insgesamt rund 340 Flüchtlinge auf der Mittelmeerinsel. Sie nutzen das schöne Wetter, um den engen Meeresarm zwischen Tunesien und Lampedusa zu überqueren. Notstandsmaßnahmen gefordert Die Flüchtlinge stammen mehrheitlich aus Nordafrika. Das Aufnahmelager von Lampedusa, das ursprünglich für 150 Menschen gedacht war, ist völlig überfüllt. Mehrere Immigranten wurden mit Flugzeugen nach Sizilien gebracht. Die Behörden der kleinen Insel zwischen Sizilien und Tunesien appellierten an die Regierung in Rom, Notstandsmaßnahmen zur Einschränkung der Flüchtlingswelle zu ergreifen. Keine Ende der Flüchtlingswelle in Sicht Zwei Millionen Menschen, die aus ihren Heimatländern flüchten, könnten in den kommenden Monaten mit allen möglichen Mitteln versuchen, von Libyen über das Mittelmeer nach Europa einzureisen, hatte diese Woche der italienische Innenminister Giuseppe Pisanu vor dem römischen Parlament gewarnt. Der Menschenhandel floriere dank krimineller Organisationen, die immer aggressiver werden, sagte der Minister. Artikel vom 25.07.2004 |apa |dk Quelle: http://kurier.at/chronik/682612.php
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Re: Flüchtlingsschiff
#145079
04/10/2004 16:28
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http://www.sfdrs.ch/system/frames/news/sda-news/index.php?/content/news/sda-news/meldung.php? docid=20041004d276448691120276448 17 Flüchtlinge im Mittelmeer vor Tunesien ertrunken 04.10.2004 13:04 TUNIS - Bei einem Unglück vor der Küste Tunesiens sind mindestens 17 Flüchtlinge ertrunken. 47 Passagiere des mit 75 illegalen Einwanderern aus Marokko und Tunesien besetzten Schiffes würden vermisst, teilte die Nachrichtenagentur TAP mit. Laut der tunesischen Agentur wurden 11 Personen gerettet. Das Boot sei bereits in der Nacht zum Sonntag gesunken, hiess es. Das Unglück geschah demnach vor der Küste des Bezirks Sousse rund 120 Kilometer südlich von Tunis. Die Flüchtlinge hätten zu einer Gruppe von insgesamt rund 280 Menschen gehört, die illegal nach Italien gelangen wollten. Das überfüllte Boot der 70 Marokkaner und fünf Tunesier brach laut Augenzeugen nur eine Stunde, nachdem die Flüchtlinge in See gestochen waren, auseinander. Tausende von Flüchtlingen versuchen jährlich, von Afrika aus auf illegalem Wege Europa zu erreichen. Immer wieder ertrinken dabei Menschen. Viele steuern von der nordafrikanischen Küste aus Italien oder eine dem Land vorgelagerte Insel an. Italien hat unterdessen damit begonnen, illegale Einwanderer aus Nordafrika bereits kurz nach ihrer Ankunft wieder zurückzuschicken. Allein am Wochenende waren etwa 1250 Flüchtlinge mit mehreren Booten aus Libyen auf der Insel Lampedusa gelandet. Zwischen 500 bis 600 seien seitdem in das nordafrikanische Land ausgeflogen worden, berichteten italienische Medien. Innenminister Giuseppe Pisanu wolle trotz massiver Kritik von Menschenrechtsorganisationen an dieser harten Linie festhalten.
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Re: Flüchtlingsschiff
#145080
04/10/2004 16:40
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Anonym
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Artikel URL: http://de.news.yahoo.com/041004/12/48e3n.htmlMontag 4. Oktober 2004, 14:59 Uhr Italien will Massenabschiebung fortsetzen Rom/Tunis (AP) Nach der Abschiebung von mehreren hundert Flüchtlingen nach Libyen hat die italienische Regierung am Montag weitere Massenausweisungen angekündigt. 360 Flüchtlinge sollten im Laufe des Tages nach Libyen und Tunesien geflogen werden, berichteten die Nachrichtenagenturen ANSA und Apcom. Am Wochenende waren auf der Insel Lampedusa vor Sizilien Hunderte Flüchtlinge eingetroffen, im Aufnahmelager befanden sich zeitweise über 1.200 Menschen - eigentlich ist es nur für 200 Personen ausgelegt. Mehrere hundert Flüchtlinge wurden am Sonntag nach Libyen abgeschoben, wo nach Darstellung der italienischen Regierung die meisten Auswanderer die Reise über das Mittelmeer antreten. Die Regierung werde verstärkt die Flüchtlinge mit Flugzeugen zurückschicken, erklärte der Staatssekretär im Innenministerium Alfredo Mantovano in einem am Montag veröffentlichten Interview der Zeitung «La Stampa». Der rasche Rücktransport könnte nach Ansicht Mantovanos andere davon abhalten, sich überhaupt illegal auf den Weg nach Italien zu machen. Am Montag traf nach übereinstimmenden Berichten von ANSA und Apcom nur ein Boot mit vier Flüchtlingen in Lampedusa ein. Der Untergang eines Flüchtlingsschiffs vor der tunesischen Küste hat unterdessen mindestens 17 Menschen das Leben gekostet. 47 weitere wurden noch vermisst, wie die tunesische Nachrichtenagentur TAP am Montag meldete. Elf Menschen seien lebend aus den Fluten gerettet worden. Für die Vermissten bestand nur noch wenig Hoffnung, weil das Boot bereits in der Nacht zum Sonntag sank, wie die Zeitung «Tunis Hebdo» berichtete. Das Schiff war am späten Samstagabend von der Hafenstadt Chott Meriem mit 70 Marokkanern und fünf Tunesiern an Bord nach Italien aufgebrochen.
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Re: Flüchtlingsschiff
#145086
23/08/2005 10:33
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Re: Flüchtlingsschiff
#145088
12/09/2005 08:13
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Anonym
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http://www.faz.net/s/Rub28FC768942F34C5B8297CC6E16FFC8B4/Doc~EAF776E75B273415AA776013B39B992C0~ATpl~Ecommon~Scontent.htmlEuropäische Union Schily: Anlaufstellen für Flüchtlinge in Afrika schaffen 09. September 2005 Nach einer Aussprache der Innen- und Justizminister der EU über Flüchtlinge und illegale Einwanderer aus Afrika sieht sich Bundesinnenminister Schily darin bestätigt, in wichtigen Transitländern wie Marokko, Tunesien und Libyen müßten Vorkehrungen getroffen werden, damit nicht viele Menschen immer wieder ihr Leben riskieren, um über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen. Am Ende eines zweitägigen informellen Ministertreffens im nordenglischen Newcastle erinnerte Schily daran, daß 2003 und 2004 jeweils mehr als dreißigtausend Menschen diesen Weg gewählt und die Behörden in jedem Jahr mehr als 300 Todesfälle registriert hätten. „In der Nähe ihres Heimatlandes” Der Minister präzisierte in einigen Punkten seine wiederholt vorgetragenen Vorschläge, in den nordafrikanischen Staaten „Aufnahmeeinrichtungen” und „Anlaufstellen” - das Wort Lager will er unbedingt vermeiden - zu schaffen. So soll der „Anreiz für eine illegale Migration unter lebensgefährlichen Umständen verringert” und zu einem möglichst frühen Zeitpunkt dafür gesorgt werden, daß wirkliche Flüchtlinge schnell Schutz in einem sicheren Staat erhalten und nicht schutzbedürftige Personen zügig in ihre Heimat zurückgeführt werden können. In „Einzelfällen”, sagte Schily, könnten Personen auch in Deutschland oder in einem anderen Mitgliedstaat der EU aufgenommen werden. In den meisten Fällen sei es jedoch die bessere Lösung, Flüchtlingen „in der Nähe ihres Heimatlandes” Aufnahme zu gewähren. Klare Trennung zum Asylverfahren Der Minister stellte auch klar, daß in den Anlaufstellen, die eine Unterscheidung zwischen schutzbedürftigen und nicht schutzbedürftigen Personen vorzunehmen hätten, kein förmliches Asylverfahren eröffnet werde. Vielmehr handele es sich um ein „,Screening' im Rahmen eines freiwilligen und zusätzlichen humanitären Aufnahmeprogramms”. Damit bestehe eine klare Trennung zum Asylverfahren in den Mitgliedstaaten, das einzuleiten ist, wenn auf ihrem Territorium ein Antrag auf Asyl gestellt wird. Sein Vorschlag sei nur „ein Baustein” in einem umfassenderen Konzept, sagte Schily. Er bestehe aber darauf und finde auch bei seinen Ministerkollegen immer mehr Verständnis für die Forderung, daß die mit der Migration aus Afrika verbundenen Probleme aktiv und frühzeitig angegangen würden und nicht gewartet werde, bis sie „in Europa ankommen”. Ein Anfang des Monats von der EU-Kommission veröffentlichter Vorschlag über regionale Schutzprogramme für Flüchtlinge sei in vielen Punkten „völlig identisch” mit seinen eigenen Vorstellungen. Schily: Telekommunikationsdaten länger speichern Schily sprach sich zudem dafür aus, schnell eine Regelung über die längerfristige Speicherung von Telekommunikationsdaten zu beschließen, weil damit ein entscheidender Beitrag zur Aufklärung terroristischer Anschläge oder anderer schwerer Straftaten geleistet werde. Da es bei den Beratungen der Minister am ersten Tag des Treffens aber weiterhin erhebliche Meinungsverschiedenheiten, nicht zuletzt über den Umfang der zu speichernden Daten gab, sei eine zunächst angestrebte Einigung im Oktober kaum wahrscheinlich. „Einigermaßen verwundert und ein bißchen erbost”, so Schily, sei er über Äußerungen des Bundesbeauftragten für Datenschutz Peter Schaar, der gesagte hatte, mit Hilfe der geplanten Datenspeicherung würden Millionen unschuldiger und unverdächtiger Benutzer gleichsam „auf Vorrat” überwacht. Schon jetzt speicherten die Telekommunikationsunternehmen Daten drei Monate lang für die Ausstellung von Rechnungen, sagte Schily. Es gehe nur darum, solche Daten länger aufzubewahren, um sie für Ermittlungen gegen Personen nutzbar zu machen, die erst später zu Verdächtigen wurden. Schily bedauerte, daß der Datenschutzbeauftragte „sein Amt dazu nutzt, die Menschen zu verängstigen” und mit „unsachlichen Argumenten” Einwände gegen eine sinnvolle Maßnahme vorbinge.
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