El-Kaida-Kommandeur: Anschlag auf Djerba war Werk von El Kaida [zurück]


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Amman (dpa) - Ein ranghohes Mitglied des Terrornetzwerks El Kaida hat am Samstag in einer arabischen Zeitung erklärt, seine Bewegung sei für den Anschlag auf die Synagoge auf der tunesischen Ferieninsel Djerba verantwortlich.

Bei dem Terroranschlag am 11. April waren 19 Menschen, darunter 14 deutsche Touristen, ums Leben gekommen. Ein Lastwagen, der mit einem Gasbehälter beladen war, war vor der alten Synagoge explodiert.

In einem Interview mit der in London herausgegeben Tageszeitung «Asharq Al-Awsat» erklärte der El-Kaida-Kommandeur Abdul Azeem Muhajer, dass die «Djerba-Operation» vom El-Kaida-Mitglied Nizar Seifuddin (Kampfname Seif) durchgeführt worden sei. Das Blatt bezeichnete Muhajer als den höchsten Befehlshaber des in Afghanistan begonnenen Guerillakrieges. Der Korrespondent der Zeitung berichtete, er habe mit seinem Jeep zwölf Stunden in ein gebirgiges Gelände fahren müssen, um Muhajer in einem Zelt zu treffen, das offenbar extra für das Interview errichtet worden sei.

Muhajer kündigte an, seine Gruppe plane einen Anschlag, der «noch schmerzvoller» sein werde als der vom 11. September in den USA. Künftige Aktionen würden erneut unter Beweis stellen, dass «wir eine standfeste Organisation» sind. Die Operationen der El Kaida seien nicht auf ein bestimmtes geographisches Gebiet begrenzt, sagte Muhajer. Nach den Worten Muhajers sind der Taliban-Führer Mullah Omar und der El-Kaida-Chef am Leben. Sie gingen weiterhin ihrer Pflicht nach, die Amerikaner und deren Verbündete zu bekämpfen.

© dpa - Meldung vom 18.05.2002 14:01 Uhr