Vier Deutsche durch Explosion auf Djerba getötet

Jerusalem/Berlin/Tunis (dpa) - Bei einer Explosion auf der tunesischen Ferieninsel Djerba sind am Donnerstag nach Informationen des israelischen Rundfunks vier deutsche Touristen ums Leben gekommen. Dies berichtete der Präsident der örtlichen jüdischen Gemeinde, Perez Trabelsi, auch nach Angaben anderer Rundfunksender. Mehr als 20 Deutsche wurden nach Angaben des Auswärtigen Amtes vermutlich durch die Explosion eines Gastankwagens an der Synagoge La Ghriba verletzt. Offen ist, ob es sich um ein Unglück oder um einen Anschlag handelte.

Während es im israelischen Außenministerium hieß, es sei ein Terrorakt gewesen, sprach Perez Trabelsi von einem «gewöhnlichen Unfall, der nicht mit den Nahost-Ereignissen in Zusammenhang steht.»

Das Auswärtige Amt hatte zunächst keinerlei Erkenntnisse, ob bei dem Unglück auch Deutsche ums Leben gekommen sind. In Berlin und in der deutschen Botschaft in der tunesischen Hauptstadt Tunis wurden Krisenstäbe eingerichtet. Auch der Fahrer und ein Wächter sollen durch die schwere Explosion am Vormittag ums Leben gekommen sein.

Nach Darstellung der tunesischen Nachrichtenagentur TAP hatte der Gastankwagen zunächst den Bürgersteig gestreift und war dann in die Umfassungsmauer der Synagoge gerast. «Ein Ausflugsbus mit TUI-Gästen hatte zum Zeitpunkt des Unglücks in der Nähe der Synagoge geparkt», teilte ein Sprecher des Reiseveranstalters TUI in Hannover mit. Die Verletzten würden in Krankenhäusern betreut. Ob es sich bei den Toten um Deutsche handelt, konnte der Sprecher nicht sagen.

Der arabische Fernsehsender El Dschasira sprach von der Explosion einer Autobombe. Beobachter, so der Sender, wollten einen Zusammenhang mit Israels Offensive in den Palästinensergebieten nicht ausschließen. Nicht näher genannte israelische Quellen sagten, die tunesischen Behörden wollten aus Furcht vor negativen Auswirkungen auf den Tourismus nicht zugeben, dass es ein Anschlag gewesen sei. Es habe für den Lastwagen keinen Grund gegeben, zur Synagoge zu fahren.

Der Direktor der tunesischen Agentur für Außenbeziehungen, Osama Ramadani, dementierte in einem Interview mit El Dschasira, dass es sich um einen Anschlag gehandelt haben könnte. «Der Lastwagen fuhr viel zu schnell und ist gegen den Bürgersteig geprallt», sagte er.

Augenzeugen berichteten nach Angaben des französischen Auslandssenders Radio France International auch, der Lastwagen habe die Synagoge «gerammt». Nach der schweren Explosion wurden in der Umgebung der Synagoge starke Sicherheitskräfte zusammengezogen.

Die Ghriba-Synagoge auf Djerba, die älteste in Afrika, ist ein Wallfahrtsort für Juden aus aller Welt. Zum Zeitpunkt der Explosion hielten sich nach Angaben von Augenzeugen etwa 50 Menschen darin auf. Auf der Insel lebt etwa ein Drittel der noch 3000 Juden in Tunesien.

In Frankreich hatten sich seit Ostern Anschläge auf jüdische Einrichtungen gehäuft. Sie werden mit dem verstärkten Vorgehen des israelischen Militärs gegen Palästinenser in Zusammenhang gebracht.

© dpa - Meldung vom 11.04.2002 19:36 Uhr


Bitte redet erst einmal nicht von einem Anschlag denn es weiß keiner bis zum jetztigen Zeitpunkt ob es einer war oder ob es doch ein Unfall war.
Ich kann nur sagen das wir alle es nie erfahren werden, denn die Tunesische Regierung wird alles geben um dies nicht Öffentlich bekannt zu geben, denn dann wäre wie viele auch schon geschrieben habe der Tourismus am Ende in Tunesien, nicht nur in Tunesien in vielen arabischen Ländern.

Die Situationen sind überall auf der Welt sehr angespannt, egal in welches Land man schaut.

Die Gewaltbereitschaft hat stark zugenommen.

Die Insel Djerba ist eine sehr bekannt Stadt dort werden jedes Jahr Pilgerfahrten von Juden hingemacht, jedes Jahr friedlich warum soll es nicht weiter so sein?

Claudia