hallo,

chiaras aussage über die bestrafung von homosexualität in ägypten kann ich (viele jahre dort gelebt) nur bestätigen. das groteske daran ist jedoch, dass gerade die knabenliebe - hetero-, oder homo - zu zeiten der ägyptischen hochkultur, unter anderem auch in saudi arabien - hochkunjunktur hatte.

bassam tibi hat in einem vortrag in damaskus über die homosexualität in den arabischen ländern gesprochen. ganz klar ist, dass die homosexualität erst mit der entstehung des korans verpönt war. vorher war es völlig normal - man denke an sodom und gomorrha - dass sich mann und frau mit knaben, zwecks ihrer schönheit und jugendlichkeit (das hat mit dem stimmbruch meist geendet, der gesang war einer der wichtigsten unterhaltungsmöglichkeiten damals) verlustiert haben.

mit mohammed und der verbreitung des islams wurde die homosexualität auf religiöser ebene verboten. trotzdem blüht noch immer - vor allem auf der arabischen halbinsel - diese gewohnheit, auch wenn es heutzutage einen anderen duktus hat. nämlich diesen, den frauen ihre jungfräulichkeit bis zur ehe zu bewahren.

als ein homosexuelles paar in ein arabisches land zu reisen finde ich schlecht beraten vom jeweiligen reisebüro, schon alleine, dass zwei männer gemeinsam ein doppelzimmer beziehen ist verdächtig und gibt genug anlass zu kommentaren, auch wenn diese sicherlich so diskret sind, dass sie kaum jemand bemerkt.
asien ist da sicherlich die bessere alternative.

im übrigen gibt es das so ziemlich schlimmste und grösste bordell im arabischen raum in der militärsperrzone in südtunesien. die dort befindlichen frauen sind meist in sklavenmanier aus mauretanien, aus dem sahel oder aus dem atlas gebirge in algerien und marokko dorthin verschleppt worden. wir von amnesty international versuchen seit mehreren jahren diesen misständen belegt auf den grund zu gehen, die mauer des schweigens ist jedoch kaum zu durchbrechen, da diese zustände von den obrigkeiten sämtlicher anreiner geduldet und toleriert werden.

im übrigen kann ich auch die aussage, dass in sousse die erst neunjährigen auf der strasse stehen und das schnelle geld machen wollen nur bestätigen. man muss einfach auch wissen, dass die neunjährigen in tunesien kaum vergleichbar sind mit unseren neunjährigen, die oft noch im zustand der absoluten unschuld nichts über die grausamkeiten dieser welt wissen. die kinder, welche in sousse aufzufinden sind, versuchen verzweifelt aus dem fatalen kreislauf armut-nichtbildung-verharren in traditionen- auszubrechen. das kostet in tunesien eine menge geld und ist im prinzip nur den sowieso privilegierten oder den superintelligenten, die internationale stipendien bekommen vorbehalten.

durch das starke mitleben in einer sehr männer-geprägten welt, zumindest auf dem lande, sind diese kinder ihrem alter oft weit voraus.

grüsse