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Re: Homosexualität
#144369
06/09/2001 22:58
06/09/2001 22:58
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Joined: Jul 2001
Beiträge: 74 Stuttgart
youssef
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Joined: Jul 2001
Beiträge: 74
Stuttgart
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hallo, chiaras aussage über die bestrafung von homosexualität in ägypten kann ich (viele jahre dort gelebt) nur bestätigen. das groteske daran ist jedoch, dass gerade die knabenliebe - hetero-, oder homo - zu zeiten der ägyptischen hochkultur, unter anderem auch in saudi arabien - hochkunjunktur hatte. bassam tibi hat in einem vortrag in damaskus über die homosexualität in den arabischen ländern gesprochen. ganz klar ist, dass die homosexualität erst mit der entstehung des korans verpönt war. vorher war es völlig normal - man denke an sodom und gomorrha - dass sich mann und frau mit knaben, zwecks ihrer schönheit und jugendlichkeit (das hat mit dem stimmbruch meist geendet, der gesang war einer der wichtigsten unterhaltungsmöglichkeiten damals) verlustiert haben. mit mohammed und der verbreitung des islams wurde die homosexualität auf religiöser ebene verboten. trotzdem blüht noch immer - vor allem auf der arabischen halbinsel - diese gewohnheit, auch wenn es heutzutage einen anderen duktus hat. nämlich diesen, den frauen ihre jungfräulichkeit bis zur ehe zu bewahren. als ein homosexuelles paar in ein arabisches land zu reisen finde ich schlecht beraten vom jeweiligen reisebüro, schon alleine, dass zwei männer gemeinsam ein doppelzimmer beziehen ist verdächtig und gibt genug anlass zu kommentaren, auch wenn diese sicherlich so diskret sind, dass sie kaum jemand bemerkt. asien ist da sicherlich die bessere alternative. im übrigen gibt es das so ziemlich schlimmste und grösste bordell im arabischen raum in der militärsperrzone in südtunesien. die dort befindlichen frauen sind meist in sklavenmanier aus mauretanien, aus dem sahel oder aus dem atlas gebirge in algerien und marokko dorthin verschleppt worden. wir von amnesty international versuchen seit mehreren jahren diesen misständen belegt auf den grund zu gehen, die mauer des schweigens ist jedoch kaum zu durchbrechen, da diese zustände von den obrigkeiten sämtlicher anreiner geduldet und toleriert werden. im übrigen kann ich auch die aussage, dass in sousse die erst neunjährigen auf der strasse stehen und das schnelle geld machen wollen nur bestätigen. man muss einfach auch wissen, dass die neunjährigen in tunesien kaum vergleichbar sind mit unseren neunjährigen, die oft noch im zustand der absoluten unschuld nichts über die grausamkeiten dieser welt wissen. die kinder, welche in sousse aufzufinden sind, versuchen verzweifelt aus dem fatalen kreislauf armut-nichtbildung-verharren in traditionen- auszubrechen. das kostet in tunesien eine menge geld und ist im prinzip nur den sowieso privilegierten oder den superintelligenten, die internationale stipendien bekommen vorbehalten. durch das starke mitleben in einer sehr männer-geprägten welt, zumindest auf dem lande, sind diese kinder ihrem alter oft weit voraus. grüsse
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Re: Homosexualität
#144374
09/09/2001 00:32
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Joined: May 2001
Beiträge: 4,814 Stuttgart
Karim
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Mitglied*
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Stuttgart
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Re: Homosexualität
#144375
27/10/2002 16:05
27/10/2002 16:05
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Joined: May 2001
Beiträge: 44,033 Gera
Claudia Poser-Ben Kahla
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Ich habe im Netz dazu einen ganz guten Bericht gefunden: Das ganze Jahr über bietet sich Tunesien preiswertes Urlaubsziel. Kilometerlange Sandsträne laden zum baden ein. Der Orient ist überall spürbar. Moscheen mit ihren Kuppeln und schlanken Minaretten prägen die Medinas, die ummauerten Altstädte. Römische Ruinenstädte wie Bulla Regia oder Sbeitla zeugen von der langen Geschichte des Landes. Couscous und der Rotwein von Mornag lassen auch den Gaumen nicht zu kurz kommen. Fast zu jeder Tageszeit sitzen Männer in den Cafés in rauchen Chicha, die tunesische Wasserpfeife. Obwohl das Land im Spartacus (Ausgabe 1999/2000) erstaunlicherweise gar nicht erwähnt wird, ist es für schwule Touristen außerordentlich attraktiv. Trotz des gesetzlichen Verbots homosexueller Handlungen lässt sich die legendäre Bisexualität der orientalischen Männer auch hier nicht verleugnen. Wer nicht gerade im Fummel die Strandpromenade läuft und sich diskret verhält, braucht die Polizei nicht zu fürchten. Gewalt gegen Touristen kommt praktisch nicht vor, Kleinkriminalität ist selten Da gibt es die Legende von zwei Freunden die seid ihrer Kindheit Freud und Leid und später auch die Lust miteinander teilen. Wohl kaum werden sie an schwulen Touristen ihre erotischen Geheimnisse verraten. Es ist keine Seltenheit, das man zwei Männer Hand in Hand spazieren gehen sieht. Trotzdem ist ein offen schwule Beziehung nach westlichen Vorbild für Tunesier unvorstellbar. Eine Szene ist so gut wie nicht vorhanden. Gerade die Touries haben tunesische Männer im Visier. Denn sie nehmen ihre Erinnerung an ein erotisches Abenteuer wieder mit nach Hause. Spontaner Sex mit den eigenen Landsleuten macht erpressbar. Oft lassen Touristen auch noch ein paar Dinare springen, um ein "Taxi in ihr Dorf" bezahlen zu können. Diese Vorteilsnahme ist wohl nicht mit der Prostitution bei uns zu vergleichen. Darüber hinaus beruhigen die Dinare das Gewissen, eben nicht "unnormal" zu sein, sondern es lediglich für Geld gemacht zu haben. Doch die Belege für den Spaß dabei landen recht schnell auf dem Bauch oder Boden, auch dann, wenn der Geldsegen einmal ausbleibt. Trotz des Verbots wird überall geflirtet: im Zug, am Stand und vor allem in den zahlreichen Cafés. Im vorbeigehen verfolgen einen braune Augenpaare, ein Blick zurück wird erwidert. Nach der obligatorischen Frage nach der Ehefrau ist dann schnell alles klar. Eindeutige Gesten folgen, die Frage nach dem Wohin, scheint schwieriger aus die Kontaktaufnahme. Einheimische auf das Hotelzimmer mitzunehmen ist in der Regel nicht erlaubt. Wer kein Apartment hat, sollte vorher schon mal ein geeignetes Plätzchen auskundschaften. http://www.geocities.com/WestHollywood/Village/6358/tun.htmClaudia
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