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Joined: Oct 2005
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Germany
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Zitat: Ich persönlich kann nur sagen, daß ich in Tunesien einen ebensogroßen Prozentsatz an Pappnasen kennengelernt habe, wie in anderen Ländern auch, und daß der Anteil der negativen Erfahrungen den der positiven deutlich übersteigt. Interessanterweise findet man die meisten "guten" Menschen unter den gläubigen Moslems (die gar nicht einmal die Gesellschaft von Europäern suchen, doch von denen viele gegenüber Europäern eine erstaunlich hohe Toleranz und Akzeptanz beweisen - zumindest gegenüber einem Mann) und denjenigen, die sehr lange mit Europäern verheiratet sind oder bereits selbst in Europa gelebt haben. Dies betrifft allerdings meist Menschen über 25-30. :-) Was man jedoch auch spürt, zumindest wenn man einige Zeit hier kontaktfreudig lebt, ist, daß viele Freundlichkeit eher in Höflichkeit begründet ist und der Gewißheit, daß negatives Verhalten gegenüber einem "Touristen" der Gemeinschaft schadet bzw. negativ sanktioniert wird. Ich bin überzeugt, daß trotz des allgegenwärtigen Lächelns diverse Fäuste in der Tasche geballt sind und erlebe es nicht selten, daß, wenn der Tourist nicht mehr in Hörweite ist, durchaus auch Worte fallen, die garnicht mehr so freundlich oder achtenswert klingen. Besonders in der Tourismusindustrie wird ein Tourist als Geldschein auf Beinen angesehen, der hofiert werden muß - doch man denke nicht, daß dies in europäischen Tourismusgebieten wesentlich anders wäre, nur vielleicht mit einer weniger freundlichen, und daher womöglich ehrlicheren, Maske
Ich kann mich dem was Wolf hier sagt nur voll und ganz anschliessen! Es bringt die Sache auf den Punkt. Wir würden uns wundern, könnten wir unbemerkt ‚Mäuschen’ spielen und würden Arabisch verstehen
Generell, auch wenn man es nicht gerne hört kann man sagen, wer dieses Land wirklich kennenlernen will, der sollte sich abseits der Touristenpfade bewegen – als Frau sollte man sich nie einbilden, dass eine Beziehung dort zu einem Kellner, Animateur, Basarbesitzer oder Reitlehrer auf ‚ehrlicher’ Liebe beruht – man sollte diese Art von Männern weder heiraten noch dort Geld investieren, das einen - wenn es denn flöten geht - tatsächlich schmerzt.
Man muss sich vor Augen führen, dass man als Europäer dort nichts besitzen kann (Land), oder wenn, dann nur sehr schwer und man kann sich rechtlich dort nicht richtig absichern – wenn man diese Regeln beachtet, dann kann man dieses Land, das auch sehr schöne Seiten hat tatsächlich geniessen. Alles andere endet über kurz oder lang im persönlichen Desaster.
Um auf die Ausgangsfrage und Djerba zurückzukommen: Leider ist es auch so, dass wir einem großen Trugschluß unterliegen, wenn wir glauben, dass die Personen und Familien die dort im Tourismus tätig sind, oder davon leben das widerspiegeln, was wir uns im allgemeinen mit einer romantischen Brille unter der orientalischen, arabischen oder muslimischen Welt so vorstellen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass insbesondere auf Djerba für die sogenannten ‚ehrbaren’ Familien die genügend Geld haben die jungen Tourismus-Djerbi die sich in deren Augen an ‚reiche’ Europäerinnen ‚prostituieren’ der letzte ‚Abschaum’ sind – und die europäischen Frauen die sich dort mit Männern einlassen sind in deren Augen ebenso ‚unterste Schublade’ - die würden dich noch nicht mal in ihr Haus bitten um dir eine Tasse Tee anzubieten!
Ich denke nicht, dass die Männer auf dieser Insel grundsätzlich anders ticken und man hier die Djerbi als besonders ‚kriminell’ abstempeln sollte – in Monastir, Sousse, Hammamet oder in Kenia oder in der Dom Rep etc. pp werden Frauen genauso ‚ver……’ – aber insbesondere auf Djerba bezogen kann ich sagen, dass dort immer mehr Frauen die Geld ‚in den Sand’ gesetzt haben vor Gericht klagen und auch oftmals tatsächlich Recht bekommen – als letzte Maßnahme hilft dann oft nur diese Frauen massiv zu bedrohen und sie ‚krankenhausreif’ zu schlagen, damit sie den vor Gericht erworbenen Titel möglichst nicht in die Tat umsetzen und entnervt aufgeben oder den Weg vor das Gericht erst gar nicht wagen....
Ein Paradoxon spezifisch auf Djerba das mir aufgefallen ist möchte ich noch anmerken: Es gibt dort auch eine größere Anzahl von Juden die dort leben - wie ja allseits bekannt sein sollte. Insbesondere die jungen Männer sind außerordentlich attraktiv (dunkle Haare oftmals in Kombination mit blauen oder grünen Augen) – ich habe ehrlich gesagt noch keinen einzigen gesehen, der sich dort - im Gegensatz zu den jungen arabischen Djerbi – auf die gleiche Art und Weise mit den entsprechenden europäischen Frauen einlässt – und warum? Die Juden dort haben genügend Geld, und sie dürfen auch trotz tunesischem Pass - nach Belieben ausreisen wohin sie wollen – die haben das nicht nötig – das sollte doch auch mal jeder Frischverliebten die dort ihren Habibi ‚unterhält’ massiv zu denken geben – insbesondere wenn es für die ‚Damen’ nicht nur eine Affäre ist sondern tatsächlich gedacht wird, das wären ehrliche Gefühle. ![[nein1]](graemlins/nein1.gif)
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