Guten Morgen..
ich merke, wie sehr du unter deiner Situation leidest. Es ist gut, da ab und an ein bissl Hilfe zu haben, in welcher Form auch immer. Ich finde es ist von deiner Seite aus völlig ausreichend, ihm ab und zu mal eine Wohnungsanzeige oder so zu zeigen. Aber der Rest ist seine Sache. Was mich viel bedenklicher stimmt ist deine Aussage, das es nicht darauf ankäme, ob du ihn noch liebst oder nicht. Es geht ja ursprünglich darum, ob du deine Ehe aufrechterhalten kannst/sollst/willst oder nicht.
Viele Frauen sind ähnlich wie du bereit, alles für ihre Ehe, ihre Familie und Freunde zu tun. Wie wärs nun aber, wenn du jetzt mal damit beginnst, etwas für DICH zu tun?! Kommst du hier nicht als Frau und Mensch viel zu kurz? Das ist kein Egoismus und ich denke, du lässt auch niemanden im Stich, sondern du kannst dich stärken, dir selber einfach gut tun. Wer dich liebt, wird sich darüber freuen, wenn es dir wieder besser geht. Deine Mutti verstehe ich. Sie ist zutiefst verletzt. Das ist eine Tatsache. Lerne, es nicht persönlich zu nehmen, das sie über deine Unentschlossenhiet deinem Nochmann gegenüber den Kopf schüttelt. Sie leidet mit dir und will ja im Grunde nur, das dir niemand weh tut. Sie hat sich nicht von dir abgewendet, sondern von ihm und hier würde es im Fall das du mit deinem Mann zusammenbleibst, sehr viel Zeit brauchen, bis sie eventuell wieder etwas offener wird. Das wirst du nicht ändern können. Aber du kannst trotzdem dafür sorgen, das es etwas leichter für alle Beteiligten wird. In dem du dich mit deiner Mutti und/oder auch dem Rest der Familie darauf einigst, deinen Nochmann als Thema auszuklammern. Dann können alle Seiten mal etwas entspannen und sich anderen Dingen widmen, die positiver sind momentan. Und im Fall, das du Probleme hast glaube ich nicht, das deine Mutti dann nicht für dich da ist.
Eine Ehe ohne Liebe, kannst du dir wirklich vorstellen, so zu leben? Du bist noch so jung, da gibt es immer andere Möglichkeiten und Wege. Wenn du dir gegenüber eingestehen kannst, das es keine Liebe mehr ist, sondern Sorge, Freundschaft, Verantwortungsgefühl durch das lange Kennen und die gemeinsame Vergangenheit, dann siehst du auch, welchen Weg du gehen solltest. Nicht gehen musst, aber solltest. Es ist immer schwer, eine Sache zu beenden. Das ist immer mit Wehmut und Schmerz verbunden, das ist normal. Das durchleiden wir alle früher oder später einmal. Natürlich hinterlässt eine beendete Liebe tiefe Spuren in uns, aber auch daran kann man wachsen und sich selber besser erkennen in der Hoffnung und mit dem Wunsch, in der Zukunft eine bessere Chance zu finden für unser Glück.
Ich habe mich vor vielen Jahren auch einmal trennen müssen. Es war eine reine Kopfentscheidung und ich hatte das Gefühl, in 2 Hälften gehackt zuwerden. Aber es war richtig für mich zu dieser Zeit. Manchmal ist Liebe nicht genug. Und wenn du dir in diesem Fall nicht mehr sicher bist, von Liebe sprechen zu können, dann denk über deine Möglichkeiten nach. Nur bitte, vergiss DICH nicht dabei.
LG