Ja, ja ich habe ein paar lustige Geschichten, leider nicht gerade so viel Zeit!
Also fange ich einfach einmal an bei der Hochzeit, auch vorher gibt es eine Menge Geschichten!
Wir haben ganz traditionell geheiratet. Im Februar die Verlobung (Standesamtliche Trauung) und im September das 5, resp. 6 tägige Hochzeitsfest.
Ich kam also im Februar mit meiner Mutter, Schwester und Nichte angereist für den ersten grossen Tag. Wir hatten vereinbart, dass die Stadesbeamten zu uns nach Hause kämen. Das fanden wir intiemer.
Mein Mann und ich hatten uns auf eine kleine Feier geinigt. Nur der allerengste Familienkreis, ca. 40 Personen. Schon bei meiner Ankunft habe ich gemerkt, dass die ganze Familie noch munter daran war Familie und Freunde einzuladen. Ich konnte nichts mehr tun.
Es war Sonntag Morgen. Im ganzen Haus ging es zu wie in einem Ameisenhaufen. Alle waren beschäftigt mit den Verlobungsvorbereitungen. Das war meine Familie nicht so gewöhnt und wir beschlossen noch in ein Café zu gehen. Da niemand zur Verfügung stand uns zu begleiten gingen wir alleine. Wie es kommen musste, verwechselte ich auf der Heimfahrt die Strassenbahn und wir kamen relativ knapp wieder nach Hause. Ich machte mir keine Sorgen darüber, weil ich gewohnt war, dass es immer Verspätungen gab.
Doch die Standesbeamten trafen pünktlich ein! Ich war noch in der Unterwäsche und unfrisiert. Im Eiltempo wurde ich zurecht gemacht, bis ich dann vor die Familie und die Stadesbeamten trat.
Mein Mann hat mir dann später erzählt, dass die Standesbeamten schon besorgt gefragt hätten, ob ich auch wirklich heiraten wollte, oder ob ich mich nicht getrauen würde vor die versammelte Familie zu treten. Mein Mann konnte sie gerade noch davon abhalten, in das Zimmer zu kommen, wo ich mich bereit machte, um mir dort ohne viele Zeugen das Jawort zu entnehmen.
Es trafen laufend neue Gäste ein, die Gruppe die zum Tanz aufspielte lockte auch noch die Nachbarschaft an, die noch nicht da war. Aus der kleinen Feier wurde ein riesen Fest.
Da wir bereits um 15 Uhr begonnen hatten, war Nachts um 12 wieder alles ruhig und das ganze Haus aufgeräumt und geputzt. Es gab viele helfende Hände.
So lag ich in dieser Nacht glücklich verheiratet, resp. verlobt (gem. den traditionen waren wir mit dem Ehevertrag erst verlobt) mit meiner Mutter, Schweter, Nichte in einem Zimmer und täumte von meinem frisch Angetrauten, der im Zimmer nebenan träumte.