@Sniffi

Entschuldige bitte, wenn ich jetzt in ein paar Zeilen ein bisschen vom Thema abweiche, aber ich möchte Ines und ihren Moderatorinnenkolleginnen etwas schreiben ohne in der dortigen Rubrik Öl ins Feuer zu gießen.

@Ines

Guten Morgen bzw. jetzt doch schon guten Mittag Ines,

es freut mich zu hören, dass er Dir wieder Besser geht; vor Allem wenn ich mitbekomme wie auf Euch Moderatoren herumgehackt wird. Ich habe es ja schon öfters vom Hörensagen mitbekommen wie Frauen miteinander umgehen, aber was ich hier in manchen Themen lese ist doch sehr erschreckend. Männer gehen anders miteinander um. Mein Kompliment an Euch, wie ihr doch relativ gelassen mit diesen Auswüchsen umgeht. Lasst Euch nicht unterkriegen!!

Nun wieder zurück zu unserem eigentlichen Thema.
Im Großen und Ganzen kann ich Deinem Beitrag nur zustimmen. Wie ich in meinem Beitrag an Katusha bereits angemerkt habe, denke ich ebenso, dass uns in der Gesellschaft etwas verloren ging. Hängt es wirklich nur mit der Emanzipation zusammen? Ich glaube nicht, es ist vermutlich der Mix der Veränderungen die uns in den letzten Jahrzehnten in der westlichen Kultur überrollt haben. Leider befürchte ich, dass diese Entwicklung jetzt auch bereits in Tunesien angefangen hat. Die Verunsicherung der dortigen jungen Männer in Bezug auf selbstständige Frauen, die Verwestlichung mit der Anstrengung nach äußeren Statussymbolen, die Jagd nach Wohlstand…Der Unterschied zwischen den „ruhigen“ Urlaubsorten und der Hauptstadt ist für mich bereits deutlich sichtbar; hier noch die Offenheit im Blick, dort bereits die westliche Hetze und Unruhe. Ich denke, dass dadurch die jungen Leute noch vermehrter nach einer Gelegenheit suchen in den „goldenen Westen“ zu kommen. Leider ergibt sich mit dieser Mentalität in Tunesien ein großes gesellschaftspolitisches Problem auf. Die jungen Frauen investieren vermehrt in ihre Ausbildung und stehen erst oft nach einer Hochschulausbildung mit Mitte bis Ende 20 dem dortigen Heiratsmarkt zur Verfügung. Es fehlen ihnen dann jedoch häufig die geeigneten einheimischen Männer, die hingegen traditionell eine junge Frau zum Heiraten suchen. Ich habe es selbst erlebt, dass hier dann größere Altersunterschiede zum Mann keine Rolle mehr spielen. Die Heiratsvermittlung und Verkupplung innerhalb der Familien lebt daher nach wie vor. Auch mich hatte der Schwiegervater eines Freundes in Bezug auf meine Zukunftsplanung angesprochen; er hätte sozusagen eine tunesische Frau für mich!!! Ich bin jedenfalls gespannt wie der Tunesier die Herausforderung der Emanzipation meistert. Findet er leichter ein Antwort als hierzulande? Bleibt der Zusammenhalt der Familie bestehen?

Hier noch meine Gedanken zu:

Zitat:
Es ist ja nicht so, dass ich meine Frau will alles alleine können - sie kann es aber. Der Wunsch nach Harmonie und nach einem Partner der sie beschützt, führt und für sie da ist - ist wohl trotzdem in den meisten Frauen vorhanden.
Ich hoffe, dass Du Recht hast Ines [nixweiss1]

Zitat:
andererseits haben beide Partner Verhaltens- und Denkmuster übernommen, die es erstmal gilt zu analysieren, bevor sie eventuell verändert werden könnten.

Genau daran scheitert es meiner Erfahrung nach oft, die vorhandenen Denkmuster (und Erziehungsmuster) zu analysieren um festzustellen wer bin ich und was möchte ich im Leben erreichen. Ich meine dazu auch, dass ab einem gewissen Alter niemand ohne sein „Päckchen“ aus der Vergangenheit, das er mehr oder weniger verarbeitet hat, existiert. Der oder die Eine befasst sich damit, noch im Hinblick der Hoffnung auf Veränderung, der (die) Andere schaut lieber nicht hin und erspart sich die schmerzhafte Wahrheit (s.a. Antwort an Katusha). Leider alles schon erlebt. Eventl. Notwendige Veränderungen für eine harmonische, gleichberechtigte Partnerschaft fallen hier natürlich sehr schwer. Du hast Recht Ines, es gibt anscheinend viele Frauen die ebenfalls verunsichert sind und kein Gespür haben, wie sie die erlangte Freiheit der Emanzipation auch in eine Partnerschaft sinnvoll umsetzen können.

Ich bin aber optimistisch und hoffe, dass es stimmt, dass sich letztendlich ähnlich denkende Menschen anziehen und ihre Umgebung beeinflussen können. [daumen]

P:S. Ines
Mein bester Freund ist Tunesier und kann sich vor Angeboten kaum „retten“. Er hat allerdings auch einen sehr angenehmen, offenen Charakter, zieht aber seltsamer Weise immer nur eine bestimmte „Sorte Frau“ an.

Lieben Gruß

Mohamed Ali