Hallo Barra,
danke für die klare Aussage. Ich denke du triffst damit einen der wunden Punkte in unserer Gesellschaftsform. Einerseits soll und muß Frau emanzipiert sein und ist dem Mann in jeder Hinsicht gleichgestellt. Andererseits sehnt sie sich nach der Anerkennung ihrer Unterschiede durch das andere Geschlecht. Ich denke es fehlt bei beiden Geschlechtern hier die einfache Erkenntnis, dass Mann und Frau nicht gleich sind! Sie können es nicht sein, die Anantomie ist anders, das Denken - sie unterscheiden sich in so vielen Hinsichten...
Gerade durch die Tatsache, dass das Patriarchat in TN noch viel ausgeprägter ist, haben die Frauen dort idR den "Mangel" an Wahrnehmung ihrer Weiblichkeit von Anfang an nicht. Sie wachsen als Frau auf, wir wachsen als universelle Wesen auf, die möglichst allen gesellschaftlichen Ansprüchen in erster Linie gerecht werden sollen. In zweiter Linie sind wir dann erst Frau, der aufgrund ihrer Weiblichkeit Zugeständnisse gemacht werden.
Der Schwerpunkt des Lebens - oder der Blick auf das Wesentliche im Leben - ist mE vielen Frauen hier abhanden gekommen, weil sie von Geburt an nicht als "weiblich", sondern als "gleichgestellt" betrachtet werden.

Dass Frauen der Realitätssinn kurzzeitig verloren geht, wenn sie auf einmal vorwiegend als Frau wahrgenommen werden, ist völlig normal und verständlich. Ich denke es ist weniger ein Prinzessinnen Syndrom, als vielmehr eine heftige Reaktion auf etwas lange unbewußt vermißtes, was eigentlich normal ist und zum Leben gehört...
Gruß ines