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Tierschutzverein in Tunesien #13441
01/09/2004 14:50
01/09/2004 14:50
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Mona1978 Offline OP
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Mona1978  Offline OP
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Lindau
Hab leider im Forum über dieses Thema noch nichts gefunden und wollt einfach mal bei euch nachfragen.
Fliege am 10. Sept. nach Tunesien, und mich würde interessieren ob es in der Umgebung von Hammamet -Yasmine ein Tierheim oder eine Tierschutz- Organisation oder so was gibt?
Wär nett wenn mir da wer weiter helfen könnte

Re: Tierschutzverein in Tunesien #13442
01/09/2004 17:45
01/09/2004 17:45
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Hammamet /Buxtehude
DF3XE Offline
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Hammamet /Buxtehude
Hallo Mona !
In Nabeul ca 20km von Hammamet Jasmine entfernt
gibt es eine Tieräztin die sich um den Tierschutz in der Region Cap Bon kümmert. Ich gebe dir in den nächsten Tagen die genaue Anschrift.

Grüsse aus Buxtehude !!!
Lars

Re: Tierschutzverein in Tunesien #13443
02/09/2004 10:00
02/09/2004 10:00
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Claudia Poser-Ben Kahla Offline
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Claudia Poser-Ben Kahla  Offline
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Gera
Die Tierärztin die Lars meint ist auch fast die einzige in Tunesien die sich aktiv für den Tierschutz einsetzt dieses Thema ist in Tunesien ein Tabuthema und wird nicht gern angesprochen.

Wenn du Infos von der Tierärztin bekommst wäre ich dir sehr dankbar vielleicht kann man auch hier etwas tun von Deutschland aus.

Claudia

Re: Tierschutzverein in Tunesien #13444
02/09/2004 23:17
02/09/2004 23:17
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maboula1505 Offline
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maboula1505  Offline
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Hallo,

ich weis das Dr. Mzabi aus Sousse sich auch für den Tierschutz einsetzt.

Sandra

Re: Tierschutzverein in Tunesien #13445
02/09/2004 12:24
02/09/2004 12:24
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Mona1978 Offline OP
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Mona1978  Offline OP
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Hallo,
war Gestern Abend noch ewig im Internet unterwegs, hab von allen möglichen Ländern irgendwelche Organisationen gefunden nur leider nicht von Tunesien.
Werd mich mal beim Dt. Tierschutzverein informieren ob die mir vielleicht ne Adresse haben.
Trotzdem euch mal vielen Dank
Liebe Grüße [winken2]

Re: Tierschutzverein in Tunesien #13446
02/09/2004 12:35
02/09/2004 12:35
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Claudia Poser-Ben Kahla Offline
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Habe das Thema in diese Rubrik verschoben denn hier ist es sicher besser.

Claudia

Re: Tierschutzverein in Tunesien #13447
02/09/2004 13:08
02/09/2004 13:08
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Hammamet /Buxtehude
DF3XE Offline
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Hallo Mona !
Hier die Anschrift der Tierärztin in Nabeul
Frau Dr.
Mansour Daggaz
7 Rue el Houdeibia
Oued Souhil
8000 Nabeul
Tel/Fax 72 222 245 in Tunesien

Sie nennt sich : S.O.S. Veterinaire
Von Hammamet aus ziemlich am Anfang des Ortes
links in einer Nebenstrasse
Raoudha spricht kaum deutsch aber gut englisch

Für weitere Infos melde dich !

Gruß ! Lars

Re: Tierschutzverein in Tunesien #13448
10/09/2004 21:59
10/09/2004 21:59
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Martine Offline
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Vielen Dank für das Thema! Das ist überfällig. Zum Tierschutz in Tunesien ein paar Daten: Kühe verenden aus mysteriösen Gründen und liegen ewig als Leichen in Gräben herum, Katzen und Hunde werden einfach ihrem Schicksal überlassen, und Naturschutz-wozu eigentlich?
Die Tunesier haben keinesfalls begriffen, dass Natur und Umwelt Werte an sich sind. Es passt irgendwie nicht in ihr Weltverständnis. Schützenswert ist eigentlich nur die Spezies homo sapiens männlich.
Um das Ganze zu illustrieren: Ich habe ein Kätzchen mitgenommen, das völlig verängstigt am Straßenrand saß und schrie - stundenlang, niemanden hat das gekümmert. Als ich abends wiederkam, saß sie immer noch da, schreiend, wie ich noch nie eine Katze habe schreien hören und habe sie in eine Decke gewickelt, weil sie sich nicht anfassen lassen wollte. Das Kätzchen war munterlos und so klein, dass es keine Überlebenschance hatte. Mittlerweile ist es ziemlich munter und wächst und erheitert die ganze Familie. Mein Mann hat diese kleine Episode bei der ANPE erzählt, eigentlich ein Umweltladen -und wurde verlacht. Katzen gehörten auf die Straße. Nur meine nette Bonne hat ein Herz für Katzen und meinte: la pauvre.
Leider gibt es keine Tierärzte, die kostenlose Kastration der Rüden und Kater vornehmen und keine Aufrufe, diese Tiere zur Kastration einzusammeln. Dabei sind sie eigentlich auch ein Umweltproblem. Denn auf der Suche nach Nahrung schmeißen sie alle Mülleimer um und der Müll bleibt dann liegen und verziert besonders die Strände.
Ich würde gerne mehr tun, weiß aber nicht, wo ich ansetzen soll.

Re: Tierschutzverein in Tunesien #13449
10/09/2004 22:02
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Sorry, es sollte heißen: das Kätzchen war mutterlos, blöder Tippfehler.

Re: Tierschutzverein in Tunesien #13450
12/09/2004 19:38
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Claudia Poser-Ben Kahla Offline
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chakchouka

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erstellt am: 12. September 2004 20:33
--------------------------------------------------------------------------------
Ich habe in einem Hotel in Sousse ein Plakat von ´nem Tierschutzverein gesehen, habe aber nicht so sehr darauf geachtet, von wo der "Verein" ist, aber ich denke, das wäre in Tunis gewesen.
Meine Freundin lebt in Tunesien und ist am überlegen, ob sie nicht selbst irgendetwas auf die Beine stellt. Denn schon seit etwa 5 Jahren kümmert sie sich um verwaiste oder kranke Tiere (vor allem Katzen. Und das alles natürlich aus eigener Tasche. Mitunter hat sie bis zu 40 Tiere auf ihrem Hof!!! Da ist wohl eine "nicht arme" Europäerin, die die ganze Sache unterstützen würde, allerdings ist das Ganze noch absolut nicht spruch-reif...

Re: Tierschutzverein in Tunesien #13451
12/09/2004 19:42
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Diese Freundin von dir, Claudia, würde ich gerne einmal kennenlernen. Sehr sympathisch, was sie tut.

Re: Tierschutzverein in Tunesien #13452
12/09/2004 19:46
12/09/2004 19:46
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Claudia Poser-Ben Kahla Offline
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Ich sollte diesen beitrag nur in dieses Thema stellen da man ein neues Thema aufmachte was ich gelöscht habe.
Diese Berícht wurde von chakchouka geschrieben,

Claudia

Re: Tierschutzverein in Tunesien #13453
12/09/2004 19:59
12/09/2004 19:59
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Grüß Dich, Martine!
Bei meiner Freundin handelt es sich um eine Östereicherin, die seit etwa 5 Jahren in Tunesien, jetzt in der Nähe von Hammam-Sousse wohnt. Ihre letzte "Heldentat" war die Aufnahme eines Altdeutschen Schäferhundes, der kurz vor´m Hungertod war. Mittlerweile hat sich Sultan erholt und wird wohl als Zweithund bei meiner Freundin bleiben.
Aber wie gesagt, es ist absolut noch nicht spruchreif, dass sie etwas auf die Beine stellen will!! Ich fliege übermorgen hin und werde sicherlich versuchen, ihr mit Rat und Tat zur Seite zu stehen!!!
Wenn´s nach dem Urlaub was Neues geben sollte, melde ich mich wieder.
Ich weiß noch nicht, ob ich´s vorher noch mal schaffe, hier rein zu schauen...

Re: Tierschutzverein in Tunesien #13454
13/09/2004 12:54
13/09/2004 12:54
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Hammamet /Buxtehude
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Hallo !
Es freut mich das das Thema Tierschutz doch anklang findet. Von der Tierärztin habe ich erfahren das vor einigen Jahren Unterstützung aus Europa kam .Es kamen Ärzte und Helfer zum kastrieren von Katzen und Hunde (kostenlos). Es gab auch Sach und Geldspenden. Leider hat sich die Spendenbereitschaft für die arabischen Länder
sehr verschlechtert (nicht nur im Tierschutz !!!)
Kastrierte Katzen erkennt man an einem halbabgeschnittenem Ohr.
Gruß ! Lars

Re: Tierschutzverein in Tunesien #13455
13/09/2004 18:35
13/09/2004 18:35
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Ganz schön brutale Art, kastrierte Katzen zu markieren. Falls Chackchouka es schaffen sollte, kann sie mich gerne mal in Sidi Bou Said besuchen. Tierliebhaber finden bei mir immer eine offene Tür und bekommen einen Kaffee.

Re: Tierschutzverein in Tunesien #13456
13/09/2004 22:55
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Hallo Lars, schön von dir zu hören ! Das Thema hab ich für mich in mein TN-Programm geschrieben.
Muss aber ja noch etwas warten.
Mit den besten Grüßen Wolfgang

Re: Tierschutzverein in Tunesien #13457
14/09/2004 06:23
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Claudia Poser-Ben Kahla Offline
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Es ist ein Thema was bei uns im Forum schon einmal ganz oben stand, es ist aber sehr schwer in Tunesien langfristig etwas zu tun, da Tiere oft nicht so nett behandelt werden, egal ob sie kastriert sind oder nicht.

Wenn man wirklich langfristig etwas dafür tun möchte, sollte man sich an eine Internationale Organisation wenden die sich mit dem Tierschutz beschäftigt.

Folgende Organisationen sollte man ansprechen:

Deutschland
IFAW International
Postfach 10 46 23
20032 Hamburg
Deutschland
Phone: 49 40 866 5000
Fax: 49 40 866 500 22 info-de@ifaw.org
www.ifaw-de.org

In Tunesien gibt es noch kein Büro aber da hier ja einige sind die Interesse haben etwas zu tun und auch in Tunesien leben, wäre dies sicher ein Anfang wenn man mit dieser Organisation in Kontakt tritt.

--------------------------------------------------
http://www.tierschutz.de/p10002000x1008x13.html

Allgemeine Kontaktdaten
Menschen für Tierrechte -
Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V.
Roermonder Straße 4a
52072 Aachen

Fon 0241 157 214
Fax 0241 155 642
eMail info@tierrechte.de
--------------------------------------------------
http://www.bv-tierschutz.de/40018_1.html
Tiertransporte - Das Leiden geht weiter!

Kaum ein Thema bewegt uns Tierschützer und die Öffentlichkeit so sehr, wie die unvorstellbaren Qualen, die Millionen von Schlachttieren auf den Transporten erleiden müssen. Auf engstem Raum zusammengepfercht werden Rinder, Schweine, Schafe, Pferde und Geflügel über weite Strecken transportiert. Viele von ihnen sind tagelang auf Lastwagen und Schiffen unterwegs und erreichen mehr tot als lebendig den Zielhafen. Ignoriert werden die gesetzlich vorgeschriebenen Ladedichten, Transportzeiten und Erholungspausen. Unterstützt wird diese brutale Tierquälerei durch die Subventionspolitik der EU, denn noch immer wird die Ausfuhr von lebenden Tieren durch sogenannte Exporterstattungen honoriert.

Hierzu einige Zahlen:

Im Jahr 1998 wurden innerhalb der EU-Mitgliedsstaaten und aus der EU in Drittländer ca.
389 Millionen Geflügeltiere
6,7 Millionen Schweine
3,3 Millionen Rinder und Kälber
2,4 Millionen Schafe
47000 Pferde

transportiert.

Mit etwa 130.000 Rindern, die von Deutschland lebend in den Libanon, nach Algerien, Marokko oder Tunesien transportiert wurden, liegt Deutschland im EU-Vergleich an der Spitze. Der Export wurde mit 58 Millionen DM subventioniert. Dies entspricht einer Zahlung von bis zu 700 Mark pro Tier, die nochmals zum Verkaufspreis hinzukommen.

Gesetzliche Bestimmungen:
Unter dem großen Druck der Öffentlichkeit sahen sich die Bürokraten in Brüssel Mitte der 90er Jahre gezwungen, die gesetzlichen Bestimmungen beim Transport von lebenden Tieren zu verschärfen. Sie verabschiedeten im Juni 1995 die EU-Richtlinie über den Schutz von Tieren beim Transport, die von den Mitgliedsstaaten in der Folgezeit in nationales Recht umgesetzt werden musste. Deutschland kam dieser Verpflichtung am 1. März 1997 mit der Verabschiedung der Tierschutztransportverordnung nach. Sie regelt die zulässigen Transportzeiten, die Versorgungs- und Ruheintervalle, die Anforderungen an die Fahrzeuge, maximale Ladedichten, die Sachkunde der Transporteure, das Mitführen von entsprechenden Dokumenten und die Kontrolle von Tiertransporten.

Vorschriften werden ständig unterlaufen
Stichprobenartige Kontrollen, die in der Folgezeit immer wieder durchgeführt wurden, deckten fast regelmäßig Verstöße gegen die gesetzlichen Bestimmungen auf. Viele Transporte sind hoffnungslos überladen. Die Tiere trampeln sich gegenseitig zu Tode, verletzen sich schwer oder ersticken qualvoll. Hochträchtige oder schwer verletzte Tiere wurden verbotenerweise bis nach Nordafrika verschickt. Spezialfahrzeuge, auf denen die Tiere angeblich getränkt werden können, waren mit defekten Tränke- und Belüftungseinrichtungen über 20 Stunden und länger unterwegs. Das Personal ist nach wie vor nicht oder nur unzureichend ausgebildet und die Transportpapiere sind oft gefälscht. Die vorgeschriebenen Transportpläne über Fahrtrouten, Ruhezeiten und die Möglichkeit zum Füttern und Tränken fehlen oftmals vollständig, die Ruhezeiten werden ohnehin nicht eingehalten. Entgegen den Bestimmungen stehen Transporte stundenlang an den Grenzen herum, weil das Personal für die beschleunigte Abfertigung nicht da ist.

Es fehlt am politischen Willen, das Problem zu lösen
Mit halbherzigen Nachbesserungen versuchten die Politiker in der Folgezeit die größten Missstände durch weitere Regelungen in den Griff zu bekommen - allerdings immer darauf bedacht, die "Handelsströme" und somit die Interessen der Transporteure nicht zu behindern.
In diesem Sinne sind die Regelungen vom Juni 1997 zu den Anforderungen an die Versorgungsstationen und vom Februar 1998 an die Spezialfahrzeuge nur Stückwerk und nicht geeignet, die Situation für die Schlachttiere grundlegend zu verbessern.
Seit 1999 und nur innerhalb der EU müssen die Versorgungsstationen bestimmten Anforderungen entsprechen. Das Netz dieser "Raststätten für Tiere" (ist jedoch viel zu lückenhaft, als dass sie von jedem Transporteur angefahren werden können. Ob der Transporteur die im Transportplan eingetragene Station wirklich angefahren hat und die Tiere versorgt, wird, wie dargelegt, nur stichprobenhaft überprüft. Ähnlich verhält es sich mit den Anforderungen an die Spezialfahrzeuge. Wenn die LKW's ein Belüftungssystem, Einstreu und Versorgungsmöglichkeiten aufweisen, dürfen die Tiere je nach Alter und Tierart - mit einer einstündigen Pause - zwischen 19 und 29 Stunden ununterbrochen auf dem LKW sein. Dann sollen sie in Versorgungsstationen 24 Stunden ruhen dürfen, bevor der Transport fortgesetzt wird.
Doch auch hier wiederum keine Regel ohne Ausnahme. Auf Vorschlag der EU-Kommission wird seit einiger Zeit darüber beraten, ob beim Transport von Schweinen an den Aufenthaltsorten unter bestimmten technischen Voraussetzungen von der Entladepflicht nach einem Transport von 24 Stunden abgesehen werden kann. Begründet wird diese Änderung mit dem Stress, dem die Tiere beim Aus- und Einladen ausgesetzt sind und mit dem Hygienerisiko, wenn viele Tiere aus unterschiedlichen Herkünften zusammenkommen. Kaum ist diese Ausnahmeregelung für die Schweine zu Ende gedacht, liegt der gleiche Vorschlag auch schon für die Rinder auf dem Tisch.
Um die hohen Verluste bei den Langzeittransporten zu verringern, wird die Zahlung der Exporterstattung seit 1998 nur gewährt, wenn die Tiere lebend am Zielhafen ankommen. Aus Geld- und Zeitmangel finden die Kontrollen dort jedoch nicht durchgehend, sondern nur in Einzelfällen statt. Dem Subventionsbetrug ist somit Tür und Tor geöffnet. Eine Vielzahl von Schiffen, die zum Transport von Tieren eingesetzt werden, sind zu diesem Zweck völlig ungeeignet. Dies ist das Ergebnis einer Untersuchung von Schiffen im Mittelmeerraum, die von der EU-Kommission in Auftrag gegeben wurde. Insbesondere die schiffseigenen Rampen bergen so hohe Verletzungsrisiken, dass eine weitere Nutzung dieser Schiffe nicht vertretbar ist, so lange diese Mängel weiter bestehen. Inzwischen sind Schiffe, die noch nicht
einmal den Bestimmungen der EU Transportrichtlinie entsprachen, auf eine Negativliste gestellt worden. Speditionen dürfen diese Schiffe für Tiertransporte nicht mehr benutzen. Durch diese Maßnahme ist aber keinesfalls ein tiergerechter Transport gewährleistet, denn es besteht die Gefahr, dass die Transporteure auf Schiffe ausweichen, die bisher nicht kontrolliert wurden und unter Umständen noch schlechter sind, als die bisher überprüften.

Regelungen zur Beruhigung der Öffentlichkeit
Selbst mehrseitige Regelwerke wie die EU-Transport-Richtlinie und die deutsche Tierschutztransportverordnung können einen "schonenden" Transport gewährleisten. Die Mehrzahl der Schlachttiertransporte laufen so tierquälerisch wie eh und je ab! Gesetze, Richtlinien und Verordnungen zur Durchführung von Ferntransporten können lediglich Symptome bekämpfen, die Ursachen von Schmerzen, Leiden und Schäden, die den Tieren bei den Transporten zugefügt werden, werden durch Rechtsvorschriften nicht gelöst.

Unsere Forderungen:
Der Bundesverband Tierschutz hält deshalb gemeinsam mit seinen Partnern im "Bündnis Tierschutz" an folgenden Forderungen fest:

Sofortige Streichung der EU-Transporterstattungen für "Schlachttiere"
Zeitliche Beschränkung der Lebendtransporte auf maximal 4 Stunden bzw. Transport nur noch bis zum nächsten Schlachthof
Verbot von grenzüberschreitenden Transporten
Effektive Kontrollen in allen Phasen des Transports
Sachkundebescheinigungen für Fahrer nur nach Lehrgang und Prüfung
Konsequente strafrechtliche Verfolgung und Bestrafung bei Verstößen gegen das Tierschutzgesetz
Dezentralisierung der Schlachthöfe
soweit praktikabel, Einsatz von mobilen Schlachtstätten
Verhandlungen innerhalb der Welthandelsoranisation (WTO) mit dem Ziel, international verbindliche Tierschutzstandards festzulegen und Transporte von Tieren auf ein unablässiges Maß einzuschränken

Dr. Jörg Styrie

Re: Tierschutzverein in Tunesien #13458
14/09/2004 06:30
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Claudia Poser-Ben Kahla Offline
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Zum Thema Tierschutz kommt auch die Situation der Pferde in den Hotels dazu, denn oft haben sie sehr schlechte Bedigungen und werden nicht ausreichend gefüttert, gepflegt usw.

Dazu kann ich folgendes empfehlen:
http://www.pericles-pferdeschutz.ch/tunesien.htm

Tunesien

In Tunesien wie auch in Wien wird hauptsächlich mit einem Brustblattgeschirr zweispännig gefahren.
Der erste Eindruck von den Pferden in Tunesien ist sicher schockierend. Viele der Tiere sind stark abgemagert, verwahrlost und ungepflegt. Völlig apathisch stehen sie verschwitzt am Strassenrand, nur wenige haben das Glück, im Schatten eines Baumes verweilen zu dürfen

Das alte, meist zusammengeflickte Geschirr verursacht auf ihren abgemagerten Körpern schmerzende Druckstellen. Eine wirksame Hilfe könnte darin bestehen, geeignete Geschirre für die Tiere zu liefern, die dann auch korrekt angepasst werden müssen.

Claudia

Re: Tierschutzverein in Tunesien #13459
14/09/2004 08:56
14/09/2004 08:56

A
Anonym
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Ehrlich gesagt finde ich, sollten wir beim Thema Tierschutz mal bei uns anfangen....nur weil wir kleine süße Miezekätzchen und Pinscher fast dekadent gut behandeln, heisst das nicht, dass es folgendes Grauen in unglaublichem Ausmaße bei uns nicht gibt:

Viehtransporte, Massentierhaltung, Hühnerbatterien, Putenfabriken, Tierversuche, etc....da gibt's einiges zu tun...und sei es nur durch geändertes Verbraucherverhalten!

LG
Katja

Re: Tierschutzverein in Tunesien #13460
14/09/2004 19:04
14/09/2004 19:04
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2060 Sidi Bou Said, Tunisia
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2060 Sidi Bou Said, Tunisia
Vielen Dank für die ausführlichen Infos. Natürlich heißt es ja nicht, wenn man sich hier beklagt, dass in Deutschland das Problem Tierschutz gelöst ist. Es ist vielleicht nicht so offensichtlich. Ich für meinen Teil habe das auch immer in Deutschland abgelehnt und Fleisch oder Eier aus Massentierhaltung nie gekauft.
Dennoch ist hier das Tierelend einfach auf Schritt und Tritt offensichtlich. Heute erst habe ich ein Pferd in der heißen Sonne stehen sehen, stundenlang, ohne Wasser, im Geschirr, mit hängendem Kopf und ich komme mir dann immer schlecht vor, wenn ich nichts dagegen tue. Es gab keinen Schatten und einen Wassereimer hatte ich auch nicht zur Hand und der Besitzer war weit und breit nicht zu sehen.
Man kann ja auch nicht jede Katze und jeden Hund mitnehmen. Da muss einfach etwas auf höherer Ebene geschehen und ich werde mich einmal an obige Adresse wenden. Leider kosten diese Dinge immer sehr viel Kraft und da ich eigentlich arbeite...
Es könnte besser sein, wenn der einzelne Tunesier mal zupacken würde. Aber Karten spielen ist ja wichtiger.

Re: Tierschutzverein in Tunesien #13461
14/09/2004 19:20
14/09/2004 19:20
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Claudia Poser-Ben Kahla Offline
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Gera
Hallo katja,
da gebe ich dir Recht, aber es ist doch bei allem so, das was es in anderen Ländern gibt gibt es bei uns genauso. Man sollte versuchen hier etwas zu tun und auch in Tunesien, wenn alle ein wenig beitragen um etwas zu verbessern, dann hat man Erfolge.

Claudia

Re: Tierschutzverein in Tunesien #13462
15/09/2004 07:39
15/09/2004 07:39

A
Anonym
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Martin, mal abgesehen davon, dass Kartenspielen IMMER wichtiger ist (Da fallen mir nur 1-2 Ausnahmen zu ein... [Breites Grinsen] ) haben Tunesier glaube ich eine andere Einstellung zum "Tier" an sich...

Als ich mich mal darüber unterhielt, dass ein Hund vielleicht nicht gerade an einer 1 m Kette inner prallen Sonne sein Dasein fristen soll, dass man nett zu ihm sein sollte, dass er Auslauf braucht und dass dieser Hund absolut psychisch gestört sei, wurde ich angeguckt wie ein Mondkalb... [Schüchtern]

Weit verbreitet ist einfach die Meinung: Tiere (und Babies (!!!!)) kennen keinen Schmerz....
Tiere sind nur dazu da, dem Menschen zu nützen....

Mir bricht ja auch immer das HErz, wenn ich dieses arme Kamel im Barouta in Kairouan sehe...die Antwort ist dann "Das ist ein Tier, dem ist das egal"...

Die weiterführende Frage ist natürlich jetzt: Ist Tierliebe, so wie wir sie verstehen, ein "Luxus"?
Ich finde es schon grotesk, wenn hier bei der Shebawerbung Frauchen Petersilie draufmacht und sich hinterher die Finger ableckt..(ihhhh!!!)...oder wenn auf einmal im Katzenfutter Lorbeerblätter sind...oder wenn überzüchtete kleine Kläffer im Gucci-Körbchen schlafen...etc...und wie gesagt, auf der anderen Seite unsere Tierfabriken..das ist gehörig doppelmoralisch, finde ich....

Ich denke, beide Kulturen haben keine gesunde menschenwürdige Einstellugn zum "Tier".
LG
Katja

Re: Tierschutzverein in Tunesien #13463
15/09/2004 07:41
15/09/2004 07:41

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Anonym
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Anonym
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MartinE meinte ich natürlich, sorry... [Cool]

Re: Tierschutzverein in Tunesien #13464
15/09/2004 15:36
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Claudia Poser-Ben Kahla Offline
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Katja ich kann deine Worte verstehen auch was du ansprichst mit der Petersilie aufs Essen machen usw. erst letzte Woche kam dazu ein Bericht im TV, wo ich mich echt gefragt habe ob dies noch ganz normal ist.
Benefiz Essen für Hunde in einem Hotel wo man für die Hunde das beste Essen kochte, Essen was ich mir nie leisten kann, die Hundebesitzer sollten dann spenden, was sie auch gemacht haben, und diese Gelder kamen Hunden und Katzen in Spanien zu Gute. Alles gut und schön, aber hätte man nicht ganz normales Futter nach Spanien bringen können, oder Geld dafür zum kauf von Futter vor Ort? Ich glaube das hätte es auch getan.

Es war ein Bericht wo mir die Fußnägel hoch kommen, in vielen Ländern sterben Kinder weil sie verhungern und dort bekommt der Hund Fisch vom feinsten, Gemüse usw.

Claudia

Re: Tierschutzverein in Tunesien #13465
17/09/2004 20:27
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2060 Sidi Bou Said, Tunisia
Das Verhätscheln von Tieren ist halt das Gegenstück zum anderen Extrem. Tiere haben für mich aber auch gewisse Rechte, welche, darüber kann man sich streiten, aber ich neige dazu, ihnen gewisse Grundrechte zuzusprechen im Sinne von GAP. Ich habe das mal zum Thema in meinem Ethikunterricht gemacht und wenn man sich länger damit beschäftigt, merkt man, wie unhaltbar es ist, Tiere zu missbrauchen.
Ja Katja, ich verstehe die arabische Haltung zum Tier nicht, denn das schließt für mich die Haltung zur Umwelt und letztlich auch zur Frau mit ein. Es ist eine negative Grundhaltung zur Schöpfung und patriarchalisch. Meine Bonne sagt immer: la pauvre, wenn ich ihr die Geschichte von meinem Kätchen erzähle. Sie ist auch Tunesierin.
Also, woher rührt die Ignoranz? Ich glaube, sie rührt aus Bequemlichkeit und unglaublicher Überheblichkeit.

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