Hallo,
ich möchte doch ganz kurz etwas dazu schreiben, warum fliege ich immer wieer nach Tunesien, für mich ist dies eine einfach Frage mit vielen Antworten.
Ich mag dieses Land, die Leute die dort leben, die sehr großen Unterschiede die man im ganzen Land erleben kann, die Probleme wo man um Unterstützung gebeten wird.
In den 19 Tagen die ich jetzt wieder im Land unterwegs war, wurde mir wieder eins bewußt, in einem Hotel lernt man nicht Tunesien kennen, bei einem Ausflug z.B. nach El Djem lernt man Tunesien nicht kennen, nein Tunesien ist anders ganz anders und ich kann sagen es ist sehr schön.
Ich habe eine sehr große Hilfbereitsschaft erlebt als unser Auto mit einem Motorschaden weit weg von großen Straßen zwischen Siliana und Kairouan stehen blieb, weit uns breit kein Mensch, kein Auto zu sehen, es war um die Mittagszeit ca. 45 Grad im Schatten (wenn es überhaupt reicht) das wasser im Auto alle, und keiner kam.
Nein es kamen Leute und halfen ohne groß zu fragen und Geld wollten sie auch keins, da wurden sie böse als man ihnen etwas geben wollte.
Zum Glück war ein Wasserbrunnen in der Nähe und ein Mann kam und holte Wasser rauf, mehr gab es nicht, das Auto mußten wir kühlen, es war einfach an diesem Tag zu heiß, wir hatten aber nur ein Ziel, die Kinder im Kinderheim Siliana zu besuchen die schon einen Tag auf uns warteten.
Man lernt Tunesien kennen, keine Wasserleitung im Haus, die Frauen und Kinder müssen längere Wege zurücklegen um Wasser zu holen, sie waschen Wäsche an der wasserstelle, die Tiere bekommen die Rester des Wassers zu trinken, das ist Tunesien.
Die Menschen sprachen mit uns offen über ihre probleme, egal ob in einem Kinderheim, oder eine Behindertenwekstatt, oder in einer Schule als der Direktor uns so manches Leid zeigte und klagte, man kann sich dies in Deutschland nicht vorstellen.
Sportunterricht, ja toll, aber wo umziehen denn Räumlichkeiten sind keine Vorhanden, also müssen sich die Schüler und Schülerinnen im Freien umziehen, dies ist zur Gewohnheit geworden, aber der Traum eines neuen Gebäudes bleibt trotzdem.
Ich könnte jetzt so weiter schreiben, auch auf unserer Fahrt nach Mahres sind viele Dinge uns begegnet aber ein kompletter Bericht vom 1 - 19. Tag kommt und dieser ist sehr ausführlich.
Oft auch mit Emotionen denn ab und an kommte ich es selbst nicht alles glauben aber da wir es sahen wurde es schnell Realität.
Deshalb fliege ich immer wieder nach Tunesien denn dort weiß ich das ich mich wohl fühle, das ich dort helfen kann und das die Hilfe ankommt.
Claudia