ich finde (blast die hörner zur sauhatz, liebe meinungsoppositionelle)man lernt sich im chat besser und unvoreingenommener kennen als im richtigen leben. denn es fehlen "die bezaubernden augen", das "charmante lachen", die "feingliedrigen pianistenhände", der "goile knacka.rsch" etc. die bei einem realen treff viele charakterlich defizite gerade zu anfang kaschieren können. im chat verliebe ich mich nicht nach 3 tagen, da hat man doch im normalfall wochen, monate geplaudert, parallelen entdeckt, eloquenz und esprit kennengelernt, ohne von reinen äusserlichkeiten geblendet zu sein. sicher, es gibt en masse flaschen in den weiten des netzes - doch denen komt man doch meist sehr schnell auf die schliche. ich finde, chatten ist "sich kennenlernen netto/netto", weil die blend- und schauspieloptionen des real dates fehlen. als wir damals mittelschwer verwundert feststellten, dass da wohl irgendwie der blitz bei uns eingeschlagen hat, kam erstmal der große schock, nämlich das plötzliche realisieren des umstandes, dass wir ganz knapp altersmässig nicht passen... aber da war es zu spät sozusagen und wir beschlossen, es trotzdem zu wagen. aber da wir uns via "seelen-striptease" kennen- und liebengelernt hatten, waren solche "äußerlichkeiten" eben lange gar nicht relevant. im "richtigen leben" hätten wir wahrscheinlich nicht mal miteinander gesprochen...
ich glaube, die wahrscheinlichkeit, mit einer urlaubsbekanntschaft, wo nach (im schnitt) 2 wochen von großer liebe palavert wird, auf die nase zu fallen ist weitaus größer, ganz ehrlich meine meinung.