Hey Fehri,
ich war während meines Studiums in einer ähnlichen Lage wie Du - hätte gerne ein, zwei Jahre im Ausland eingelegt, aber da ich einen guten und interessanten Job hatte, der mir den Berufseinstieg sehr erleichtert hatte, waren nur mal drei Monate Jobben und Reisen in Kanada drin - und das auch nur, weil mein Chef mit einer "Auszeit" großzügig war. Ich lebe jetzt seit bald sechs Jahren im Ausland - bin nicht ausgewandert und auch nicht wegen einem Mann weggezogen, sondern als "Expat" hier und finde das eigentlich optimal - man muss nicht wie ein Auswanderer sämtliche Brücken hinter sich abbrechen. Aber das hast du ja wohl auch nicht unbedingt vor, so wie ich Dein Posting verstehe.
Ich stimme Jens zu - eine Zeit im Ausland ist unbedingt ein Plus an Lebenserfahrung, im Guten wie im Schlechten, denn du bist gezwungen dich mit einer anderen Kultur, Sprache, Mentalität zu arrangieren, mal ganz zu schweigen von der Bürokratie, mit der Du als Ausländer zu tun hast. Es ist - wie Dir ja wohl selbst klar ist - etwas völlig anderes, in einem Land zu leben oder Urlaub zu machen. Und die Rückkehr nach Deutschland ist nicht unbedingt einfach, jedenfalls wenn Du beruflich wieder ganz von vorne anfangen musst. Ich kann Dir auch aus Erfahrung sagen: Je länger Du weg bist, umso fremder wird Dir Deutschland. Du gehörst dann irgendwann nirgends mehr hin - im einen Land wirst Du trotz allem ein Fremder bleiben (jedenfalls wenn es kein Auswandererland wie USA, Australien etc ist), und in der "Heimat" Dich auch nicht mehr zu Hause fühlen. Ob Du damit klar kommst, kannst du nur selber sagen.
Toi toi toi, wie immer Du dich entscheidest, Leila