Ja... eine gewisse Vorstellung.
Ein Tunesier (oder jeder andere Ausländer) hat irgendwas zwischen 18 und 99 Jahren anders gelebt, gedacht, gesprochen, gefühlt, gegessen, geglaubt. Er hat ein komplett anderes Leben geführt - wie soll er sich in ein paar Monaten oder sogar Jahren umstellen? Das ist einfach psychologisch gar nicht möglich. Er kann sich mehr oder minder gut anpassen, einfügen - aber er wird immer irgendwie "anders" bleiben - es sei denn, er lässt sich assimilieren, aber dann verliert er sich und seine Persönlichkeit, wird ein Grenzgänger sozusagen, der wahrscheinlich weder hier noch dort zuhause sein kann; hier nicht, weil er eben irgendwo doch immer "anders" bleibt, dort nicht, weil man ihm absprechen wird, noch einer von "ihnen" zu sein.
Ich vermute - aus dem, was ich so entwicklungstechnisch an meinem LAG beobachte - es ist wahnsinnig schwer, seine Zelte in einem neuen Land aufzustellen. Und ich vermute auch, dass nur die Wenigsten da wirklich auf Dauer erfolgreich sein können.