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Joined: Feb 2003
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Berlin
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Zitat: ohne die Schuld in der Kultur oder Religion zu suchen...
noch mal kurz dazu: ich habe die Schuld nicht darin gesucht sondern sie war einfach da! Wie schon gesagt, es gab keine andere. Die Religion und die Kultur, die Unfähigkeit sich auf Dauer anzupassen, die Unfähigkeit Kompromissse einzugehen.Ich habe mich von ihm getrennt, weil es für ihn nicht vereinbar war, es keine Alternativen gab.
Ein kurzes Beispiel: wenn ich mit den Kindern seine Familie besuchte habe wir uns angepasst, mehr als wir vorher dachten in der Lage zu sein. Wir haben alles gegessen was uns vorgesetzt wurde, wir haben die Sprache gelernt, wir haben uns so angezogen wie es dort üblich ist, und wir haben es gern getan. Und das wurde als selbstverständlich hingenommen. Wenn aber eine Schwester oder seine Mutter zu Besuch kam, nach Deutschland mußten wieder wir uns anpassen, an den Besuch, auch das war wieder selbstverständlich. Es gab kein Schweinefleisch, auch nicht für uns, das wurde verbannt für die Dauer des Besuches. Bier, Wein, wurde alles weggeräumt, war nicht vorhanden. Es wurde nur noch arabisch gekocht, gegessen, geredet, Besuch von der deutschen Familie, Um Himmels Willen, nicht in der Zeit, da könnte sich ja jemand von den Frauen nicht richtig angezogen haben oder der Schwager ne Flasche Bier aus dem Ärmel zaubern. Immer nach außen anders scheinen als man ist. Was für eine Verlogenheit!! Und das hat mit der Religion, den Traditionen und den Menschen, die sie leben, zu tun, das ist einfach nicht abzustreiten.
Zitat: Nicht desto trotz denke ich immer noch dass du es dir zu leicht machst, wenn du das Scheitern der Beziehung auf die Religiösität deines Manns schiebst...
Ich habe es mir nicht leicht gemacht, es waren einfach die Tatsachen und die Umstände die nun mal dafür gesprochen haben. Ich schiebe nichts auf irgendwas, das habe ich nicht nötig.
Zitat: Tut mir Leid, aber die Religion ist ganz bestimmt nicht Schuld an der Trennung sondern eher die Auslegung die dein EX-Mann praktizierte....die Liebe zu meiner Frau unterscheidet sich von der Liebe zu meinen Eltern, zu meinen Kindern, zu meinen Freunden und zu meinem Gott...Man kann diese "Lieben" nicht miteinander vergleichen...
Das ist gar nicht mal so abwegig. Weißt du, egal worüber man mit einem Moslem diskutiert, es kommt immer auf das selbe hinaus: es ist halt so, unsere Kultur, unsere Tradition, ich bin nun mal ein Moslem. Alles wird darauf geschoben aber die die Tradition und die Mentalität hängt doch nun mal unabweichlich mit dem Islam zusammen. Oder nicht? Also ist es immer Auslegungssache, das ist dann immer der Schlusspunkt, immer nur Wischi Waschi, Widersprüche, keine konkreten Anhaltspunkte, keine klaren Aussagen. Keine logischen Argumente, nichts. Auslegungssache, damit kann ich nichts anfangen, das hilft mir überhaupt nicht weiter, schlimm genug das es ausgelegt werden darf wie derjenige es grade braucht. Verstehst du wirklich nicht, worauf ich hinaus will?
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