Naja soll ich mal mein Nähkästchen ein wenig öffnen:
Deine Geschichte hört sich an wie meine in der Anfangszeit. Es ging eine ganze Weile so gut.
Irgendwann, schleichend, war er der Meinung das er ja den ganzen Tag arbeitet und nichts zu helfen braucht und auch extrem unzuverlässig werden kann.
Das ich auch arbeitete und wir ganz nebenbei dann auch Kinder hatten die mich brauchten wurde nebensächlich.
Es wurde immer später nach der Arbeit: man mußte ja mit den Kumpels noch Tee trinken und den Tag besprechen,
Den Kindern erzählte ich immer öfter und immer wieder das der Papa so viel arbeitet und deswegen nicht gute Nacht sagen kann.
Seine Familie war täglich allgegenwärtig bei uns, entweder die in der selben Stadt wohnenden Brüder oder die Mutter und Schwestern im Heimatland die immer Geld brauchten, egal wie dreckig es uns ging.
Dann wurde auch noch die große Tochter immer größer und fing an sich zu entwickeln, das war's dann. Auf einmal befanden wir uns im tiefsten religiösen Sumpf aus dem ich mit den Kindern nur noch herauskam indem ich ihn verliess.
Und ich denke sehr wohl das eine Menge davon mit der Religion zu tun hat, die Nationalität, ob Syrer oder Tunesier oder Libanese- ist in der Tat egal.
Es ist nur ein winzig kleiner Auszug, es hat viele Jahre meines/unseres Lebens, viel Kraft und Nerven gekostet, die die wenigen Momente des Glücks niemals aufwiegen können.