Hallo,

ich habe Eure Beiträge mit viel Interesse gelesen. Zur Stellung der Frau kann ich Annegrets Beitrag zu beipflichten. In vielen Familien sind die Mütter die "heimlichen" Chefs. Und das mit Recht.

Ich glaube auch, dass man, nur aufgrund einer eigenen negativen Erfahrung nicht darauf schließen kann, dass 90 % aller tunesischen Männer schlecht sind. Man sollte sich wie auch zu Hause die Leute, mit denen man umgeht, sehr gut aussuchen. Wenn man in Tunesien mit wachen Augen durch die Gegend geht, sieht und erlebt man viel und kann viele Sachen sehr gut einordnen. Ich kenne eine ganze Menge Leute in Tunesien, würde aber nur bei zwei Menschen sagen, dass sie wirklich gute Freunde für mich sind. Ansonsten sollte man freundlich, selbstbewußt mit einer gewissen Distanz auftreten, sein Gegenüber mit Respekt behandeln, dann werden einem viele Dinge erspart bleiben und man hat einen schönen Urlaub. Ich meine das keinesfalls belehrend, das ist ganz einfach die Konsequenz aus eigenem Erleben. Es gab auch schon einige deutsche Frauen, für die ich mich geschämt habe, wie sie in Tunesien auftreten und sich dann über direkte sexuelle Angebote wundern. Es waren auch ältere Frauen.

Vielleicht sollte man auch vermeiden, sich in den nächst besten Animateur (ist nicht abwertend gemeint)zu verlieben.

Noch ein Wort zu Negativreden und "Der ist o.k"-Reden tunesischer Männer übereinander. Sowohl das eine als auch das andere gibt es. Insbesondere habe ich festgestellt, dass Neid uns Mißgunst eine große Rolle spielen. Wenn man merkt, dass sich zwei gut verstehen, wird gern durch gezieltes Schlechtmachen versucht, Zweifel zu sehen. Allerdings gibt es auch die andere Variante, dass man den anderen "gut"-redet. Man sollte sich einfach auf seinen Menschenverstand und Bauchgefühl verlassen. Das Herz ist manchmal nicht so ein geeigneter Ratgeber (weil vielleicht verliebt) [Winken]

Ich hatte in einer anderen Rubrik einen Beitrag mit Fragen geschrieben, auf die ich leider keine Antwort bekommen habe. Ich hänge ihn als Kopie an.

Nicht provokativ gemeint!

"Hallo,

ich habe keine Partnerschaft mit einem Tunesier, aber sehr gute Freunde dort, habe schon viel dort erlebt und gesehen.

Was mich immer ein bißchen verwundert ist, dass es häufig sehr junge Frauen sind, die Hals über Kopf entweder íhren tunesischen Freund heiraten wollen, teilweise sogar nach Tunesien gehen.
Mir macht diese Naivität manchmal etwas Angst, da ich bezweifle, dass sie diese Entscheidung mit all ihren Konsequenzen überschauen. Selbst wenn ich vom ernsthaften Interesse des tunesischen Partners ausgehe, so stellt sich der Alltag doch manchmal ganz anders und weniger himmelblau dar. Ihr sprecht in Euren Beiträgen oft vom Nichtverständnis der eigenen Eltern, aber wie sieht es mit dem Verständnis seitens der tunesischen Familie aus. Das gilt nur so lange, so lange ihr Euch den Gepflogenheiten des Landes erbarmunglos anpaßt. Ich glaube,dass der gesellschaftliche Druck, ob in Tunesien oder in Deutschland auf solche Beziehungen sehr groß ist. (Ein Beispiel: Ein Freund fragte mich, als ich ihm erzählte, das mein langjähriger Partner Italiener sei, was denn meine Eltern dazu sagen würden. Es hat eine Weile gedauert, bis ich den eigentlichen Sinn der Frage realisiert habe. Deutschland im Jahr 2004.)

Auch die "Integrationsdebatte" macht die "Sache" nicht leichter. Ich glaube, da wird in den nächsten Jahren noch einiges auf uns zukommen. Vielleicht haben einige von Euch den Beitrag im Spiegel "Allahs rechtlose Töchter"-muslemische Frauen in Deutschland" gelesen. Ich fand diesen Artikel sehr negativ polarisierend. Mir fehlte das positive Gleichgewicht.

Ich wünsche jedem, der sich in dieses "Abenteuer" traut, von Herzen Glück, Geduld,Durchsetzungsvermögen und Kraft."

Ich würde mich über Antworten freuen, da mich diese Dinge zur Zeit beschäftigen.

Herzliche Grüße
Sonja