Hepatitis C
Zusammenfassung - Krankheitserreger und Vorkommen - Übertragung - Durchseuchung - Inkubationszeit - Symptome - Diagnose - Prognose - Therapie - Vorbeugung - Rechtliches

Zusammenfassung
Die Übertragung der Hepatitis C erfolgt in erster Linie über Blut und Blutprodukte. Sie ist die häufigste Form der Posttransfusionshepatitis, also einer Hepatitis als Folge einer Bluttransfusion. Nach einer Inkubationszeit von 4-12 Wochen kommt es in etwa 30% zu einer akuten Hepatitis. Die übrigen 70% resultieren in einem chronischen Verlauf und können langfristig zu Leberzirrhose oder Leberkrebs führen. Die Diagnose erfolgt durch spezielle Bluttests. Durch neu entwickelte Medikamente liegen die Heilungschancen bei etwa 50%. Der Vorbeugung dienen allgemeine Maßnahmen wie bei Aids oder Hepatitis B. Eine Impfung existiert derzeit noch nicht.

Krankheitserreger und Vorkommen
Das Hepatitis-C-Virus (HCV) ist ein einzelsträngiges, umhülltes RNA-Virus, das vorläufig als Hepati-Virus der Familie Flavi-Viridae zugeordnet wird. Das Virus wurde erst im Jahre 1989 identifiziert. Vorher wurde diese Erkrankung als Hepatitis "Non A und Non B" bezeichnet. Zur Zeit sind mindestens 6 Genotypen ( Die Einteilung beruht auf Sequenzunterschieden) des HCV bekannt. In Deutschland und Europa sind es vor allem die Typen 1, 2 und 3, wobei Subtyp 1b die höchste Prävalenz hat. Bei Drogenabhängigen i.d.R. Typ 3.

Übertragung
Die Übertragung erfolgt überwiegend über Blutkontakte z.B. durch Bluttransfusionen oder Gabe von Blutprodukten, bei intravenösen (i.v.) Drogensüchtigen vor allem über kontaminierte Spritzen. Das Risiko einer Übertragung durch Intimkontakt oder vertikal (Mutter -> Kind) ist zwar gering, aber nicht auszuschließen. So lag bei Ehepartnern, bei denen ein Partner infiziert war, das Risiko in den ersten Jahren im Prozentbereich, stieg aber nach z.B. 20 jähriger Ehe auf ca. 50% an. Im Fall einer Mutter-Kindübertragung liegt ein erhöhtes Risiko bei einer Koinfektion mit HIV vor. Bei ca. 50% der Infizierten ist der Übertragungsweg unbekannt.

Durchseuchung
Ca. 0,3% der Blutspender der BRD sind mit HCV chronisch infiziert; bei i.v. Drogensüchtigen bis zu 80%. Weitere Risikogruppen: Hämophiliepatienten, Dialysepatienten, Transplantatempfänger. In der Bundesrepublik Deutschland sind insgesamt zwischen 500.000 und 800.000 Menschen mit diesem Virus infiziert.

Inkubationszeit
Die Inkubationszeit beträgt 4 - 12 Wochen.

Symptome
Bei der Mehrzahl verläuft die Infektion anikterisch (ohne Gelbwerden) mit unspezifischen Symptomen oder komplett ohne Symptome. Bei akuter Hepatitis sind häufig gering erhöhte Transaminasenwerte festzustellen, fulminante Verläufe sind selten. Mehr als 50% der Infizierten entwickeln chronische Formen, z. T. mit extrahepatischen Ausprägungen, wie Polyarthritis (Entzündungen mehrerer Gelenke), Vaskulitis (Gefäßentzündung) oder Glomerulonephritis (Entzündung der Nierenkörperchen).

Diagnose
Die Diagnose erfolgt durch Nachweis virusspezifischer Antikörper gegen Struktur- und Nichtstrukturproteine mittels Enzymimmunoassays und Immunoblots sowie durch Nachweis von Teilen des Virusgenoms (HCV-RNA) mittels Polymerasekettenreaktion (PCR).

Prognose
Ein akuter Verlauf mit Ausheilung findet sich bei ca. 30% der Infizierten. In den restlichen Fällen kommt es zu chronischen Verläufen, die sich klinisch häufig uncharakteristisch und mild mit wechselnden Transaminasenerhöhungen zeigen. Langfristig entwickeln ca. 20% der Fälle eine Leberzirrhose, z. T. mit Übergang ins Leberzellkarzinom. Durch verbesserte Therapiemöglichkeiten haben sich in letzter Zeit die Prognosen für eine Heilung deutlich verbessert.

Therapie
Die Behandlung mit Interferon Alpha führt nur bei ca. 25% der Patienten mit chronischer Hepatitis C zur Normalisierung der Transaminasen und anhaltender Virusentfernung. Das Ansprechen auf die Therapie hängt u.a. auch vom Genotyp ab, Virustyp 1b reagiert besonders schlecht. Seit Mai 1999 ist der Wirkstoff Ribavirin mit dem Handelsnahmen Rebetol auch in Deutschland zugelassen. Eine gut abgestimmte Kombinationstherapie von Ribavirin zusammen mit Interferon hat die Heilungschancen auf ca. 50% erhöht.

Vorbeugung
Es existiert keine Impfung gegen Hepatitis C. Daher sind vorbeugend in erster Linie allgemeine Vorsichtsmaßnahmen wie geschützter Geschlechtsverkehr und Schutz vor Blutkontakt vor allem für medizinisches Personal und Drogenabhängige einzuhalten.

Rechtliches
Nach dem Infektionsschutzgesetz sind bei einer akuten Hepatitis C der Krankheitsverdacht, die Erkrankung und der dadurch hervorgerufene Tod namentlich zu melden. Eine namentliche Meldepflicht für den Nachweis des Erregers besteht nur dann, wenn nicht bekannt ist, ob eine chronische Infektion mit dem Erreger vorliegt.