Hepatitis A, Hepatitis epidemica
Zusammenfassung - Krankheitserreger - Übertragung und Vorkommen - Inkubationszeit - Symptome - Diagnose - Prognose - Therapie - Vorbeugung - Rechtliches

Zusammenfassung
Die Hepatitis A ist eine akut und meistens harmlos verlaufende Infektionserkrankung, die unter mangelnden hygienischen Bedingungen häufig auftritt. Krankheitsauslöser ist das Hepatitis-A-Virus, das fäkal-oral übertragen wird. Nach einer Inkubationszeit von 12-50 Tagen kommt es zu Durchfall, Abgeschlagenheit sowie Kopf- und Gliederschmerzen. In manchen Fällen folgt ein zweites Krankheitsstadium mit den Zeichen einer Gelbsucht (=Ikterus). Die Sterblichkeit liegt insgesamt bei 0,1-1% der Fälle, es gibt aber keine chronischen Verläufe. Eine durchgemachte Hepatitis A hinterlässt eine lebenslange Immunität. Es gibt kein Medikament gegen die Erkrankung. Zur Prophylaxe wird generell die aktive Schutzimpfung empfohlen. Daneben sollten hygienische Vorsorgemaßnahmen eingehalten werden.

Krankheitserreger
Das Hepatitis-A-Virus (HAV) ist ein einzelsträngiges nacktes RNA-haltiges-Virus der Familie Picorna-Viridae.

Übertragung und Vorkommen
Das Virus wird fäkal-oral übertragen, die Übertragung findet häufig bei schlechten hygienischen Verhältnissen statt. Dadurch tritt die Hepatitis A vor allem im Mittelmeerraum, in Südamerika und im Orient besonders häufig auf, insgesamt kommt sie aber weltweit vor. In Entwicklungsländern ist die Durchseuchung sehr hoch, in Deutschland sind nur 5-30% der unter 30jährigen anti-HAV-positiv.

Die Aufnahme der Viren erfolgt über kontaminiertes Wasser oder Lebensmittel wie Muscheln, Austern, gedüngtes Gemüse und Salate. Die Übertragung durch Blut, Blutprodukte oder Sexualkontakte ist sehr selten.

Inkubationszeit
Die Inkubationszeit beträgt zwischen 12 und 50 Tagen.

Symptome
Im mehrtägigen Vorerkrankungsstadium (Prodromalstadium) kommt es zu Abgeschlagenheit z.T. mit Kopfschmerz, Appetitlosigkeit, Durchfall, Muskel- und Gelenkbeschwerden sowie Hautrötungen. Es folgen die typischen Symptome wie Dunkelfärbung des Urins, Stuhlentfärbung und Gelbfärbung von Haut und Augen (Ikterus), eventuell auch Fieber. Diese klinischen Symptome können auch komplett fehlen. Nach vier bis sechs Wochen klingen in der Regel die Krankheitssymptome ab.

Diagnose
Die Diagnose erfolgt über den Nachweis von spezifischen Antikörpern gegen HAV (anti-HAV-IgM und -IgG) im Blut.

Prognose
Im Allgemeinen verläuft die Erkrankung mild und heilt aus. Ein protrahierter (verlängerter) Verlauf ist selten; extrem schwer verlaufende (fulminante) Erkrankungen sind noch seltener. Dabei liegt der Anteil an tödlichen Ausgängen bei 0,1-1% der Fälle. Die Hepatitis A verläuft nie chronisch. Eine durchgemachte Infektion hinterlässt eine lebenslange Immunität.

Therapie
Es gibt (bis jetzt) kein Medikament gegen das Hepatitis-A-Virus. Während der akuten Phase darf kein Alkohol getrunken werden. Außerdem sollten je nach Schweregrad körperliche Anstrengungen vermieden oder Bettruhe eingehalten werden.

Vorbeugung
Die Vorbeugung erfolgt durch Impfung:

Die aktive Immunisierung erfolgt mit einem Totimpfstoff (z.B. Havrix), der inaktivierte Hepatitis A-Viren enthält. Sie ist für alle Personen empfohlen, die noch keine Hepatitis A-Infektion durchgemacht haben und sich in Risikogebieten aufhalten oder ein anderweitig erhöhtes Infektionsrisiko haben wie z.B. medizinisches Personal, krankheitsanfällige Personen oder Angehörige von Risikogruppen wie Drogenabhängige oder Personen mit häufig wechselnden Geschlechtspartnern. Früher bestand die Immunisierung aus zwei Impfungen im Abstand von mindestens zwei, üblicherweise vier Wochen (Grundimmunisierung) sowie einer dritten, sog. Boosterimpfung nach 6-12 Monaten. Die modernen Impfstoffe bieten jedoch bereits mit zwei Impfungen ausreichenden Langzeitschutz. Der Impfschutz tritt etwa zwei Wochen nach der Erstimmunisierung ein. Nach einem Monat kann mit nahezu 100%igem Schutz gerechnet werden, der etwa ein Jahr anhält. Mit einer Auffrischungsimpfung nach 6-12 Monaten erreicht man einen etwa 10-20 Jahre anhaltenden Langzeitschutz.

Die passive Immunisierung mit menschlichem Immunglobulin ist bei sehr kurzfristig benötigter Immunität, z.B. einer spontanen Fernreise, einzusetzen. Menschliches Immunglobulin wird aus Spenderblut hergestellt, wodurch eine Infektion mit z.B. HIV dabei trotz großer Vorsichtsmaßnahmen nie gänzlich auszuschließen ist.

Zur Vorbeugung sollten auch allgemeine hygienische Maßnahmen eingehalten werden. Es empfiehlt sich, Leitungswasser nicht zu trinken (Achtung Falle: Eiswürfel!) bzw. Wasser abzukochen und damit Gemüse gut zu waschen. Obst sollte man schälen.

Rechtliches
Nach dem Infektionsschutzgesetz sind bei einer akuten Hepatitis A der Krankheitsverdacht, die Erkrankung und der dadurch hervorgerufene Tod namentlich zu melden. Weiterhin besteht für alle Nachweise des Hepatitiserregers A eine namentliche Meldepflicht.