Khalil,

ich bin wirklich erstaunt, dass ist das erste Mal, dass ich von einem Tunesier höre, dass er es gut findet, wenn Tunesierinnen Deutsche heiraten, die nicht konvertiert sind. Ich habe es auch nie von meinem Mann verlangt, zum Islam überzutreten. Er würde ja auch nicht von mir erwarten, "evangelisch" zu werden. Für mich ist das wichtigste, dass er unsere "Macken" und Traditionene akzeptiert, soweit sie bei uns in Deutschland überhaupt praktiziert werden. Genauso habe ich Respekt vor ihm und seiner Religion. Aber das Thema, dass wir zwei verschiedenen Konfessionen angehören, war für uns nie ein Problem. Da hat wie gesagt eher meine Familie die Probleme gehabt. Wer mich nicht mehr akzeptiert, nur weil ich einen Christen geheiratet habe, hat mich doch nie wirklich wegen meiner Person gemocht, sondern nur aufgrund irgendwelcher anderen Dinge. Ich habe ja meine Einstellung zu Tunesien, meiner Familie usw. nicht geändert. Ich denke, das ist ein langwieriger Lern- und Umgewöhnungsprozess. Für die tunesische Familie war es im ersten Augenblick auch hart, dass ich mich über die Wünsche meines Vaters hinweggesetzt habe und "revolutioniert" habe. Ich erwarte nicht, dass alle meinen Mann lieben, aber ich erwarte, dass sie ihn respektieren. Wie in einem anderen Posting mal geschrieben wurde: "Du musst mit dem Mann glücklich sein und Leben". Wenn wir uns damals nicht absolut sicher gewesen wären, hätten wir diese ätzend harte Zeit nicht zusammen durchgestanden. Mein Vater hat mir damals auch gedroht, dass er meine Mutter verlässt, wenn ich nicht zur Besinnung komme.....

VG

Samia

VG

Samia