Also MArtine, ganz kann ich Dir da nicht zustimmen,. Natürlich werden Straftaten verfolgt.Das die Polizei in Tunesien in der Kritik steht ist richtig. Das heißt aber nicht, daß sie nicht präsent und tätig wäre. Über die Organisation, Zuständigkeiten muß man sich in Tunesien sicher Gedanken machen, auch über das Thema Korruption.
Ob da Hilfe aus Deutschland wirklich etwas bringt wage ich anzuzweifeln.Zu groß sind die Unterschiede in Gesellschaft ,Kultur, Rechtsauffassung allgemein.Sollte der Wille vorhanden sein , ist TUN sicher in der Lage die Polizei selbst zu reformieren.Dazu ist aber auch zunächst eine politische Reform notwendig.
Ich halte es für falsch Länder in der Polizeiarbeit zu beraten, die die organisatorischen,technischen und taktischen Erkenntnisse daraus, dafür nützt, politische Gegener dingfest zu machen.

Hallo Alle,

muß nun doch noch mal was zur Verfolgung der Straftaten berichten.

Ich habe ja oben schon von dem Ãœberfall per Moped im November in Sousse berichtet.
Als wir auf der Polizei waren, um eine Anzeige zu erstatten - ich wollte zunächst nicht, sondern mir wurde von meinem Freund und einem Polizisten dazu geraten - wirde ich auch gefragt, ob ich die Täter denn bei einer Verhaftung identifizieren könnte. Dies habe ich verneint ( es war dunkel und ich habe sie ja nur von hinten gesehen).
Ein paar Tage bekam ich eine Nachricht in das Appartment gebracht, daß ich mich noch einmal auf der Polizei melden sollte. Sie hatten wohl 2 junge Männer bei einem ähnlichen Diebstahl geschnappt und ich sollte sie mir nun doch noch einmal ansehen. Mein Freund nahm sich von der Arbeit frei und ist mit mir zusammen dorthin gefahren. Ich habe aber erneut gesagt, daß ich mir die Männer nicht ansehen wollte, weil ich sie nicht deutlich genug gesehen habe, um sie zu beschreiben geschweige denn zu identifizieren. Nach einigem Hin und Her wurde das dann auch akzeptiert. Was war ich froh, daß Sabeur beide Male bei der Polizei dabei war, denn ansonsten wäre es mit der Verständigung schwierig gewesen. Aber ich muß wirklich sagen, daß sie zu mir recht nett gewesen sind.
Während wir bei der Erstattung der Anzeige warten mußten, wurde ein Junge von ca. 12 Jahren von einem Beamten in Zivil hereingebracht. Sie hatten ihn wohl beim Schnüffeln erwischt. Das mit anzusehen, wie sie ihn behandelt haben und welche Angst er vor den Polizisten hatte, hat mich viel mehr als der Überfall erschreckt. Er hat sich noch nicht einmal getraut, 100 Millim vom Boden aufzuheben, als er das Geld nach der Hosentaschendurchsuchung wieder einstecken durfte.

In Deutschland hätte ich auch auf der Polizeiwache was dazu gesagt, aber in Tunesien ...

Liebe Grüße

Birgit

hallo zusammen,
das mit deinem schwager tut mir echt leid!
Vor zwei Jahren sind meine Familei und ich am helligen Tag von einigen hundert Tunesiern mit Steinen beworfen wurden, meinem Vater haben sie sogar mit Flaschen auf den Kopf gehauen. Das war auch in Sousse und es wimmelte nur so von der polizei da es an dem Tag war an dem Ben Ali in der Stadt war. Danach habe ich mir eigentlich geschworen nie wieder noch Tunesien zu fahren was ich aber gott sei dank nicht durchgehalten habe!!
Lg Noura

@ Alyssa, du bist doch aus Dietzenbach. Weißt du was hierüber???


Kriminalität
Nach Krawallen in Dietzenbach gut zwei Dutzend Strafverfahren


22. Dezember 2005 Nach Ausschreitungen gegen Polizisten und Feuerwehrleute im südhessischen Dietzenbach im Juli hat die Polizei bislang 26 Strafverfahren eingeleitet. Gegen 22 Beschuldigte werde unter anderem wegen besonders schweren Landfriedensbruchs, Sachbeschädigung und Brandstiftung ermittelt, teilten Polizei, Stadt und Landkreis am Donnerstag in einer Zwischenbilanz mit.


Darüber hinaus wurden mehr als 80 polizeibekannte Kriminelle unter die Lupe genommen. Darunter sind 20 sogenannte Intensivtäter, denen die Polizei allein 1.200 Delikte zuordnet. Ein 23jähriger brachte es in seiner bisherigen Karriere bereits auf 268 Straftaten. „Das sind Negativbeispiele, die wir abstellen wollen�, sagte ein Polizeisprecher. Mit der Bündelung der Informationen über solche Mehrfachtäter solle der Justiz sowie den Ausländer- und Sozialbehörden eine bessere Handhabe für ihr Vorgehen gegen diese Personengruppe gegeben werden.

Inzwischen „Schutzmann vor Ort� eingesetzt

In dem fast ausschließlich von islamischen Ausländern bewohnten Dietzenbacher Spessartviertel war es im Juli in drei aufeinander folgenden Nächten zu Krawallen gekommen. Das Hochhausviertel gilt seit langem als sozialer Brennpunkt.

Um Sicherheit und Wohnqualität in der Siedlung zu verbessern, setzte die Polizei inzwischen einen sogenannten Schutzmann vor Ort ein. Ein Quartiersmanagement solle die Bewohner in Entscheidungen über die Sanierung des Viertels einbinden, hieß es in der gemeinsamen Mitteilung. Zu den weitere Schritten gehörten ein Dialogprogramm in den Moscheen und Pläne für einen neuen Park gegenüber der Wohnanlage. Eine Lenkungsgruppe solle überwachen, daß die Pläne auch verwirklicht würden.

Hi Leutz,

dieses Problem mit steigender Gewalt wird es wohl immer mehr geben...in Tunesien wie anderswo in der Welt( auch Deutschland!!)...immmer mehr Beschneidungen von Freiheiten immer mehr soziale Ungerechtigkeiten ....wobei andere aus der sogenannten "Oberen Schicht" immer Maßloser zulangen...dies alles birgt immer mehr Nährboden zur Gewalt für diejenigen einfachen Bürger deren Hemmschwelle angesichts vermeintlich schneller Kohle immer geringer wird.

Dies alles fängt doch schon bei manch dreister Abzocke der Touristen an.
Und der Staat spielt da diesem Teil der Bevölkerung ja immer offensichtlicher in die Hand. (sozialer Unfriede)

Ein Trost: In Deutschland ist es derzeit auch nicht viel besser.

CU El Kantara

hi alle zusammen, ich kann sagen das es eine kripo giebt. Ich war in soussa in der polizeistation und habe eine anzeige gemacht bzw. wurde als zeugin vernommen. und diese herrschaften waren von der kripo in zivil und meist auch schon ein wenig älter