Hallo,

allgemein kann ich nur sagen: Andere Länder andere Sitten...
Im Einzelnen:

@ Dagmar: Das mit dem "hamdullah" ist meist eine Höflichkeitsfloskel. Sagts du jedesmal wenn es dir nicht gut geht? Ich nicht... Und vor allem ist es unten oft so, (und so habe ich es mitbekommen), dass man sein "Leid" nur mit wenigen teilen möchten und selbst die besten Freunde oft nicht wissen, wie es einem wirklich geht. Und wenn man die Sorgen nicht anders bemerkt (Verhaltensweise, traurige Augen,...) bekommt man es garnicht mit. Einer meiner engsten Freunde hat ziemlich Geldprobleme, weil seine Mutter Krebs hatte und er die teure Behandlung zahlen musste. Ich denke die Mehrzahl der Leute, die ihn kennen, wissen es bis heute nicht!Ich weiß es auch nur weil ich ständig gebohrt habe und es letztendlich von seinem Bruder erfahren habe, den ich übrigens kaum kenne. Darauf angesprochen meinte er nur: Du bist doch hier um Urlaub zu machen, was soll ich dich mit meinen Problemen belasten... Außerdem wollte er mich nicht "anbetteln", wenn er mir von seinen Schulden erzählt...

@ Schwarzewitwe:
Das mit der Freundschaft ist ein sprachliches Problem. Ami ist ein ziemlich "oberflächlicher" Begriff für Freund. Im Französichen kann man auch in gesteigerter Form lieben. Wenn man als Teenie die Mageritten rupft, dann macht man das in Frankreich nicht mit "er liebt mich, er liebt mich nicht" sondern mit "er liebt mich, ein bißchen, viel, mit Passion, total verrückt, überhaupt nicht"....
Wenn du einen Tunesier fragst, ob er einen "richtigen besten Freund hat, auf den er sich 10000% verlassen kann", dann wird die Antwort in der Mehrheit NEIN sein... daher kann man ja "alle" als Freund bezeichnen...

LG
Nicole