Hallo Mia!
Ich habe die Diskussion dort heute morgen gelesen. Ist sehr interessant. Meine Meinung dazu kann ich dir hier sagen: Ich halte, was Erziehungsfragen anbelangt nicht viel davon, wenn die Eltern nur reden. Das fruchtet meiner Meinug nach nicht viel. Bei Kindern werden Verbote, Normen, Werte bzw. eine ganze Lebensweise erst dann richtig fruchten und auch von ihnen akzeptiert und inschaAllah richtig gelebt werden, wenn die Eltern selbst ein gutes Beispiel abgeben, d.h. wenn sie die Lebsenweise, Gebote, Werte etc. die sie den Kindern vermitteln wollen selbst leben und präsentieren. (Dies ist meiner Meinung nach auch der Grund, warum sich Kinder, die in gemischtreligiösen Ehen aufwachsen und bei denen die Eltern sich dafür entschieden haben, BEIDE Religionen den Kindern zu erklären (ohne dass die Eltern sie selbst richtig leben, vielleicht nur etwas Weihnachten, Ramadan etc.), damit sie sich im entsprechenden Alter selbst für ihre Religion entscheiden, in der Regel für keine Religion richtig entscheiden (vielleicht die Feste feiern), sondern in der Regel, wie es hierzulande auch üblich ist, ohne Religion leben.)
Das ganze sollte nach Möglichkeit in einem familiären Rahmen ablaufen, in dem sich die Kinder wohl und geborgen fühlen, wo sie sich und ihre Probleme mitteilen können und auch Fragen stellen können.
Mia, wenn wir inschaAllah bald ein Baby haben, werden wir es natürlich von Anfang an richtig schön, dem Alter entsprechend islamisch erziehen, indem wir mit einem guten Beispiel vorangehen. Auch kleinen Kindern kann man schon Prophetengeschichten erzählen, mit ihnen über Allah reden, ihnen gewisse Verhaltensregeln beibringen, bzw. sie spielerisch kleine Suren auswendig lernen lassen (die lernen in dem Alter unheimlich schnell).
Neben einer guten Erziehung können die Eltern für ihr Kind immer Du'a (Bittgebet) machen (und das bereits bei der Zeugung), auf dass Allah an dem Kind Wohlgefallen finde und Er es recht leitet.
Sollten die Kinder, mit fortgeschrittenem Alter sich absolut vom Islam abwenden, so ist das sicher eine der größten Prüfungen, die den Eltern passieren kann.
Die Kinder sind dann jedoch in einem Alter, in dem sie ihr Fehlgehen vor Allah selbst verantworten müssen, als Mutter bzw. Vater hat man da dann bereits sein bestes gegeben.
InschaAllah wird sowas nicht passieren und wenn doch, so ist das i. der Regel eine Entwicklung, die sich nicht von heute auf morgen vollzieht, sondern die sich langsam, bereits in jüngerem Alter zeigt (die Eltern sehen ja, was für ein Typ ihr Kind ist und können dementsprechend handeln).
Möge Allah swt und davor bewahren.
Noch etwas: eigentlich hatte ich nicht vor, dass diese Diskussion sich wieder mal um religiöse Differenzen dreht (ich denke, dass haben wir jetz in letzter Zeit schon genug diskutiert). Religiöse Fragen können sicher auch oft eine Rolle spielen. Ich meinte eigentlich eher andere "Erziehungsfragen", z. B. wechselt er auch manchmal die Windeln?
![[Breites Grinsen]](images/icons/grin.gif)
Ist er strenger, weniger Streng als ihr? Was davon würdet ihr als typisch arabisch/tunesisch bezeichnen und wie geht ihr mit Meinungsverschiedenheiten in Erziehungsfragen um?
LG
Amina