Hallo,

wieso ein heikles Thema? Ist doch wohl völlig normal, daß man seine Kinder, die man zu zweit entstehen ließ, dann auch gemeinsam bekommt, oder etwa nicht? Es ist ja wohl mittlerweile bekannt, daß durch die Hilfe und Unterstützung des Vaters bei der Geburt weniger Probleme auftauchen.
Bei den Geburten meiner 2 Töchter, war der Vater (Deutscher) selbstverständlich dabei. Er hat auch die Geburtsvorbereitungskurse mitgemacht und konnte mir während der Geburt sehr viel helfen. Auch für ihn war es ein sehr wichtiges Erlebnis. Ich hätte mich ohne ihn auch total allein gelassen gefühlt und halte es für sehr wichtig, daß der Vater diesen wichtigen Moment miterlebt. In Tunesien ist es nun absolut unüblich, daß die Väter bei den Geburten anwesend sind. Einer der Gründe ist wohl der, daß die Männer ihre Frauen nicht leiden sehen sollen (war bei uns ja auch eine ganze Zeit lang ein Grund). Doch für die Frauen ist es mit Sicherheit viel leichter mit dem Mann zusammen eine Geburt durchzustehen und das ist sicher Grund genug, daß der Mann seiner Frau, trotz der Bedenken, zur Seite stehen sollte. Im Übrigen gibt es sicher kein schöneres Erlebnis, als den Anblick seines Neugeborenen, das auf dem Bauch der Mutter liegt und seine ersten Saugversuche macht. Alle unschönen Begleiterscheinungen treten sofort in Vergessenheit und man konzentriert sich dann nur noch auf das Baby, das hier in Deutschland ja meistens dann auch durch die Väter zum ersten Mal gebadet und versorgt wird. Ich kann mir nicht vorstellen, daß ein Vater dieses Erlebnis missen möchte und auch die tunesischen Väter, die ja in Tunesien die Wahl gar nicht haben, sich hier in Deutschland für das Miterleben der Geburt entscheiden sollten.
LG Anna