Hallo Chiara und auch Gaby,

ich kann mich Gaby anschliessen ;-) nein, natürlich nicht ganz, aber im Groben ist es bei uns ähnlich gelaufen. Ich kenne meinen Mann seit 1998 und letztes Jahr haben wir (in D) geheiratet. Ich hatte damals eine Freundin in Mahdia besucht, die dort als Reiseleiterin gearbeitet hatte, eigentlich wollte ich nämlich nie wieder nach TN...tja, hatte wohl doch alles seinen Grund. Wir haben uns im Hotel kennengelernt und es sollte eigentlich nichts daraus werden, aber irgendwie...nie erwartet und doch geschehen...es folgten tägliche Telefonate, Flüge hin und her, bis alles Anfang 2000 doch nervlich nicht mehr ging. (Gaby, kurze Frage an Dich, habt Ihr Euch in den vier Jahren regelmäßig gesehen, telefoniert etc.? Wahnsinn, hätte ich nie ausgehalten...) Das Thema Heirat hatte ich schon früh klargestellt, dass das nie passieren würde, aber irgendwie...plötzlich gab es nur noch die Wahl zwischen ganz oder gar nicht und so haben wir dann tatsächlich geheiratet im letzten Jahr :-), dieses Jahr folgt die kirchliche Trauung (8 Wochen to go...urgs).
Es ist schwierig, Tipps zu geben, denn jede Beziehung und jeder Mensch ist anders. Ich denke aber, man sollte trotz rosaroter Brille/Verliebtheit nie den Verstand verlieren und sich über alle Möglichkeiten Gedanken machen, auch wenn es manchmal sehr schwierig und verletzend ist. Wir haben so gut wie täglich telefoniert, um die Vertrautheit aufzubauen und auch beizubehalten und ein wenig am Alltag des anderen teilhaben zu können. Zudem war mein Mann auch öfter in Deutschland, was mir selber wiederum ganz wichtig war und natürlich auch ihm in seiner Entscheidung half, später nach Deutschland zu kommen. Ähnlich wie bei Gaby würde er, wenn ich mitkommen würde, lieber in TN leben.

So, da ich nur vom Büro schreiben kann, muß ich leider aufhören, man könnte eine Hausarbeit schreiben ;-).
Abschließend sei gesagt, dass der Weg von der Bekanntschaft über die Beziehung hin zur Ehe ein nervlich sehr extrem belastender (für beide Seiten) ist und oft sind die Gedanken eine schwierigere Hürde als z.B. die behördlichen Aspekte, aber diese Schwierigkeiten schweissen auch andererseits sehr zusammen. Vorallem der Aspekt Beruf/Job ist natürlich ein ganz wichtiger und hat mir vorallem im Vorfeld der Heirat viel Kopfzerbrechen bereitet. Langsam langsam sind Fortschritte zu verzeichnen und ich hoffe, es geht so weiter. Bei uns läuft nun seit fast drei Jahren wirklich alles sehr sehr gut und manchmal bewundere ich meinen Mann, wie er sich hier in D eingelebt hat, trotz seines Heimwehs, was er doch häufig hat.

Ich wünsche allen anderen, die erst am Start stehen, viel Durchhaltevermögen und Liebe!!

In diesem Sinne, schönes WE! Miriam