Hallo,

um einmal wieder abzulenken, fangen wir doch einmal ein neues & hoffentlich positives Thema an.

Mich würde interessieren, wer vielleicht mit einem Tunesier oder einer Tunesierin verheiratet ist.
Die vielleicht auch in Tunesien zusammenleben oder in Deutschland oder sonst wo.

Wie sind Eure Erfahrungen?
Habt Ihr vielleicht ein paar Tips für andere?
Seit wann seid Ihr verheiratet?
Oder vielleicht geschieden, was ich niemanden wünsche!?

Wie wäre es!
Wollt Ihr nicht einwenig erzählen z.b. über Probleme oder besondere Ereignisse usw.
Würde mch freuen.
LG

Chiara

Hallo Chiara!
Endlich mal wieder ein nettes Thema, bei dem ich hoffe, dass sich daran viele beteiligen.
Ich war 1993 zum dritten Mal mit meiner Freundin in Tunesien und da habe ich doch am Strand - toller Ort - meinen jetzigen Mann kennengelernt. Niemals hätte ich auch nur gedacht, dass wir 1997 dann mal heiraten. Bis dahin war es natürlich ein langer Weg - ständig von Urlaub zu Urlaub Geld für den Flug gespart; dann dicke Telefonrechnungen, bei denen mir manchmal richtig "schlecht" wurde und am schlimmsten die Sehnsucht nach ihm und Tunesien.
Nun leben wir - obwohl er ja lieber in Tunesien leben würde - hier in Deutschland, weil ich niemals für immer in Tunesien wohnen könnte. Vielleicht egoistisch, aber in kanns mir nuneinmal nicht vorstellen. Ich liebe das Land, die Menschen, die Farben, die Souks und den "Krach" auf den Straßen - aber im Urlaub ist es ja fasst überall schön - aber ein Leben für immer???
Ich würde mich freuen, wenn einige von Euch auch mal schreiben von Eurem Leben in Tunesien. Aber bitte nicht immer nur "übertrieben" Gutes, sondern auch mal was, was nicht so gut ist.
Viele Grüße Gabi

Hallo Gabi,

danke für deine Antwort.
Ich wusste es gibt auch noch gute Menschen hier im Forum :-)
Also ich freue mich wirklich für Dich.

An alle anderen, würde mich über mehr Beiträge freuen, hoffe ich werde nicht allzulange warten.
LG
CHIARA

Hallo,

ich bin auch seit 2 1/2 Jahren mit einem Tunesier verheiratet und das war das Beste was ich je in meinem Leben gemacht habe! Ich kann nur allen raten die die Absicht haben zu heiraten es auch zu tun, allerdings immer den Satz vor Augen "drum prüfe wer sich ewig bindet ob sich nicht noch was besseres findet". Damit möchte ich nur sagen, das man den Menschen den man heiraten möchte erst richtig auf Herz und Nieren prüfen sollte ob er es "Wert" ist mit ihm sein Leben für immer zu teilen, weil so sollte es meiner Meinung nach sein, für immer. Klar zankt man sich immer mal wieder über dies oder jenes, aber die Grundlage muß stimmen, dann verträgt man sich auch immer wieder. Schiefgehen kann eine Ehe auch mit einem Deutschen Mann oder einem Mann anderer Nationalität. Leider hat man eben für eine Ehe nie eine Garantiebescheinigung.

Ich wünsche Euch allen viel Glück und Mut das alles zu überstehen bis es dann endlich alles o.k. ist.

Gruss
Koschi

Hallo Chiara und auch Gaby,

ich kann mich Gaby anschliessen ;-) nein, natürlich nicht ganz, aber im Groben ist es bei uns ähnlich gelaufen. Ich kenne meinen Mann seit 1998 und letztes Jahr haben wir (in D) geheiratet. Ich hatte damals eine Freundin in Mahdia besucht, die dort als Reiseleiterin gearbeitet hatte, eigentlich wollte ich nämlich nie wieder nach TN...tja, hatte wohl doch alles seinen Grund. Wir haben uns im Hotel kennengelernt und es sollte eigentlich nichts daraus werden, aber irgendwie...nie erwartet und doch geschehen...es folgten tägliche Telefonate, Flüge hin und her, bis alles Anfang 2000 doch nervlich nicht mehr ging. (Gaby, kurze Frage an Dich, habt Ihr Euch in den vier Jahren regelmäßig gesehen, telefoniert etc.? Wahnsinn, hätte ich nie ausgehalten...) Das Thema Heirat hatte ich schon früh klargestellt, dass das nie passieren würde, aber irgendwie...plötzlich gab es nur noch die Wahl zwischen ganz oder gar nicht und so haben wir dann tatsächlich geheiratet im letzten Jahr :-), dieses Jahr folgt die kirchliche Trauung (8 Wochen to go...urgs).
Es ist schwierig, Tipps zu geben, denn jede Beziehung und jeder Mensch ist anders. Ich denke aber, man sollte trotz rosaroter Brille/Verliebtheit nie den Verstand verlieren und sich über alle Möglichkeiten Gedanken machen, auch wenn es manchmal sehr schwierig und verletzend ist. Wir haben so gut wie täglich telefoniert, um die Vertrautheit aufzubauen und auch beizubehalten und ein wenig am Alltag des anderen teilhaben zu können. Zudem war mein Mann auch öfter in Deutschland, was mir selber wiederum ganz wichtig war und natürlich auch ihm in seiner Entscheidung half, später nach Deutschland zu kommen. Ähnlich wie bei Gaby würde er, wenn ich mitkommen würde, lieber in TN leben.

So, da ich nur vom Büro schreiben kann, muß ich leider aufhören, man könnte eine Hausarbeit schreiben ;-).
Abschließend sei gesagt, dass der Weg von der Bekanntschaft über die Beziehung hin zur Ehe ein nervlich sehr extrem belastender (für beide Seiten) ist und oft sind die Gedanken eine schwierigere Hürde als z.B. die behördlichen Aspekte, aber diese Schwierigkeiten schweissen auch andererseits sehr zusammen. Vorallem der Aspekt Beruf/Job ist natürlich ein ganz wichtiger und hat mir vorallem im Vorfeld der Heirat viel Kopfzerbrechen bereitet. Langsam langsam sind Fortschritte zu verzeichnen und ich hoffe, es geht so weiter. Bei uns läuft nun seit fast drei Jahren wirklich alles sehr sehr gut und manchmal bewundere ich meinen Mann, wie er sich hier in D eingelebt hat, trotz seines Heimwehs, was er doch häufig hat.

Ich wünsche allen anderen, die erst am Start stehen, viel Durchhaltevermögen und Liebe!!

In diesem Sinne, schönes WE! Miriam

Hallo zusammen

Meinen Mann habe ich vor 4,5 Jahren in der Schweiz kennengelernt, als er bei seinem Cousin im Urlaub war. Erst war es für mich einfach ne nette Bekanntschaft, doch als er zurück nach Tunesien musste, vermisste ich ihn dann arg. Zwei Monate später flog ich dann das Erstemal nach Tunesien, um seine Familie, sein Land und alles was so dazu gehört, kennen zu lernen. Ich verbrachte zwei wundervolle Wochen dort und als ich wieder in der Schweiz zurück war, kam die grosse Sehnsucht um so stärker. Es folgten tägliche Telefonate, (ja Gabi, ich kann Dir sehr gut nachfühlen, darf nicht sagen was mich das an Geld gekostet hat), dann flog ich zwei Monate später nochmals nach Tunesien, und schon bald stand fest, dass wir heiraten würden. Klar überlegte ich auch lange hin und her, ich hatte viele Bedenken, ob es auch gut gehen wird oder nicht. Doch seien wir mal ehrlich, die wenigsten können sich während den paar Wochen im Urlaub wirklich kennenlernen, um dann entscheiden zu können, heiraten wir oder nicht. Ich für mich ganz persönlich entschied: Augen zu und durch. Entweder es geht gut oder es geht schlecht. Eine Garantie hat man eh niemals im Leben. Wir heirateten im September 97 in Zürich. Lange diskutierten wir darüber, ob wir in der Schweiz oder in Tunesien leben sollten. Mein Mann hätte eigentlich eine gute "Absicherung" in Tunesien gehabt, da er als ältester Sohn vorgesehen war, das Baugeschäft seines Vaters zu übernehmen. Doch auch mir erging es so, wie vielen, ich konnte mir ein definitives Leben in Tunesien nicht vorstellen. Zuviele "negative" Dinge waren da, die ich nicht eingehen wollte. Z.b. ist die finanzielle Absicherung sehr sehr wage. Es gibt keine Arbeitslosengelder, keine Kindergelder, die Versicherungen sind ein Thema für sich etc. Somit kam mein Mann zu mir in die Schweiz und begann hier auf der "untersten Schublade" zu arbeiten. Trotz seines Studiums hatte er keine Chancen einen guten Job zu erhalten. Er arbeitet sich jedoch "hoch", beklagte sich nicht ein einzigesmal über die miesen Arbeiten, die er anfänglich ausführen musste, und war stets darum bemüht, vorwärts zu kommen. Heute hat er einen guten Job, macht nebenbei ein Informatikstudium (da er auch mittlerweilen die deutsche Sprache spricht) und ist zufrieden. Das erste Jahr war hart, er musste sich erst hier angewöhnen, hatte keine Familie, keine Freunde, fühlte sich nutzlos und von mir abhängig. Doch gemeinsam haben wir stets dafür gesorgt, dass wir es auf einen zukünftig guten Weg schaffen. Wir sind wirklich sehr glücklich und froh darüber, dass wir nie aufgegeben haben, weiter zu kämpfen. Einfach ist es gewiss nicht, für beide nicht. Oftmals waren Verzweiflung, Ärger, Angst und Tränen unsere Begleiter. Doch dies alles gehört nun der "Vergangenheit" an. Es hat sich gelohnt.
Ich wünsche allen von Herzen, dass auch sie den richtigen Weg für beide finden mögen.
Liebe Grüsse
Kira

Hallo Kira,
Hallo Kira! Du sprichst mir aus dem Herzen. Ich weiß selbst, dass es nicht immer einfach ist. Es geht uns hier in Deutschland so wie Euch in der Schweiz. Mein Mann hatte oft Heimweh, die Arbeitssuche war und ist schwer, manchmal fühlte er sich nutzlos und hatte keine Freunde. Da muss man ganz schön zusammenhalten, damit alles gut geht - dann ist es nicht wie im Urlaub - Sonne, Strand, Party, gute Laune. Dann muss man kämpfen und wir sind auch auf dem besten Weg ... Also machts gut, viele liebe Grüße Gabi

Hallo Miriam,
ich bewundere auch meinen Mann, wie er es hier in Deutschland aushält. Jetzt sind wir erst wieder ein halbes Jahr zurück in Berlin, denn wir haben 2 Jahre im schönen Rheinland gelebt. Nun ist natürlich alles neu für ihn und das Leben in Berlin ist natürlich anders als in einer kleinen Stadt. Nun ging die Arbeitssuche los und es ist schwierig Freunde zu finden. Aber von Tag zu Tag wird es besser und er gewöhnt sich an diese riesen große Stadt.
Tja 4 Jahre ging es hin und her und immer musste ich nach Tunesien fliegen, weil er kein Besuchs-Visum für Deutschland bekommen hat. Tja und so habe ich mein Geld für Flüge ausgegeben und mich von einem Urlaub an den nächsten "geklammert" und mind. im Monat 1 Telekommitarbeiter bezahlt. Das war schwer, aber wir haben es irgendwie geschafft.
Ich wünsche Euch eine tolle kirchliche Trauung und alles Gute. By Gabi

Hallo,

wie ihr bestimmt schon gelesenhabt in anderen Foren, habe ich vor meinen Freund Hassine zu Heiraten, auch wenn ich immer noch etwas Angst habe wie es werden wird.
Aber das er der richtige ist, dafür würde ich meine Hand ins Feuer legen.

Allerdings habe ich auch mal sehr schlechte Erfahrungen mit einem Tunesier gemacht.

Vor 4 Jahren habe ich dort in Hammamet im Hotel Bousten Lassad kennen und lieben gelernt.
Am Anfang war alles sehr schön und Wolke sieben war nichts dagegen. Nach der Woche Urlaub kamen die langen Telefonate, Briefe, sparen für den nächsten Urlaub und natürlich auch die Mitbringsel. Meistens habe ich angerufen und der Telekom damit sehr viel freude bereitet. Irgendwann wurde deutlich das er es nur auf meinen Pass abgesehen hat und ich für Ihn der Freifahrtschein nach Deutschland bin. Aber neben mir waren da auch och einige andere Frauen bei denen er das gleiche abgezogen hat. Leider habe ich das in den ganzen 3 Jahren nicht gemerkt oder wollte es nicht wahr haben. Sein Zimmer war überall mit meinem Namen beschrieben und mit Herzen ausgeschmückt. Bei meiner Mutter hat er richtig um meine Hand angehalten als sie mit in Tunesien war um Lassad kennen zu lernen. Die schönsten Zukunftspläne hat er geschmiedet.... .Alles nur Lug und Betrug.

Als ich Lassad dann mal einfach so überraschen wollte und nach Tunesien geflogen bin, kam für mich die Überraschung. Lassad ist nach Tunesien geflogen um eine etwas Ältere Frau mit viel Geld zu Heiraten.

Allerdings hatte das wieder etwas gutes. Hassine ein Arbeitskollege und Freund von Lassad hat sich um mich gekümmert und war da als ich mir die Augen ausweinen mußte.
Zum Abschied gab er mir noch seine Adresse und meinte wenn ich reden möchte ist er für mich da.
4 Monate später bin ich wieder hingeflogen, nach langen Telefonaten, Briefen, lange Faxe und E-Mails.
Seit dem sind wir zusammen das jetzt seit 18 Monaten.
Ich hoffe das ich mich richtig entscheiden werde und den richtigen weg gehen werde.
Ängste sind ja auch da um überwunden zu werden.
Nadinchen

@Gabi

Hallo Gabi, was macht Dein Mann z.Zt. berufsmässig oder was hat er gemacht, als Ihr noch im Rheinland gewohnt habt? Und was hat er in TN gemacht? 4 Jahre sind eine lange Zeit, toll, dass Ihr es so lange auf die Distanz ausgehalten habt, habt Ihr bewußt nicht früher geheiratet oder wolltet Ihr Euch solange "austesten"? Auf jeden Fall wünsche ich Euch für die kommende Zeit viel Glück und alles Gute!

LG, Miriam

Hallo Miriam,
heute ist ja gar nichts los im Forum. Es arbeitet wohl keiner, sondern die glücklichen haben frei und schlafen noch. Deshalb freue ich mich, dass ich Dir antworten kann.
Er hat im Rheinland in so einer Paketzustellfirma auf 630,- DM gearbeitet. Naja, da müssen wir mal jetzt schauen, ob wir so etwas wieder finden. In Tunesien hat er ein Restaurant und da hat er ja auch immer gearbeitet. Aber jetzt werde ich ihn ersteinmal zur Volkshochschule wegen Deutsch schicken. Es ist ja auch meine Schuld, denn wir sprechen zu Hause immer italienisch und da kann er ja auch kein Deutsch lernen. Verstehen ist ja nicht schwer, aber sprechen.
Naja, wir haben erst nach 4 Jahren geheiratet, weil ich mir das auch genau überlegen wollte, vor allem war ich in der Ausbildung, hatte eine 1-Raum-Wohnung und wollte natürlich ersteinmal sehen, wie sich das alles entwickelt. Da ich jedes Jahr mindestens 4 x in Tunesien war, habe ich natürlich auch viel schlechtes und gutes von anderen deutschen Frauen erfahren und ich habe auch viel gesehen, so dass ich mir das lieber genauer überlegen wollte, schließlich war ich ja auch erst 23 Jahre alt, als wir geheiratet haben. Konnte ja auch nicht mehr so weitergehen - Telefonkosten, Sehnsucht, Einsamkeit, Flugkosten - irgendwann muss man sich ja dann auch endlich mal entscheiden. Aber es war eine gute Entscheidung, denn wenn ich manch andere deutsche Ehe sehe, dann fällt mir dazu nix mehr ein. Schief gehen kann es ja immer - ob Deutsch oder binational. Viele Grüße Gabi

Hallo Ihr!

Ich habe meinen Mann ausnahmsweise hier in D kennengelernt. Er war zum studieren hier, da sein Vater vor über 20 Jahren als Gastarbeiter nach D gekommen war. Mein Mann ist mit 21 Jahren nach D gekommen. Wir sind nach 1 1/2 Jahren Beziehung zusammen gezogen und haben nach 1 1/2 Jahren des Zusammenlebens geheiratet (1996), ich war 21. Hilfe! Wie die Zeit vergeht!

Wir hatten damals keinerlei Schwierigkeiten mit den Behörden, lag wohl daran, daß er ein eigenes Aufenthaltsrecht hatte, wegen seines Studiums. Mit der Arbeit hatten wir auch immer Glück, er hat trotz abgebrochenem Studium immer eine Arbeit gehabt und jetzt sogar einen ganz guten Job gefunden, bei dem die Kohle stimmt!

Tja, ansonsten leben wir eine Beziehung wie alle anderen (deutsch-deutschen) auch.

Liebe Nadine, wenn du Zweifel hast, egal welche, dann warte lieber noch. 18 Monate sind eine kurze Zeit, vor allen Dingen, wenn man sich nicht so oft sehen konnte.

Alles Gute Alexandra

Hallo Gabi,

ja, bin auch im Büro, allerdings hoffe ich, dass der Tag kurz wird ;-)

Ich denke, die deutsche Sprache ist eine der wichtigsten Dinge, die einem Ausländer hier in D weiterhelfen. Viele Deutsche denken nämlich, dass sie mit einem Ausländer alles machen können, weil er ja eh nichts versteht. Ob er dafür drei oder vier andere Sprachen spricht, das ist ihnen egal.

In welche Richtung möchte Dein Mann denn beruflich gehen? Gerade z.B. im Hotelbereich sind 25% aller Mitarbeiter Ausländer, außerdem kommt man da mit den Sprachkenntnissen auch recht weit. Ok, der Tarif ist natürlich bescheiden, aber wir probieren es gerade über diesen Weg, er muß sich halt hocharbeiten und Weiterbildungen machen.

Deine Gedanken während der Distanzbeziehung kann ich gut verstehen, ich hatte mir vorgenommen, nie über dieses Thema Heirat zu sprechen und wollte ihn immer und überall irgendwie "auf die Probe" stellen...soweit man das sagen kann...somit hätte er es viel einfacher haben können, wäre es nur um D gegangen.

Alles Gute und einen schönen 1. Mai! Miriam

Hallo Miriam!

Also zu dem Thema Hotels: Mein Mann hat Abitur, ein halbes BWL-Studium, eine abgeschlossene nebenberufliche Ausbildung im Tourismusbereich, spricht drei Sprachen fließend und eine vierte mit 6 Jahren Schulkenntnissen und hat versucht im Hotelbereich einen Job zu bekommen. Sinnlos! Wir wußten zwar, daß man am Anfang wenig verdient, aber das war uns egal, er hatte vorher auch nicht so viel verdient. Von unten nach oben arbeiten ist auch in Ordnung, aber es muß schon ein bißchen dem Profil entsprechen. Er suchte im Bereich Empfang oder Reservierung was, also ganz bescheiden! Jeder der meinen Mann kennt, sagte er wäre ideal für so einen kundenorientierten Job, da er eine sehr freundliche, hilfsbereite Ausstrahlung hat! Ein einziges Hotel wollte ihn einstellen, zum Stühle schleppen für Tagungen. Er wollte den Job nehmen, ich habe gesagt, das das nicht in Frage kommt, dann lieber wieder im Einzelhandel arbeiten. Letztendlich hat er eine sehr gut bezahlte kundenorientierte Arbeit gefunden (nicht im Hotelbereich natürlich) worüber wir sehr froh sind!

Es war wie ein Witz, dauernd wurde in den Nachrichtungen und Zeitungen gesagt, wie dringend Berliner Hotels Arbeitskräfte brauchen. HAHAHA!

So jetzt fühle ich mich besser!

Jetzt kann der Feiertag kommen.

Blu ich hoffe Dein Mann lernt schnell gut Deutsch, das ist wirklich eine Grundvoraussetzung für eine gute Arbeit. Bis bald Alex ;-)))

Hallo Chiara,

auch ich bin mit einem Tunesier verheiratet. Wir haben uns vor 3 Jahren hier in -D- kennengelernt und leben auch hier. Geheiratet haben wir vor 1 1/2 Jahren. Bis jetzt habe ich nur positive Erfahrungen gemacht und diesen Schritt nie bereut. Die Anfangszeit war sehr anstrengend, weil mein Mann ein halbes Jahr nach dem wir uns kennengelernt haben, nach Tunesien zurück mußte (er hatte ein Weiterbildungs-Stipendium für 1 Jahr und wollte danach wieder in seinem Beruf arbeiten). Da es für mich klar war (kaum französisch, kein Wort Arabisch, hier guter Job, dort keine berufliche Perspektive) nicht nach Tunesien zu gehen, kam er nach 3 Monaten nach Deutschland. Das schlimmste für mich waren die Behörden. Da der Beruf meines Mannes hier in -D- Land sehr gefragt ist, hatte er auch recht schnell beruflich Fuß gefaßt. Das hätte aber nicht funktioniert, wenn wir nicht geheiratet hätten. D.h. ohne Ehe 0,0 Chance eine Arbeitsgenehmigung zu bekommen. Selbst wenn die Firma die Behörden auf Knien anfleht und nachweist, daß sich kein Deutscher bzw. EU-Ausländer für die Stelle findet gibt es keine Arbeitgenehmigung. Jedenfalls haben wir die Erfahrung gemacht. Dadurch, daß er hier sehr schnell seinen Platz und Anerkennung gefunden hat, lief es recht unproblematisch. Wir hatten allerdings letzten Herbst ein Erlebnis, wonach mein Mann am liebsten sofort seine Koffer gepackt hätte und zurück nach Tunesien gegangen wäre: Samstag Abend klingelt es und zwei Polizisten stehen vor der Tür. Ich hatte sofort die Panik, daß jemand aus meiner Familie etwas zugestoßen ist und bin vor Schreck fast umgekippt. Nach dem die beiden dann im Wohnzimmer standen und die Papiere meines Mannes sehen wollten, meinten sie peinlich berührt, ihre Aufgabe sei es zu prüfen ob wir auch "wirklich eine Ehe führen", sprich ob sich da nicht eine Nordafrikaner das deutsche Aufenthaltsrecht per Trauschein erkauft hat. Sie haben sich dann dafür entschuldigt, aber daß sei nun mal ihre Anweisung gewesen, wünschten einen schönen Abend und sind wieder abgezogen. Worauf mein Mann getobt hat (ich habe ihn davor und auch danach immer als sanften und sehr geduldigen Menschen kennengelernt). Hintergrund: Am örtlichen Einwohnermeldeamt hatte man uns geraten schon nach einem Jahr die unbeschränkte Aufenthaltsgenehmigung zu beantragen, da doch alles erfüllt sei. Das haben dann die Kollegen von der Ausländerbehörde in den falschen Hals gekriegt und gemeint sich wichtig machen zu müssen.

Ich wünsche keinem ähnliche Schwierigkeiten. Aber man muß sich im klaren sein, daß, neben den von Haus aus kulturellen Unterschieden, genügend Zündstoff da ist, der eine Beziehung ganz schön belasten kann.

Regine
(bitte nicht verwechseln mit der anderen Regine, die hier schon für Zündstoff gesorgt hat

@Alexandra

Es ist wirklich eigenartig, wie unterschiedlich es doch in den einzelnen Bundesländern zugeht. Mein Mann hat kein Abitur und kein Studium, spricht allerdings auch 5 Sprachen, war 6 Jahre lang im Hotel, und kann insgesamt gut mit Menschen umgehen. Er konnte sofort in zwei Hotels an der Rezeption anfangen, mußte sich dann noch für eins entscheiden, da haben wir Glück gehabt. Das alles, ohne Zeugnisse o.ä. vorzulegen. Auch der Mann einer Freundin in Hamburg, der seit letzter Woche die Arbeitserlaubnis hat, hat heute seinen Vertrag dort in einem Hotel als Bankettmitarbeiter bekommen, ohne Berufserfahrung. Wahrscheinlich gehört halt immer eine Menge Glück dazu und es hängt auch viel von den einzelnen Menschen ab, die jeweils in den Hotels verantwortlich sind. Im Raum Düsseldorf arbeiten verhältnismässig viele Tunesier in Hotels, vielleicht auch ein Vorteil, wenn jemand gute Erfahrungen mit ihnen gemacht hat.
In welchem Bereich arbeitet denn Dein Mann jetzt?

Wünsche schonmal einen schönen 1. Mai, Miriam

@Miriam,

ich weiß auch nicht was hier in Berlin los ist! Hier gehen die Uhren manchmal wirklich anders. Er arbeitet jetzt bei einem Autokonzern in der Repräsentationsfiliale (kein Verkauf), da kommen viele Touristen vorbei (liegt in der Nähe des Brandenburger Tores), deswegen suchten sie Leute die viele Sprachen sprechen. Glück muß man haben. Die Stelle ist 30-40% besser bezahlt als ein Einstiegsjob bei einem Hotel, insofern war es vielleicht Schicksal, daß er vorher nichts anderes gekriegt hat.

@Regie: Ich kann deinen Mann gut verstehen, ich glaube da würde jeder ausflippen! Wir sind bisher von solchen Aktionen verschont geblieben. Jetzt dürfte eigentlich auch nichts mehr passieren, da mein Mann bereits seit längerem eine unbefristete Aufenthaltsgenhemigung hat. Ich habe auch schon öfter gehört, daß irgendwelche "netten" Nachbarn einen einfach bei der AB ankreiden. Schrecklich!

LG Alexandra

Hallo,

ich war jetzt einige Zeit leider nicht im Forum, da ich im Auslad herumgeschwirrt bin.
Ganz verwundert, dass dieses Thema auch ohne mich vorran geht. Auch wenn nur langsam aber doch.
Ich lese wirklich Eure Beiträge mit Spannung, weil jeder sein Leben hier offen darlegt und es mit anderen teilt.
Finde ich echt klasse.
Würde mich freuen, wenn noch mehr aus Ihrem Leben plaudern, und Euch danke ich jetzt schon.

LG
Chiara

9 Jahre verheiratet. Mal , dann wieder
wie bei allen Frauen deutsch oder tunesisch meistens gelegentlich auch mal die meisten Situationen meistert man so Alles in Allenm würde ich sagen
Also wie in den meisten Ehen.

Hallo ihr lieben!Ich bin erst vor kurzem durch Zufall auf diese Internetseite gestossen,aber ich bin wahnsinnig froh dass es noch andere gibt die genau das Gleiche durchmachen wie ich!Mein Freund und ich kennen uns seit Oktober 97.Ich ahb ihn ganz klassisch bei meinem ersten Urlaub ohne meine Eltern am Strand kennengelernt.Na ja úm es kurz zu mache: ich hätte damals(ich war gerade mal 16!1)nie gedacht dass das eine ernsthafte Beziehung werden könnte.Mittlerwile sin wir seit fast 4 Jahren zus.In der Zeit war ich sicer zig mal in Tunesien,aber er war leider noch nie hier.Um dieser ständigen Sehnsucht ein Ende zu setzen haben wir nun vor 3 Monaten beschlossen zu heiraten.Natürlich bin ich superhappy meinen Schatz bald für immer bei mir in Deutschland zu haben,aber ich muss auch sagen dass ich ein bischen Angst davor habe ,dass mit unserer Heirat alles anders wird,immerhin hatten wir noch nie wirklich Alltag zusammen.Ich weiss dass es sicher nicht einfach wird aber ich ahlte unsere Liebe für stark genug!Ich wäre sehr dankbar wenn ihr mir eure Erfahrungen schildern würdet,und mir ein bischen meine Angst nehmen könntet!Ich wäre euch echt dankbar da ich keinerlei Bekannte habe die ähnliche Erfahrungen gemacht haben.Könntet ihr mir auch noch sagen was für Papiere nötig sind um in D zu heiraten und ob es sehr kompliziert war?Freue mich über alles was mir helfen könnte!!
Ganz liebe Grüsse!!
Eure Kathrin

Hallo Kathrin,

so wie Dir ist es sicher schon vielen aus diesem Forum ergangen. Ich könnte Dir jetzt 1001 Gründe nennen, die für oder gegen eine Heirat sprechen, doch wirst Du selber nie erfahren, ob Eure Beziehung alltagstauglich ist, wenn Du es nicht probierst. Der einzige Weg um das herauszufinden ist nach der heutigen deutschen Gesetzeslage die Heirat. Wegen der benötigten Papiere, wendest Du Dich am besten an Dein zuständiges Standesamt, die können Dir am besten sagen was Du in Deinem konkreten Fall benötigst. Lasse Dich aber nicht durch die vielen Papiere abschrecken - so schlimm ist es meistens nicht.
Ich wünsche Dir viel Glück
Anna

Hallo alle zusammen
Ich bin seit gestern neu in Eurem Forum und hab alle Eure Beiträge mit sehr viel Interesse gelesen. Es ist klar, auch ich stecke in einer ähnlichen Situation. Ich bin noch nicht mit einem Tunesier verheiratet aber wir haben es für nächsten Sommer geplant. Allerdings ist das überaus keine überstürzte Entscheidung. Anis und ich wir sind schon 3 Jahre zusammen und ich kenne schon alles von ihm, da ich auch eine lange Zeit in Djerba gearbeitet hab und wir zusammen in Djerba in einem kleinen Bungalow gewohnt haben. Ich kenne seine ganze Familie auch die, welche in Tunis wohnen, wir waren jede Woche irgenwo bei einer Schwester oder Tante zum Essen eingeladen und seine ganze Familie hat mich sehr gerne und ich sie auch. Anis war auch schon 3x bei mir in der Schweiz und hat hier in unserem Betrieb kräfig mitgeholfen. Wir haben vor nächsten Sommer zu heiraten und ich habe überhaupt keine Zweifel mehr, da wir schon zusammen gewohnt haben und uns nicht nur im Urlaub getroffen haben. Überigens würde ich das jedem empfehlen, der vor hat zu heiraten. Ich habe eine Freundin die hat mit mir zusammen in Djerba gearbeitet und mit ihrem Freund zusammengelebt und diese Ehe klappt jetzt wunderbar. Hingegen eine andere Freundin hat dies nicht getan und diese Ehe klappt überhaupt nicht, ganz einfach weil sie nicht sahen, wie sich der Partner verhält wenn er arbeitet etc.....
Viele Grüsse Raquel

Hallo,
die Worte von Raquel kann ich in dieser Situation nur bestätigen, denn Urlaub und das wirkliche Leben sind sehr verschieden.
Im Urlaub ist man ausgeruht kennt wenige Streßsituationen im Alltagsleben gibt es oft Dinge die man zu zweit meisten sollte oder auch muß.
Die Mentalität ist verschieden man sollte sich auch damit beschäftigen.

Eine heirat ist oft schnell getan und die Probleme fangen sehr oft auch schnell an.
Ich möchte keinem die Hoffnung nehmen und wünsche allen viel Glück und auch Zweisamkeit.
Ich war auch fast 4 Jahre mit einem Tunesier zusammen, wir haben auch erst nach 4 Jahren gemerkt das es doch nicht so leicht ist jeden Tag zusammen zu sein und es gab oft Streit wegen nichts.
Die Sturrheit die viele haben, oder auch die Meinung (wenn ich das so sage ist es auch so).
Das sind meine Erfahrungen die ich gesammelt habe und ich habe auch in Tunesien gearbeitet und wir waren Tag und Nacht zusammen, trotzdem habe ich es nie bereut denn es war für mich eine sehr schöne und lehrreiche Zeit.

Claudia Poser

Hallo Ihr!!Genau das was Claudia und Raquel sagen geht mir auch schon die ganze Zeit im Kopf rum.Urlaub und Alltag sind eben doch 2 paar Schuhe und wie der Alltag aussieht das weiss weder ich noch mein Freund.Vielleicht ist es für ihn ein bischen mehr Alltag,da er ja auch fast immer arbeiten muss wenn ich bei ihm bin und er ist dann schon manchmal gestresst und so,aber er kennt mich überhaupt nicht gestresst oder so!Natürlich hastdu auch rect Anna wenn Du sagst dass wir es einfach probieren sollen,immerhin kennen wir uns schon 4 Jahre und unsere Liebe hat schon so viele Proben überstanden,wieso dann nicht auch diese,wobei es doch genau das ist vovon wir schon immer geträumt haben seid wir uns kennen? Die Beiträge von so vielen von Euch im Forum machen echt Mut!Die positiven Erfahrungen überwiegen eindeutig !Ich aknn nur hoffen dass wir auch im Alltag so glücklich sein werden wie jetzt!Ich würde mich trotzdem immer noch sehr freuen wenn ihr mir eure Erfahrungen bezüglich-Hochzeit in Tunesien und-Hochzeit in D schildern könntet!Wie sieht es mit der rechtlichen Lage der Frau aus wenn die Ehe in T geschlossen wird vorallem beim Sorgerecht für gemeinsame Kinder wenn die Ehe in T geschlossen wurde!Bedanke mich schon im Vorraus für eure Hilfe!

Hallo Kathrin!

Schau mal bei dieser Seite vorbei (web page), dort sind viele Links zu verschiedenen Themen die binationale Partnerschaften betreffen. Auch für viele Rechtsfragen kannst du dort antworten finden (z.B. islamischer Ehevertrag, welches Recht gilt wo usw.).

Falls du zum Ausgleich zu unserem TN-Forum noch ein paar negative Beispiele vom Ablauf einer Partnerschaft brauchst, dann stöber dort mal in den Foren für binationale oder auch deutsch-afrikanische Partnerschaften. (D.h. jetzt nicht, daß dort nur negativ gepostet wird!) Da unser Tunesien-Forum ja allgemein mit Tunesien zu tun hat, ist es natürlich verständlich, das Menschen mit einer gescheiterten tunesisch-irgendwas-Beziehung sich hier den Schwärmereien über Tunesien nicht hingeben wollen.

Man sollte denke ich, immer beide Seiten prüfen, ehe man sich für einen Weg entscheided.

Also, viel Erfolg beim stöbern.

LG Alexandra