Hallo Rebecca,

was ist denn daran positiv? Es ist doch wohl sonnenklar, daß die tunesischen Frauen nicht gleichberechtigt sind, oder? Wie kann eine Frau gleichberechtigt sein, die in den meisten Fällen keine oder eine schlechte Ausbildung hat? Die Professorinnen von denen Blid redet sind doch wohl noch mehr in der Minderheit, als hier bei uns in Deutschland. Die Auswirkungen von binationalen Ehen, sind eher die, daß es zu Problemen führt, weil die Tunesierinnen das die gleichen Rechte wollen wie Ihre Schwägerinnen und da machen weder die Eltern noch die Brüder mit (oft genug selber erlebt, daß meine Schwägerinnen irgendetwas, das für mich selbstverständlich ist, auch machen wollten und ihre Brüder und Männer total ausgerastet sind). Natürlich ist es für Frauen in Tunesien leichter als z.B. in den Emiraten, doch kann von partnerschaftlicher Gleichberechtigung nicht die Rede sein. Tunesien besteht nicht aus Tunis, wo es relativ fortschrittlich zugeht. Tunesien besteht in der Hauptsache aus der Landbevölkerung und die ist weiß Gott nicht fortschrittlich. Da werden die Frauen nämlich noch zwangsverheiratet, müssen das Haus hüten und werden nach den Pflichtjahren sofort aus der Schule genommen, weil es der Familie mehr bringt, wenn sie zu Hause hilft oder eben in einer Fabrik arbeiten geht. Ins Café darf ich z.B. in Tunesien auch nicht gehen, da dort nur "Nutten" sitzen. Ich habe das mittlerweile akzeptiert und halte mich daran. Für tunesische Frauen ist es wahrscheinlich von vornherein klar, daß sie nicht ins Café gehen, da sie ja wissen, daß sie dort nichts zu suchen haben. Sie gehen die weilichen Verwandten besuchen und das reicht ihnen. Vielleicht auch nicht, doch sie haben gar keine andere Wahl.
Natürlich wird es von Jahr zu Jahr besser, nur positiv ist es heute bestimmt noch nicht.
Doch das ist es Deutschland auch nicht, oder?
Annegret