Diese Ernüchterung hat bei mir immer die Heimkehr markiert. Zurück aus den Ländern des Lebenshungers in erstarrten Wohlstand; das ist immer wieder ernüchternd. Man denkt, man könnte sich an das Leben dort gewöhnen; an das Touristenleben, das man führt. Und tatsächlich könnte man überall auf der Welt sorgenlos leben, wenn die Mittel stimmen. Ich traue mir sogar zu, genug Improvisationstalent zu haben um eine Chance zu nutzen, wenn ich sie hätte. Aber ich bin zu sehr in mein Leben und in die Stadt verwachsen. Das mag einerseits traurig sein und wie Resignation klingen, bietet aber auch relative Sicherheit und Halt im Leben.
Ich habe aus meiner Perspektive von der fast animalischen, dunklen Schönheit der Jungs erzählt, die den Küstenstreifen erst Leben einhauchen in dem sie mehr als alles andere mit ihrer Lebendigkeit das keineswegs erstarrte Bild prägen. Ohne die Menschen, die in einem Land leben, erstarrt der Rest zur Kulisse; normalen Burschen werden sicherlich die anmutig-hübschen Mädchen auffallen, deren Reize von Scheu und sanfter Rebellion geprägt sind... Mädchen und eben Schwulen fallen die Jungs auf, die scheinbar über Nacht alt werden können. Tatsächlich verlässt die Jugend in südlichen Ländern die Menschen manchmal mit der Treulosigkeit einer Wirtshausvettel.
Und so kann ein Land, geprägt durch seine Bewohner nie ein homogenes Bild abgeben, da ja die Homogenität im Auge des Betrachters liegt. Aber es fällt schon auf, dass gerade in einem sittlicheren land als in den westlichen Hochstätten der "Freiheit" wesentlich mehr Erotik in der Hitze vibriert als hier, wo sich alle als frei und überlegen fühlen. Nun, wahrscheinlich haben wir auf unserem gehetzten Weg zum Erfolg vergessen was es heißt, auf die verinnerlichsten Triebe zu hören. Cool sein kann ja ganz gut sein. Aber, Gentlemen der westlichen Welt: Nur cool sein, ist zu wenig.
Mit besten Grüßen
Peter