Irgendwie habe ich den Eindruck, das manche Menschen zu der Ansicht neigen, die tunesischen Männer hätten nichts anderes zu tun, als zu tratschen und zu beobachten, wer mit wem wann nach wohin gegangen ist, dort wie lange was gemacht usw... blablabla... Ist das so? Ist das nun generell so, dass Männer doch die schlimmeren Tratschtanten sind oder bezieht sich das nur auf nordafrikanische Länder oder spezielle Religionsbekenntnisse? 
Ich stelle mir ein fragiles Netzwerk von in Kaftans gehüllten Informanten vor, die Informationen werden von Mund zu Ohr geraunt, ein großes bedrückendes Gemurmel lässt die Medina erschaudern, Blicke werden abgewandt und schreckliche Urteile gefällt?
Ist das so?
Eine Verflechtung der Interessen von Männern, die krankhaft bezitzergreifend und eifersüchtig sind? Stellt sich dann die Frage, was eine Frau an der Seite eines solchen Mannes zu suchen hat; einem Mann immerhin, der diesen gemurmelten Informationen glauben schenken könnte. Schlußendlich vielleicht sogar mehr Glauben als den Worten seiner ihm angetrauten Frau. Das wäre eine schreckliche Vision; besonders wenn eine Frau den ihr angestammten Platz verlässt, ihre soziale Sicherheit aufgibt und sich der Liebe eines Mannes hingibt, der zu tief in Resentiments alter Fundamentalisten verwurzelt ist, als das er einfach vertrauen könnte.
Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schaft.
Beste Grüße,
Peter