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Re: Tunesische Männer / Kultur / Lebensart
#107873
25/10/2001 06:13
25/10/2001 06:13
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Joined: May 2001
Beiträge: 4,814 Stuttgart
Karim
Mitglied*
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Stuttgart
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Re: Tunesische Männer / Kultur / Lebensart
#107876
25/10/2001 08:04
25/10/2001 08:04
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Anonym
Nicht registriert
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Anonym
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Guten Morgen steif, zunächst mal vielen Dank für Deine ausführliche Antwort. Deine Ausführungen zum Familiensinn, stimmen und sind in der islamischen Prägung begründet. Für viele Tunesier steht der materielle Wohlstand aber sehrwohl im Vordergrund, vor allem, das was man nach außen hin sieht, wie z.B. ein BMW, Mercedes, ein Haus, Markenklamotten, viele protzige Geschenke für die Familie und Bekannte etc. Eine Sache tief zu ergründen, ist wohl nur einigen Tunesiern gegeben. Ich habe das in Tunesien genauso oft erlebt, wie in Deutschland mit deutschen Männern. Viele sind oberflächlich und vieles wird auch einfach als "gottgewollt" abgehakt, ohne sich darüber weitere Gedanken zu machen. Tunesier können ihre Gedanken verstecken, da hast Du Recht. Ich habe schon oft bemerkt, daß sie der Welt größte Schaupieler sind. Man hat oft den Eindruck, daß ihre Herzlichkeit und Freundlichkeit nur aufgesetzt sind und sie ein unehrliches Spiel treiben. Sie sind leicht beeinflußbar (erlebe ich bei jedem meiner Tunesienurlaube). Sie sind aber durchaus nachtragend. Das oben geschriebene sind meine subjektiven Eindrücke. Ich glaube allerdings, daß es einige grundlegende Eigenschaften gibt, die vielen gemein sind. Eine davon ist der ausgeprägte Familiensinn. Es gibt sicher noch einige andere Eigenschaften, die viele Tunesier gleichermaßen haben, doch ist meiner Meinung jeder Mensch ein Individuum und nicht als "der Tunesier" oder "die Deutsche" einzustufen. Jeder ist anders und läßt sich nicht in eine Schublade, auf der Tunesien steht, schieben. Viele Grüße Anna
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Re: Tunesische Männer / Kultur / Lebensart
#107881
25/10/2001 09:36
25/10/2001 09:36
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Joined: Aug 2001
Beiträge: 2,063 Deutschland
daslebenistschön
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Ein großer Unterschied,den aber wir Frauen "zulassen",bei allen südlichen Typen: Am Anfang finden wir seine "Aufpasserei"auf uns ganz toll,so nach dem Motto,endlich kümmert sich mal einer richtig um uns.Der muss uns ja richtig lieb haben.Später ist es uns lästig ,und wir wollen nicht mehr kontrolliert werden.Im Allgemeinen lassen wir viel mehr Dinge zu,als wir sie je bei einem deutschen Freund/Partner uns gefallen lassen würden,und wundern uns dann,das Rad nicht mehr zurückdrehen zu können.Geht die Beziehung gut,wunderbar,tut sie es nicht,sind wir ,nachdem wir alles überwunden haben, maßlos erstaunt,wie wir uns nur so "verbiegen" konnten.Trifft ein fortschrittlicher Tunesier auf eine nicht so fortschrittliche europäische Frau,ist die Chance am Größten,dass die Beziehung hält,aber kommen eine sehr fortschrittlich erzogene Frau und ein ,noch nach alten Sitten und Geräuchen aufgewachsener Mann zusammen,ist meines Erachtens das ganze schon von vornerein zum Scheitern verurteilt.(dazwischen gibt es natürlich alle möglichen Kombinationsmöglichkeiten)Da gibt es dann auch keinerlei"Schuldfrage",das passiert dann einfach so.
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Re: Tunesische Männer / Kultur / Lebensart
#107883
25/10/2001 21:45
25/10/2001 21:45
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Joined: Jul 2001
Beiträge: 74 Stuttgart
youssef
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Beiträge: 74
Stuttgart
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hallo annegreth, der bei uns fehlende nationalstolz hängt einfach immernoch mit dem erbe der nationalsozialisten zusammen. es gibt kaum ein land auf der welt, dessen einwohner sich grösstenteils fast schon schämen die nationalität zu nennen. versuche dies zu ändern kommen auf politischer ebene. vielleicht hast du es verfolgt und weisst, dass diese versuche sofort wieder als falscher nationalstolz interpretiert worden sind, und in die braune ecke gedrängt wurden. die geschichte deutschlands ist zu jung, um sich komplett davon zu befreien. ausserdem gibt es immernoch einige länder (eines davon frankreich) in denen gewisse nationalitäten sofort mit gewissem politischen denken verbunden sind. und solange DAS nicht aus den köpfen der menschen draussen ist, solange werden wir auch nie einen nationalstolz entwickeln können, auch wenn wir uns alle als "deutsche" fühlen. natürlich gibt es ausnahmen, ich habe das bei meinen reistätigkeiten oft genug beobachtet, aber diese menschen sind häufig sehr einfachen gemüts. du hast schon recht, man soll die menschen nicht in schubladen stecken und sagen: "der tunesier, der marokkaner, der amerikander" usw. natürlich gibt es auch da millionen individualitäten. aber gewisse grundtendenzen lassen sich einfach nicht vom tisch wischen. das ist fakt. und dass die tunesier andere grundtendenzen haben, wie die deutschen, ist auch fakt. das lässt sich nicht wegdiskutieren. vielleicht sollte man die formulierung etwas verändern, wenn man von menschen eines bestimmten landes spricht. der deutsche sprachsatz ist jedoch zusammen mit dem englischen einer der ärmsten der welt, das hat auch schon goethe ganz klar erkannt und vielleicht liegt es auch an den mangelnden möglichkeiten, dass man von "den tunesiern, den amerikanern...." spricht. insofern denke ich, muss man dafür verständnis entwickeln, zusätzlich noch, wenn man mal kurz was in den pc eingeben will und vielleicht schon genug schwierigkeiten hat die richtigen tasten zu finden. grüsse
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Re: Tunesische Männer / Kultur / Lebensart
#107890
04/11/2001 12:49
04/11/2001 12:49
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Joined: Jul 2001
Beiträge: 486 L.E.
uli
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Joined: Jul 2001
Beiträge: 486
L.E.
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hallo anna, du schriebst, dass es schon oft ziemlich schwierig ist und du durchaus manchmal an der beziehung bisschen zweifelst bzwe. gezweifelt hast... mich wuerde mal interessieren, falls das dir nicht zu persoenlich ist, was die hauptsaechlichen probleme eigentlich so sind. es gibt doch sicher einiges, was so quasi jeder an unterschieden und missverstaendnissen usw erlebt. wie natuerlich auch das ganz individuelle, was ddie person ausmacht, unabhaengiger von der herkunft. ich finde allerdings, dass das unglaublich schwer zu trennen ist. also, verraest du uns ein bisschen mehr, auf was fuer probleme ihr so gestossen seid im laufe der zeit, und wie ihr das geloest habt? und an welchen punkten und zu welchen themen du stark an der langfristigen zukunft dieser beziehung gezweifelt hast? und was habt ihr anderen so fuer erfahrungen gemacht, was sind die hauptstreitpunkte in der beziehung? ich habe es immer als erleichternd empfunden, wenn ich von jemanden genau die gleichen geschichten gehoert habe, die ich erlebe mit meinem mann, andererseits dann aber auch viel gefunden wo ich sagen konnte: gott sei dank, da ist er doch so anders... und es ist halt auch interessant, wie sich andere in gleichen situationen zu bestimmten themn arrangiert haben. deswegen die frage. in unserem bekanntekreis ist gerade wieder ein dtsch-arabisches paar, wo mich die frau schon loechert, was sie denn in so einer eventuellen ehe erwarten koennte. dabei faellt es mir schwer, verallgemeinerungen zu finden, was ja auch gut so ist. manches an streitpunkten aber ist doch irgendwie doch absehbar, oder nicht? wuerde mich auch ueber eine mail freuen, wenn du oder jemand anderes das hier nicht ausbreiten will. lg, uli PS: das interview mit alfred memmi kenn ich (ist aus " fremde" nicht? ein sehr interessantes buch, wo man mal ein bisschen die seiten wechselt beim blick auf eine binattionale beziehung in der gheimat eines der partner. auch da habe ich einige verhaltensweisen wiedererkannt, bloss eben umgedreht, bei der frau in tunesien. der aussage zum funktionieren binationaler beziwhungen kann ich auch nur halb teilen, es liegt nicht an der bildung, sondern am interesse und dem wissenwollen udn lernenewollen. denn viele haben gar nicht die moeglichkeit gehabt, die bildung zu erlangen, die ihnen entsprochen haette. mam sollte sich schnell von der vorstelung trennen, ein mensch mit mindere bildung und ausbildunge sei weniger intelligent und "gebildet". das gilt auch hier in deutschland. wie viele bedepperte gelangweilte, desinteressierte studenten kenn ich, dagegen aber genug engagierte, interessierte handwerker mit 10-klasse abschluss und klemptnerausbildung oder so. ach ja, und ganz wichtig im leben, vielleicht entscheidender als AUSbildung: herzensbildung.
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Re: Tunesische Männer / Kultur / Lebensart
#107891
05/11/2001 01:49
05/11/2001 01:49
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Anonym
Nicht registriert
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Anonym
Nicht registriert
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Hallo Uli, die haupsächlichen allgemeinen Probleme habe ich in meinen vorangegangenen Beiträgen schon geschildert. Jedenfalls solche, bei denen ich mittlerweile in der Lage bin, sie sachlich und einigermaßen objektiv darzustellen. Wenn ich die Geschichte meiner Ehe mit all den aufgetretenen bzw. auftretenen Problemen schildern sollte, dann würde das ganze ein Buch werden und das würde ich dann auch eher als solches veröffentlichen als hier im Forum. Nur soviel: ich war und bin mir nie sicher, wie lange diese Ehe Bestand hat. In mir ist die totale Unsicherheit. Wenn ich es irgendwie schaffe, wieder positiv an die Sache heranzugehen, dann kommt mit absoluter Sicherheit wieder irgendetwas, das mir dieses wacklige Etwas wieder nimmt. Es ist ein stetiger Prozeß und wenn ich nicht so ein geduldiger und kämpferischer Mensch wäre, der sich nicht so leicht mit Niederlagen abfindet, dann wäre diese Ehe bestimmt schon seit langem nicht mehr existent. Ich verstehe übrigens die Worte Albert Memmi's etwas anders. Es geht um das Erreichen von Bildung - dem Wunsch alles über das Leben, die Kultur, die Tradition, die Religion, na eben alles den Partner betreffende zu bekommen. Ich wollte nicht sagen, daß eine binationale Ehe nur zwischen Hochschulprofessoren o.ä. funktionieren kann. Wobei natürlich Bildungsunterschiede schon ein ziemliches Problem darstellen können. Es geht um die Einstellung des Einzelnen, die Gründe für die diversen Verhaltensmuster zu hinterfragen usw. und sich ggf. über die unbekannten Dinge zu informieren. Das Lernenwollen und das Interesse stehen im Vordergrund, nicht das Hochschuldiplom. Wenn ich es schaffe, werde ich Dir in den nächsten Tagen per Mail eine Kurzschilderung meiner ehelichen Probleme schicken. Im Moment bin ich arbeitsmäßig ziemlich gestreßt. (Falls ich es vergesse, erinnere mich daran!) Einen schönen Sonntag Anna
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